Großer Bedarf
Die Gemeinde Eitorf braucht schnell neue Sportkapazitäten
Eitorf - Mit Antrag von Anfang Oktober hat der Gemeindesportbund (GSB) die schnellstmögliche Errichtung einer neuen Sporthalle und eines weiteren Sportplatzes gefordert. Eine eigene Erhebung des GSB bei Schulen und Vereinen belegt eindrucksvoll die Auslastung der vorhandenen Sportstätten. Eine neue Projektgruppe „Sportstättenentwicklung Eitorf“, bestehend aus Mitarbeitern der Verwaltung und Vertretern von GSB und Fraktionen, kam ebenfalls zu dem Ergebnis, dass der Bedarf von Schulen und Vereinen nur durch zusätzliche Sportstätten gedeckt werden könne und empfahl die schnellstmögliche Errichtung. Damit bereits im nächsten Haushalt Mittel für weitere Sportstätten eingestellt werden, brachte der GSB das gemeinsame Anliegen kurzfristig als Antrag in die politischen Gremien ein. In der Sitzungsvorlage stellte die Verwaltung den Bedarfsermittlungen des GSB die Untersuchungsergebnisse der Gemeindeprüfanstalt aus dem Jahr 2018 gegenüber. Diese hatte zwar festgehalten, dass 75 Prozent anderer Kommunen mehr Sportfläche zur Verfügung stellen, das Angebot der Gemeinde Eitorf jedoch insgesamt als ausreichend bezeichnet. Die Verwaltung räumt jedoch ein, dass sich inzwischen Parameter, insbesondere steigende Schülerzahlen, geändert haben.
Insgesamt schließt auch die Verwaltung den Bedarf weiterer Sportstätten nicht aus, möchte aber zunächst weitergehende Aspekte, vom demographischen Wandel, über das Entwicklungspotential der Vereine bis zu Folgen der Ausweisung von Neubaugebieten untersuchen. Für eine so weitreichende Bedarfsermittlung mangele es jedoch an personellen Ressourcen. Daher schlug die Verwaltung vor, statt dem konkreten GSB-Antrag zu folgen, zunächst Mittel für eine externe Sportstättenleitplanung in den Haushalt einzustellen. Für die Beauftragung eines Fachbüros wurden bereits 50.000 Euro bei der Kämmerei angemeldet.
Dem erteilten die Fachpolitiker in einer gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse für Kultur, Sport und Vereinsleben sowie für Bauen und Sportstätten jedoch eine klare Absage. Bei diesem Vorgehen warte man noch jahrelang auf neue Sportanlagen, so der Tenor. Quer durch alle Fraktionen bestand Einigkeit, dass die konkrete Planung neuer Sportstätten zügig und eigenständig angegangen werden müsse. Das Dauerargument fehlender Personalressourcen wollte man nicht mehr gelten lassen und verwies zudem auf die Unterstützung von Politik und GSB. Auch die seit Jahren diskutierte Sanierung der Ewald-Müller-Sportanlage wolle man nicht länger aufschieben sondern zügig umsetzen. Statt der bisherigen aufwändigen Planung mit Hangsanierung und Wartungsrampe solle sich hier auf eine dringend nötige Deckenerneuerung und die Anlegung eines Kleinspielfelds beschränkt werden. Die gesparten Ausgaben für eine externe Studie seien hier sinnvoller angelegt. Einstimmig entschieden beide Ausschüsse, die Verwaltung mit der Einleitung der nötigen Schritte zu beauftragen.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Renate Deitenbach aus Eitorf |
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