Neuausrichtung Kunstpunkte 2018
„Die Farbe der Sprache“
Eitorf - Einstimmig begrüßte der Ausschuss für Kultur, Sport, Markt und
Kirmes das neue Konzept für die Eitorfer Kunstpunkte. Entwickelt
wurde die Projektidee von der Eitorfer Galeristin Carmen Vetere in
Zusammenarbeit mit der Kuratorin Katharina Keller.
Nötig wurde die Neuausrichtung insbesondere dadurch, dass die
historische Schoeller-Werkshalle, früher Herzstück der Kunstpunkte,
nicht mehr zur Verfügung steht. Allerdings hielt Vetere, die die neue
Projektidee dem Fachausschuss vorstellte, auch fest, dass in den
letzten Jahren die „Punkte“ immer weniger geworden und die
Besucher eher überregionale Kunstinteressenten als
kulturinteressierte Eitorfer gewesen seien. Ziel der Neuausrichtung
sei es nicht zuletzt, wieder einen lokalen Bezug zum Ort und seinen
Menschen zu schaffen.
Unter dem Titel „Die Farben der Sprache“ soll es um verschiedene
Aspekte von Sprache, Bildzeichen und Kommunikation gehen. Als
künstlerische Medien sollen Videos, Soundinstallationen, oder
Performances zum Einsatz kommen, das interaktive Projekt soll im
öffentlichen Raum, vorwiegend im zentralen Ortskern, stattfinden.
Keller, die im Auftrag der Gemeinde, die weiter Veranstalter bleibt,
die künstlerische Leitung übernehmen soll, wird die Auswahl der
Künstler treffen. Diese sollen dann gezielt Projekte speziell für
Eitorf entwickeln und in Zusammenarbeit mit Vereinen, Institutionen
und Bürgern umsetzen.
Erste Ideen reichen von der Installation von Stühlen auf dem
Marktplatz für spontane Kommunikation, über eine Standleitung zum
Rathaus oder den Austausch von Erinnerungsstücken samt zugehöriger
Geschichte bis zu Brieftauben, die Botschaften zwischen Eitorf und
Hennef überbringen. Ziel ist es, über die Kunst das Bewusstsein für
den Ort zu stärken und eine neue Zusammengehörigkeit zu schaffen,
zwischen Alteingessenen und Neubürgern, Deutschen und Migranten,
Alten und Jungen.
Zu der Idee angeregt wurde Keller durch die Sprachvielfalt in Eitorf,
wo heute mehr als 100 Sprachen gesprochen werden, wie der
Sprachenkompass der Initiative „AlleInklusive“ eindrucksvoll
belegt.
Der Ausschuss zeigte sich vom Konzept ebenso begeistert wie die
Verwaltung und gab grünes Licht. Auch die Stadt Hennef, langjährige
Kooperationspartnerin bei den Kunstpunkten, sieht die Neuausrichtung
als große Chance für die gemeinsamen Kunstpunkte Eitorf-Hennef.Die
Durchführung steht jedoch zunächst unter dem Vorbehalt einer
gesicherten Finanzierung. Im Gemeindehaushalt sind 1.500 Euro
eingeplant, darüber hinaus soll die Gemeinde Arbeits- und
Sachleistungen beisteuern. Vetere und Keller wollen die zusätzlich
erforderlichen Mittel über Sponsoren generieren, die Gemeinde wird
dafür Spendenquittungen ausstellen. Für die Spendenwerbung bleibt
Zeit bis Ende März. Kann die Finanzierung bis dahin nicht
sichergestellt werden, müsste die Umsetzung des Projekts für 2019
neu angedacht werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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