Mobilstationen
Die Gemeinde will sich in das kreisweite Netz einklinken

Vorgesehener Standort für Mühleip ist vor dem Kindergarten in der Linkenbacherstraße. | Foto: Deitenbach
  • Vorgesehener Standort für Mühleip ist vor dem Kindergarten in der Linkenbacherstraße.
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Eitorf - Der Rhein-Sieg-Kreis plant ein kreisweites Netz von Mobilstationen.
Diese haben das Ziel, möglichst viele Mobilitätsangebote an einem
Ort zu bündeln, um einen einfachen Umstieg zwischen verschiedenen
Verkehrsmitteln zu ermöglichen. Langfristig hofft man damit, den
Anteil von anderen Verkehrsmitteln gegenüber dem Auto zu erhöhen.
Grundvoraussetzung ist ein leistungsstarkes Netz an Mobilstationen. In
einem ersten Schritt wurden die Mobilstationen in den Nahverkehrsplan
aufgenommen und vorerst 25 Standorte ermittelt. Kreisweit geltende
Mindeststandards wurden definiert und um „weitere Empfehlungen“
und „optimale Maßnahmen“ ergänzt.

Für Eitorf sind zunächst drei Standorte - Bahnhof, Marktplatz und
Mühleip - für den Ausbau zur Mobilstation vorgesehen. Für jeden
wurde ein Steckbrief erstellt. Demnach sind zur Mindestausstattung am
Bahnhof die Barrierefreiheit des Busbahnhofs, die Einführung eines
taktilen Leitsystems und ein dynamisches Fahrgastinformationssystem
nötig, die ohnehin bereits seit Jahren in Planung sind. Zusätzlich
muss eine Stele mit verschiedenen Informationsangeboten installiert
werden. Über die Mindestanforderungen hinaus sollen abschließbare
Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und eine E-Bike-Ladestation
geschaffen werden.

Zur Erfüllung der Mindeststandards am Marktplatz muss
Barrierefreiheit an den Bushaltestellen geschaffen, ein taktiles
Leitsystem eingerichtet, eine Info-Stele installiert und
witterungsgeschützte Sitzgelegenheiten errichtet werden. Auch in
Mühleip mangelt es an einem taktilen Leitsystem, auch hier müssen
eine Info-Stele und zwei Wartehäuschen errichtet werden. Zusätzlich
sind eine Ladestation mit vier Ladeplätzen für E-Bikes und ein
Parkplatz für E-Autos samt Ladesäule geplant. Die Station soll an
der Linkenbacherstraße neben dem Busunterstand vor dem Kindergarten
eingerichtet werden. Wie stark das die dort befindlichen Parkplätze
einschränkt, ist noch nicht endgültig geklärt. Die Maßnahmen
sollen ab 2022 umgesetzt werden, die Hauptzuständigkeit liegt bei den
Baulastträgern. Diese sind auch für die Finanzierung zuständig. Es
bestehen Fördermöglichkeiten von bis zu 90 Prozent.

An den gleichen Standorten planen Kreis und RSVG den Aufbau eines
Fahrradverleihsystems, das zu 55 Prozent über die ÖPNV-Umlage und zu
45 Prozent über die Kreisumlage finanziert werden soll. Der Verleih
soll über den Anbieter „Nextbike“ bereits im Sommer in Betrieb
gehen. Durch die kreisweite Vernetzung können die Räder auch über
kommunale Grenzen hinweg bewegt werden, für die Zukunft ist auch eine
Nutzung über die Kreisgrenze hinaus geplant. Die Räder werden an
festen Stationen entnommen und abgestellt, sodass „wildes“
Abstellen verhindert wird. Die Kommunen sind für die Errichtung von
Fundament und Stromanschluss verantwortlich, den weiteren Aufbau
übernimmt Nextbike, ebenso Wartung und Umverteilung der Räder. Die
Stromkosten obliegen der Verantwortung der Kommunen.

In einem ersten Schritt sind für den Bahnhof und Mühleip je vier
E-Bikes, für den Markt zwei vorgesehen. Zwei zusätzlich gewünschte
E-Lastenräder können aktuell nicht mehr eingeplant werden, auf Dauer
sind Anpassungen des Angebots jedoch vorgesehen. Am Markt wird
lediglich eine virtuelle Station markiert, um die
Gestaltungsmöglichkeiten beim Marktumbau nicht zu beeinträchtigen.
Daher ist hier auch keine Lademöglichkeit vorgesehen.

Die Fraktionen begrüßten im Ausschuss für Stadtplanung,
Ortsentwicklung, Mobilität und Klimaschutz das neue Angebot, machten
aber auch eine Reihe von Anregungen, die ausgewertet und auf
Umsetzbarkeit geprüft werden sollen. Dabei machte sich Sara Zorlu
(SPD) insbesondere stark für je eine Station im Norden, Süden,
Westen und Osten der Gemeinde. Anna Haas (Grüne) gab zu bedenken,
dass gerade zu Beginn und nicht erst nach Erprobungsphase die
Voraussetzungen möglichst optimal sein sollten, damit eine für
künftigen Ausbau wichtige Analyse des Nutzerverhaltens nicht durch
Unzulänglichkeiten des Angebots beeinträchtigt werde. Für die CDU
machte Laura Fassbender geltend, ihrer Fraktion seien zunächst die
Basics wichtig, Verbesserungen auch noch später möglich.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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