Sondersitzung Schulausschuss
Der Sekundarschule fehlen zehn Räume
Eitorf - Die Sekundarschule droht aus allen Nähten zu platzen. Schon insgesamt
acht Klassen müssen in Pavillons unterrichtet werden. Die Räume in
diesen Notunterkünften, wie sie Schulleiterin Marianne
Engländer-Klein bezeichnet, sind viel zu klein und die Flure zu eng.
Auch das Lehrerzimmer, einer der Brennpunkte der Schule, ist viel zu
klein, die Tische gleichen dort eher eine große Ablage.
Hier sollen 49 Lehrer sowie zehn Praktikanten und Hilfskräfte
arbeiten. Aber es gibt kaum noch freie Arbeitsflächen, weil überall
Unterrichtsmaterialien lagern. Und bei Konferenzen und
Stundenplanberatungen finden dort nicht alle Pädagogen Platz.
Der Schulausschuss, der die Gebäude der Schule an der Sieg jetzt
besichtigte, erkannte anschließend den Raumbedarf der Schule an und
empfahl dem Bauausschuss und dem Rat einstimmig, geeignete Räume zu
planen und zu bauen, um die Raumnot zu beseitigen.
Insgesamt fehlen der Sekundarschule zehn zusätzliche Räume, weitere
sieben müssten erweitert oder umgebaut werden.
An- und Umbau werden die Gemeinde nach den bisherigen Schätzungen 2,5
bis 3,5 Millionen Euro kosten. Allein der Anbau wird über 2,1
Millionen Euro teuer.
Schulleiterin Engländer-Klein und ihr Stellvertreter Peter Wedding
stellten die Sekundarschule und ihre Probleme zu Beginn der Sitzung
vor. Für die 440 Schüler ist die Raumnot besonders prekär, weil
durch den Ganztagsbetrieb mit Inklusion und gemeinsamem Lernen ein
erweiterter Raumbedarf ensteht.
Derzeit werden 50 Förderkinder in kleinen Gruppen oder
Einzelbetreuung in der Sekundarschule unterrichtet, sagte Engländer
Klein. Für die Wahlpflichtfächer werden zudem die Klassenverbände
aufgelöst und Kurse angeboten. Das macht aber zusätzliche Räume
erforderlich. Auch für Mensa, Caféteria, Bewegungsraum, Ruheraum und
Trainingsraum fehlt ausreichend Platz.
In einem Kellerraum der Sekundarschule könnte eventuell ein Werkraum
eingerichtet werden. Wegen der dort zum Teil niedrigen Decken und der
Gefährdung bei Sieghochwasser wäre das aber sicher auch keine
Ideallösung.
„Mehr Raum ist also dringend notwendig, damit die Sekundarschule
konkurrenzfähig bleiben kann“, betonte die Schulleiterin.
Am Rand der Beratungen schoss Roger Kolf (CDU) scharf gegen die
Gemeindeverwaltung. Die habe Arbeitsaufträge der Politik liegen
lassen. Kolf: „Das ist keine Grundlage für eine weiterhin
vertrauensvolle Zusammenarbeit!“
Die Verwaltung sei durch den vom Rat geforderten Schul-Belegungsplan
stark in Anspruch genommen worden und habe deshalb keine Kapazitäten
mehr frei gehabt, entgegnete Bürgermeister Dr. Rüdiger Storch (FDP).
Er dankte dem Schulausschuss für das einstimmige Votum zur
Sekundarschule. Bei der beginnt jetzt das Anmeldeverfahren für das
neue Schuljahr.
Sara Zorlu (SPD) begrüßte, dass mit der Sekundarschule auch der
Standort Eitorf gestärkt und für junge Familien attraktiv gemacht
werden soll.
- Harald Röhrig
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.