Abschied Gisela Woijciech
Die „Seele des Betriebs“ geht in den Ruhestand
Eitorf - Dank und Anerkennung zollten Vertreter von Gemeinde, Diakonie und
Caritas Gisela Wojciech, die nach elf Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit
für die Freiwilligen-Agentur des Rhein-Sieg-Kreises im Eitorfer
Rathaus verabschiedet wurde.
Beständig, zuverlässig und kreativ hat Wojciech ihre Aufgaben
wahrgenommen, sich mit Herzblut den Anliegen der Hilfesuchenden ebenso
wie den Belangen der freiwilligen Helfer gewidmet und die
Vermittlungsbörse mit Leben gefüllt, waren sich alle einig. Neben
dem Respekt für die Leistung der rüstigen Seniorin wurde bei der
Verabschiedung ebenso deutlich, welch hohe persönliche Wertschätzung
alle Beteiligten Wojciech entgegenbringen.
Eingeladen hatte das Diakonische Werk an Sieg und Rhein, vertreten
durch Geschäftsführer Patrick Ehmann und die Leiterin der
Freiwilligen-Agentur, Birgit Binte-Wingen.
Neben Bürgermeister Dr. Rüdiger Storch und Mitgliedern der
Gemeindeverwaltung, Vertretern des Caritasverbands Rhein-Sieg und der
Hermann-Weber-Stiftung (HWS), hatten es sich auch eine Reihe von
Mitgliedern des Begleitdienstes „Mit Herz und Hand" nicht nehmen
lassen, sich von Wojciech gebührend zu verabschieden.
Seit 2006 die Kontaktstelle der Diakonie-Freiwilligen-Agentur im
Eitorfer Rathaus eingerichtet wurde, war Wojciech die Seele des
Betriebs. Sie hat die Vermittlungsbörse aufgebaut, stetig erweitert
und mit vielen anderen Institutionen vernetzt. Es ist nicht zuletzt
Wojciechs Verdienst, dass mehrere Hundert Menschen als Hilfesuchende
oder -bietende beraten und vermittelt werden konnten. Die Engagements
reichten von Hausaufgabenhilfe oder Vorlesen über
Krankenbesuchsdienste und Büroarbeit bis zu Patengroßeltern oder
Unterstützung für behinderte Menschen.
Auch als zwei Jahre später in Trägerschaft der Diakonie und in
Kooperation mit dem Caritasverband die Initiative „Mit Herz und
Hand" gegründet wurde, war Wojciech von Anfang an dabei. Der
Initiative stehen rund 20 Ehrenamtler zur Verfügung um Senioren bei
alltäglichen Besorgungen wie Einkaufen oder Arztbesuchen zu
begleiten, ihnen Gesellschaft zu leisten oder etwas mit ihnen zu
unternehmen. Caritasmitarbeiterin Claudia Gabriel koordiniert
Austauschtreffen und Fortbildungen, die HWS finanziert Fahrtkosten,
Geburtstagsblumen und auch Dankeschön-Einladungen für die Helfer.
Für das Helferinnen-Team, die Caritasverantwortliche Gabriel und
Stiftungsvertreterin Anna Neißkenwirth gilt auch hier Wojciech als
„Mutter der Kompanie". In Würdigung ihrer außerordentlichen
Verdienste überreichte ihr Caritas-Geschäftsführer Harald Klippel
bei der Abschiedsfeier die Caritas-Ehrennadel als Zeichen der
Dankbarkeit. Auch Gemeinde und Diakonie bedankten sich mit Blumen und
Geschenken.
Gerne blickt Wojciech, die in Kürze ihren 80ten Geburtstag feiert,
auf ihre Tätigkeit als Beraterin aber auch auf eigene Hilfeeinsätze
zurück. Lustige Begebenheiten, wie der Großeinkauf von Joghurt mit
einer älteren Dame, der aus Ungeschick mit einer größeren
Putzaktion endete, aber auch bewegende Momente, wie die strahlenden
Augen einer demenzkranken Seniorin beim Vorsingen von Kinderliedern,
werden dauerhaft in Erinnerung bleiben. War sie bislang meist mehr als
12 Stunden pro Woche im ehrenamtlichen Einsatz bleibt ihr künftig
mehr Zeit für ihre Hobbys, vor allem das Fotografieren. Doch ganz
zurückziehen wird sich Wojciech auch jetzt nicht. Mit Magdalene Verch
wurde bereits eine kompetente Nachfolgerin gefunden und von Wojciech
sorgfältig eingearbeitet. Bei Bedarf will Wojciech ihre Nachfolgerin
gerne auch künftig vertreten.
- Renate Deitenbach
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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