Kriegsgräber auf dem Friedhof
Eine Signalwirkung für den Frieden
Eitorf - Neu gestaltet wurde jetzt die Anlage unterhalb der Kriegsgräber auf
dem Friedhof Lascheider Weg. Ein neues Basaltkreuz wurde an diesem
Ehrenfriedhof aufgestellt und im Rahmen einer Feierstunde eingeweiht.
Es wurde vom Eitorfer Steinmetz Rolf Schreuer angefertigt. Die
frühere Bruchsteinmauer als Begrenzung des Ehrenfriedhofs wurde
abgetragen und konnte nicht wieder aufgebaut werden, weil dazu die
Gelder fehlten, wie Hermann Neulen von der Gemeindeverwaltung
erläuterte. Deshalb erhielt die Anlage einen offenen und einladenden
Charakter. Neben dem neuen Hochkreuz wurde eine Stele aufgestellt, die
ebenfalls aus Basalt ist und in der sich ein Verzeichnis der 275
Kriegstoten befindet.
Wie der Beauftragte des Volksbundes für Kriegsgräberfürsorge in
Nordrhein-Westfalen, Wolfgang Held, sich erinnerte, wurde die
Kriegsgräberanlage auf dem Friedhof Lascheider Weg seinerzeit unter
seiner Regie eingerichtet. Neben 250 Gefallenen des Zweiten
Weltkrieges sind dort auch 25 Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg
bestattet. Held war zu der Feierstunde aus Essen eigens an die Sieg
gekommen. In seiner Ansprache erläuterte er, dass in Eitorf keine
ausländischen Kriegstoten beerdigt wurden. Engländer und Franzosen
seien vielmehr auf eigenen Friedhöfen in den Kampfgebieten beerdigt
worden.
Held lobte die Kreuzeinweihung und betonte, dass es Hochkreuze auf
fast allen Kriegsgräberstätten gebe. „Was wir heute hier
einweihen, sollte Signalwirkung haben zur Schaffung des Friedens“,
erklärte der Beauftragte. Wie Bürgermeister Dr. Rüdiger Storch
erläuterte, erinnert eine Bronzetafel an der Stele neben dem Kreuz an
den Besuch der früheren Kriegsgegner und heutigen Partner aus dem
französischen Bouchain 1982 auf dem Ehrenfriedhof. Storch:
„Gemeinsam mit unseren Freunden aus Bouchain und dem englischen
Halesworth wollen wir uns für den Frieden einsetzen.“
Für die Kirchen sprachen Pfarrerin Krimhild Pulwey-Langerbeins und
Pater Johannes Mikrut. Die beiden segneten anschließend das Kreuz
mitsamt der neuen Stele für die Kriegsgräber ein. Für einen
würdigen musikalischen Rahmen sorgte der Chor der Grundschüler aus
Eitorf und Harmonie sowie Lucia Röttgen an der Flöte. Besonders
feierlich wirkte die Einweihung durch den Aufmarsch von Trägern
historischer Fahnen. Sie präsentierten zum Beispiel ein Banner des
Katholischen Bürgervereins von 1921 oder die so genannte
„Josefsfahne“ von 1891.
- Harald Röhrig
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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