Baubus in der Sekundarschule
Direkter Kontakt zu den Ausbildungsbetrieben

Fingerspitzengefühl war gefragt beim Stapeln von Klötzen mit dem Modellbagger. | Foto: Deitenbach
  • Fingerspitzengefühl war gefragt beim Stapeln von Klötzen mit dem Modellbagger.
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Eitorf - Bereits zum zweiten Mal kamen die Schüler der Sekundarschule in den
Genuss eines besonderen Angebots zur Berufsorientierung. Nach einem
ersten erfolgreichen Besuch vor drei Jahren machte der Baubus des
Bauindustrieverbands NRW mit der Kampagne „Bau - Dein Ding" erneut
Station an der „Schule an der Sieg". Koordiniert von Lehrerin
Angelika Sonntag bekamen alle Schüler der achten und neunten
Jahrgangsstufe die Gelegenheit sich über mehr als 20 Berufe aus der
Baubranche zu informieren.

Der Bus tourt seit 2016 ganzjährig durch NRW und steht den
interessierten Schulen jeweils einen oder mehrere Tage zur Verfügung,
berichtet Hans-Günter Gonstaler, der mit seinem Kollegen Gregor
Patora das Projekt betreut. 70 Schüler täglich können den
Aufgabenparcours durchlaufen, der sowohl praktische Übungen wie auch
multimediale Elemente bietet. Das Aufgabenspektrum reicht vom Erkennen
und Zuordnen von Gegenständen oder Geräuschen zu unterschiedlichen
Bauberufen über die richtige Einstellung von Kugelhähnen in einem
Rohrlabyrinth bis zu Vermessungsaufgaben und Flächen- oder
Raumberechnungen.

Um sich dem Thema spielerisch zu nähern, stehen ein Modellkran zum
Aufstapeln von Klötzen, ein virtueller Kran für Bungeesprünge und
ein Balanceboard zur Verfügung, bei dem Fragen durch Bedienung von
Fußschaltern beantwortet werden müssen.

Fragebögen in Form eines BauBus-Quiz ermöglichen eine Einschätzung
der persönlichen Kompetenzen, ein „Bauberufe-Checker“ hilft bei
der Suche nach einem individuell passenden Berufsbild. Neben
Klassikern wie Maurer oder Putzer stehen vielseitige Informationen
auch für Berufe wie Straßenbauer, Trockenbaumonteur oder Feuerungs-
und Schornsteinbauer zur Verfügung.

Über eine Ausbildungsplatzbörse kann direkt der Kontakt zu
Ausbildungsbetrieben in der Nähe abgerufen werden, die auch Praktika
anbieten. Neben dem Durchlaufen des Parcours gehört ein Vortrag zum
jeweils 90-minütigen Workshop. Hier erfahren die Schüler
interessante Details über Voraussetzungen, Verdienst- und
Karrieremöglichkeiten.

Die Eitorfer Schüler verfolgten den Vortrag ebenso interessiert wie
sie in Zweierteams die praktischen Aufgaben angingen. Auch die
Mädchen waren mit Feuereifer bei der Sache. Der Augenschein
bestätigte die Aussagen von Gonstaler, dass Interesse und Resonanz
generell hoch sind. Für handwerklich versierte junge Menschen böten
nicht zuletzt auch die guten Verdienstmöglichkeiten hohe Anreize,
bereits im ersten Lehrjahr seien 850 Euro, im dritten 1.475 Euro
realistisch. Der Nachwuchsbedarf in der Branche sei groß, wer
erfolgreich eine Lehre abschließe, könne sicher sein, auch einen Job
zu bekommen.

Die Erfahrung zeige, dass Mädchen den Parcours durchaus mit Interesse
absolvierten, sich aber doch eher selten für einen Bauberuf
entschieden. Von ihnen gefragt seien von den im Bus vermittelten
handwerklichen Sparten am ehesten noch Trockenbauer oder
Industrieisolierer, darüber hinaus fänden auch Bürotätigkeiten wie
die Ausbildung zur Industriekauffrau Interesse.Für die Sekundarschule
ist der Besuch des BauBus ein Baustein von vielen bei der
Berufsorientierung, zu denen neben festen Kooperationen und guter
Vernetzung in der Region auch Potentialanalysen, Praktika und
regelmäßige Berufsbörsen gehören.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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