Völliges Unverständnis
Ein Ende der Sperrung des Siegtalradweges ist nicht in Sicht

Kein Durchkommen auf dem Siegtalradweg - weder für Fahrradfahrer noch für Fußgänger. | Foto: Deitenbach
  • Kein Durchkommen auf dem Siegtalradweg - weder für Fahrradfahrer noch für Fußgänger.
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Eitorf - Mit völligem Unverständnis reagieren Radfahrer und Spaziergänger
auf die Sperrung des Siegtalradwegs unweit der Hängebrücke in Halft.
Schon seit Pfingsten blockieren Sperrgitter und Bauzäune den hier
sonst stark frequentierten Weg im Bereich des Durchlasses des
Ottersbachs (auch bekannt als Halfter Bach). Schilder verbieten
Radfahrern und sogar Fußgängern die Überquerung des Brückchens und
verweisen auf Umleitungen durch den Ortsteil Halft oder über die
Hängebrücke auf die andere Siegseite. Trotz monatelanger Sperrung
ändere sich nichts an der Situation, von Wartungs- oder Bauarbeiten
sei nichts zu sehen, empört sich ein ortskundiger Radfahrer.

Auf Nachfrage erklärt Hermann Neulen, Leiter des Ordnungsamts der
Gemeinde Eitorf, die Sperrung - sowohl die Anordnung als auch die
bauliche Umsetzung - sei durch die Bezirksregierung Köln erfolgt.
Auch die Gemeinde sei von der Maßnahme überrascht und erst am Tage
der Sperrung darüber informiert worden. In Verantwortung der Gemeinde
habe allerdings die Beschilderung gelegen, die dann innerhalb weniger
Stunden habe umgesetzt werden müssen. Als Ursache für die Sperrung
habe die Bezirksregierung auf laufende Brückenprüfungen verwiesen,
die für die Bachquerung in Halft sofortigen Handlungsbedarf ergeben
hätten. Das Wellstahlprofil für den Bachdurchlass sei stark
korrodiert, daher bestehe akute Einsturzgefahr und müsse die Sperrung
sogar für Fußgänger gelten. Zu befürchten sei zudem, dass sich im
Zuge der andauernden Prüfungen weitere Gefahrenstellen im gesamten
Verlauf des Siegtalradwegs ergeben könnten, weiß Neulen.

Besorgt sieht Bärbel Kisteneich, Eitorfs engagierte Fachkraft für
Tourismusförderung, die Entwicklung. Die Sperrung direkt zu Beginn
der Pfingstferien, die Dauer der Sperrung ohne absehbares Ende, das
Risiko weiterer Sperrungen und auch die Umleitungsstrecken bereiten
ihr Bauchschmerzen. Schließlich sei der stark frequentierte
Siegtalradweg ein touristisches Highlight der Region, als solches mit
großem Aufwand und hohem öffentlichen Interesse geschaffen und
seither erfolgreich als familienfreundlicher Radweg beworben worden.
Die Umleitungsstrecken seien mit Polizei und Straßenverkehrsamt
abgestimmt, aber entlang der stark befahrenen Straßen sicher keine
wirklich familienfreundliche Alternative.

Mit einer kurzfristigen Sanierung des Durchlasses und Aufhebung der
Sperrung rechnen Neulen und Kisteneich nicht. Der Siegtalradweg sei
zwar eine touristisch ausgeschilderte Strecke, jedoch ohne festen
Träger. Gerade im Bereich der ursprünglich für die Siegunterhaltung
angelegten Siegseitenwege wechselten im gesamten Streckenverlauf
häufig die Eigentümer, darunter Land, Gemeinde und auch Private.
Daher seien Unterhalts- und Kostenfragen bislang völlig ungeklärt.
Neulen geht davon aus dass zunächst eine Vermessung erfolgen soll um
die Eigentumsverhältnisse zu klären. Hoffnung setzt die Gemeinde auf
ein für Oktober anstehendes Gespräch auf Kreisebene zur Klärung
künftiger Handhabung der gesamten Unterhaltsproblematik. Parallel
dazu machen sich die Fachleute aber auch Gedanken über eigenständige
Interimslösungen für das akute Problem.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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