Mitarbeiterversammlung der Tafel
Ein vielfältiges Angebot

Mitarbeiterversammlung im Gemeindesaal der evangelischen Kirche. | Foto: Deitenbach
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  • Mitarbeiterversammlung im Gemeindesaal der evangelischen Kirche.
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Eitorf - Große Anerkennung wurde den Mitarbeitern der Eitorfer Tafel gezollt
durch Georg Becker, den stellvertretenden Vorsitzenden des SKM
Rhein-Sieg als Träger der Tafel. Becker hatte der jüngsten
Mitgliederversammlung beigewohnt und konnte sich dort von Engagement,
Kompetenz und gutem Miteinander der Ehrenamtler überzeugen. Er zeigte
sich von der Organisation ebenso begeistert wie von der gelungenen
Umsetzung des SKM-Leitworts „Gemeinsam“, und auch die mit 32 von
42 aktiven Tafelhelfern sehr gut besuchte Versammlung fand seine
Würdigung.

Einen detaillierten Einblick in die Arbeit der Tafel hatte zuvor der
Jahresbericht des Vorstands, vorgetragen vom Vorsitzenden Paul
Hüsson, ergänzt durch die Berichte der sechs Ressortleiter,
verschafft. Demnach hat sich nicht nur die Zahl der Helfer deutlich
erhöht, kontinuierlich steigt der Anteil bedürftiger Menschen in der
Gemeinde, so dass aktuell 150 Haushalte mit 400 Personen, darunter ein
Drittel Kinder und Jugendliche, unterstützt werden müssen.

Aus der räumlichen Not geboren wurde ein neues Ausgabekonzept
entwickelt, das sich mit mobilen Ausgabestellen in einigen Außenorten
und der Einteilung der Tafelkunden in drei zeitlich gestaffelte
Gruppen bewährt hat. Trotzdem stoßen die Räume der zentralen
Ausgabestelle wie auch die Lagerkapazitäten bereits wieder an ihre
Grenzen und auch weitere Helfer, vor allem zusätzliche Fahrer, werden
nach wie vor gesucht.

Den Arbeitsaufwand der Tafelmitarbeiter hat Hüsson mit 120
Wochenstunden für sammeln, sortieren, säubern und ausgeben
ermittelt, den Zeitaufwand für Buchhaltung und Verwaltung nicht
mitgerechnet. Rund 60 Tonnen Lebensmittel werden pro Jahr verteilt,
dafür werden rund 12.000 Kilometer gefahren. Neben den
ortsansässigen Geschäften sorgen auch Kooperationen mit den Tafeln
aus Waldbröl, Ruppichteroth und Asbach für Nachschub. Die Tafeln
tauschen Überschüsse verderblicher Waren untereinander aus, selbst
Überangebote aus Köln werden gelegentlich umverteilt.

Als Erfolg verbuchte Hüsson auch die neue Konzeption der
Weihnachtspaketausgabe per Gutscheinsystem und die auf Initiative der
Eitorfer Tafel erkämpften Kreismittel zur Entlastung bei den
erheblichen Müllgebühren. Dank zahlreicher Spender und solidem
Wirtschaften konnte trotz Fahrzeugneubeschaffung und Fixkosten von
etwa 1.300 bis 1.400 Euro je Monat auch eine Rücklage geschaffen
werden als Grundstock für eine zeitnah notwendige Erneuerung der
Kühlanlage. Einen Beitrag zum Erwirtschaften der Kosten für den
laufenden Betrieb leisten auch die Tafelkunden, die seit kurzem ohne
Murren pro Ausgabe einen Obolus von zwei statt bisher einem Euro
entrichten.

Neben dem eigentlichen Tafelbetrieb kümmern sich die Verantwortlichen
auch um Präsenz in der Öffentlichkeit zur Förderung von Akzeptanz
und Unterstützung. Darüber hinaus ist die Tafel gut vernetzt mit
weiteren Akteuren, vom sozialen runden Tisch in Eitorf bis zur
Landeskonferenz der Tafeln. Anerkennung wird den Tafelhelfern gezollt
durch Mitarbeiteraktionen von der gemeinsamen Fahrradtour bis zum
Grillabend. Die Wertschätzung der Mitarbeiter wurde auch deutlich
beim Dank des Vorstands an Erwin Wulff, der sich nach langjähriger
Tätigkeit aus der Vorstandsarbeit zurückzieht. Hüsson überreichte
ihm einen liebevoll in Handarbeit gestalteten Teller aus Beständen
des SKM-Möbellagers.

Eine besondere Rolle mit Erfolgsgeschichte nimmt die seit gut zwei
Jahren unter dem Dach der Tafel bestehende Fahrradwerkstatt ein.
Inzwischen wird sie von sieben ehrenamtlichen „Schraubern“
betrieben, die Hilfe zur Selbsthilfe leisten, ein achter steht in den
Startlöchern, berichtete Werkstattleiter Günter Lukas. Jeweils
dienstags und donnerstags stehen sie zwischen 14 und 17 Uhr in den
Räumen in der Harmoniestraße zu Diensten.

Neben Bedürftigen werden auch Schulen, Kindergärten und soziale
Einrichtungen unterstützt. Dank der ungebrochenen Zufuhr gebrauchter
Räder durch die Eitorfer Bevölkerung konnten überarbeitete Räder
auch an die Tafeln in Sankt Augustin, Hennef und Lohmar weitergegeben
werden. Eine Kooperation mit dem „Sozialkaufhaus“ in Waldbröl
ermöglicht diesem, einkommensschwachen Personen günstig gebrauchte
Räder anzubieten und sichert der Fahrradwerkstatt Einnahmen zugunsten
der Eitorfer Tafel. Die Nachfrage ist ungebrochen und vor allem
Kinderfahrräder werden ständig gesucht.

Auch als Pannennotdienst bei „Siegtal-Pur“ leistete die Werkstatt
im letzten Jahr erstmals Dienste für die Radler, der Service soll in
diesem Jahr noch durch ein Catering des Tafelteams ergänzt werden.

Auf der Tagesordnung der Mitgliederversammlung stand auch die Neuwahl
des Vorstands, bei der die Mitarbeiter den Wahlvorschlägen des
Vorstands folgten: Gewählt wurden erneut Paul Hüsson zum
Vorsitzenden und Ulla Bruhn zu seiner Stellvertreterin. Die
Ressortleitungen übernehmen Jupp Gauchel für Logistik, Beate Becker
und Heidi Ross für die Verwaltung, Petra Hardy-Köster und Karin
Tondasch für Warenbereitstellung und Warenausgabe, Günter Lukas und
Ralf Fuhrmann für die Fahrradwerkstatt und Anja Löhr und Jürgen
Michels für Finanzen.

Mitarbeiterversammlung im Gemeindesaal der evangelischen Kirche. | Foto: Deitenbach
Tafelleiter Paul Hüsson (r.) bedankt sich beim ausscheidenden Vorstandsmitglied Erwin Wulff. | Foto: Deitenbach
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