Gefährlicher Bahnübergang
Engagement für eine sichere Querung

Am gefährlichen Bahnübergang Siegstraße muss sich was ändern, fordern Gabi Drefs und Peter Blomberg, die ihn nur noch  mit Warnwesten passieren. | Foto: Röhrig
  • Am gefährlichen Bahnübergang Siegstraße muss sich was ändern, fordern Gabi Drefs und Peter Blomberg, die ihn nur noch mit Warnwesten passieren.
  • Foto: Röhrig
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Eitorf - Besonders hartnäckig zeigen sich Gabi Drefs (55), Peter Blomberg (52)
und Alexander Zielinski bei dem Versuch, die Gemeinde und die
Bundesbahn zu aktivieren, um den gefährlichen Bahnübergang
Siegstraße zu entschärfen.

Diese Stelle ist für alle Passanten, besonders aber für die vielen
behinderten Menschen, risikoreich, die sie jeden Tag passieren
müssen.

Zu letzteren gehören auch die drei geistig behinderten Eitorfer, die
dort die Bahngleise jeden Morgen und jeden Nachmittag auf dem Weg von
ihrer Wohnung zu den Behinderten-Werkstätten der Lebenshilfe Im Auel
und zurück queren müssen. Drefs arbeitet dort in der
Hauswirtschaftshilfe, Blomberg stellt Maschinen und Modulpressen ein.

Auch viele Grundschüler nutzten den Weg. Seit die Caritas-Tagespflege
in der Siegstraße eröffnet wurde, kommen deutlich mehr Rollator- und
Rollstuhlfahrer.

Auf dem schmalen Streifen, der ihnen auf dem Bahnübergang bleibt,
fühlen sie sich total unsicher, berichten Drefs und Blomberg. Einen
separaten Fußgängerweg gibt es hier nicht. Die Bahn aber beschied
ihre Eingaben negativ, erzählt Thorsten Paesen, der Berater der
Kordonierungs-, Kontakt- und Beratungsstelle (KoKoBe) des
Landschaftsverbandes Rheinland (LVR), der die kleine Gruppe bei ihrer
politischen Initiative unterstützt.

Wenigstens bei der Gemeinde Eitorf kann sie inzwischen einen Erfolg
verbuchen.

Nachdem Bürgermeister Dr. Rüdiger Storch bei einem Ortstermin die
unübersichtliche Kreuzung Siegstraße/Bogestraße am Übergang genau
in Augenschein nahm, wurde dort eine Querungshilfe mit Markierungen
auf der Fahrbahn der Bogestraße angelegt.

Das ist zwar kein Zebrastreifen, die Autos fahren aber jetzt trotzdem
viel langsamer, hat Blomberg festgestellt. Nach wie vor bleibt die
Stelle aber gefährlich, weil immer wieder große Lastzüge auf dem
Weg zu den Firmen ZF Sachs und Weco sogar die kleine Fußgängerinsel
überrollen. Dabei gibt es Verbotsschilder für die Lastwagen.

Ergebnislos blieb der Hinweis, dass der Schallschutz an der
Bahnstrecke fehlt und es deshalb zu einer erheblichen
Lärmbelästigung kommt.

Blomberg, der wegen der Züge nachts oft nicht schlafen kann: „Da
ist ein Fahrverbot für Güterzüge von 22 bis sechs Uhr notwendig!“

Jetzt will die Gruppe deshalb versuchen, alle betroffenen Anwohner zu
einer gemeinsamen Versammlung wegen des Lärmschutzes und des
unsicheren Übergangs zu motivieren.

Enttäuscht sind die Behinderten, dass sie auf ihre Schreiben an ZF
und Weco bis heute ebenso keine Antwort erhielten wie auf ihr
Schreiben an eine Tankstelle, die sie für den Verkauf von
Zugfahrkarten gewinnen wollten. Mit den Automaten haben nämlich viele
Fahrgäste, nicht nur Behinderte, große Schwierigkeiten.

Schon vor drei Jahren wurden übrigens die Mängel für
Rollstuhlfahrer und Behinderte in Eitorf von einer Hochschule und dem
LVR mit Blick auf den inklusiven Sozialraum untersucht. Zahlreiche und
schlimme Mängel wurden festgestellt. Geschehen ist bis heute
allerdings fast nichts.

- Harald Röhrig

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

27 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.