50-Jahr-Feier Schulentlassung
Erinnerungen aufgefrischt
Eitorf - Dicht besetzt war das Siegzimmer im Hotel Schützenhof, der eine oder
andere Gast schaute zunächst noch fragend in einzelne Gesichter, doch
meist glitt schnell ein Lächeln des Erkennens über die Züge. Einige
Wenige hatten ihre früheren Klassenkameraden seit Jahrzehnten nicht
gesehen, doch viele auch an vorangegangenen Treffen teilgenommen, die
zuletzt in Abständen von fünf Jahren stattgefunden haben. Zum
jüngsten Klassentreffen des Jahrgangs 1953/54 der katholischen
Volksschule Eitorf, 50 Jahre nach der Schulentlassung 1968, konnten
die Organisatorinnen Rita Scheidt, Margret Neuhausen und Elisabeth
Ehrenstein knapp 50 ehemalige Mitschüler begrüßen.
Während rund die Hälfte nach wie vor in Eitorf oder der näheren
Umgebung wohnt und sich durchaus auch im Alltag immer wieder über den
Weg läuft, hatten andere Anreisen aus Frankfurt oder Hannover in Kauf
genommen, um dem Jubiläumstreffen beiwohnen zu können.
Gestartet waren die Erstklässler damals in zwei Parallelklassen, doch
durch Einführung des neunten Schuljahrs Ende der 1960er Jahre waren
im letzten Schuljahr auch Mitschüler aus den Grundschulen in
Alzenbach, Bohlscheid, Merten und Mühleip zu den Klassenverbänden
gestoßen und komplettierten den Teilnehmerkreis.
Im Gegensatz zu früheren Jahren, als die letzte Klassenlehrerin und
Konrektorin Gertrud Diwo bis zu ihrem Tod noch an den Treffen
teilnahm, mussten die Schüler dieses Mal auf Vertreter ihrer
ehemaligen Lehrerschaft verzichten. Doch das tat weder der
Wiedersehensfreude noch den Erinnerungen Abbruch.
So hatte Monika Finger (gebürtig Halft) ein „Fahrtenbuch“
mitgebracht, in dem sie 1966 alle Ausflüge, von einer Wanderung über
den Eselsberg nach Merten bis zu einer großen Fahrt nach Bonn und zum
Drachenfels, in Schönschrift festgehalten und mit Fotos und
Zeichnungen bebildert hatte. Hilde Schlein konnte sich noch genau an
den Wortlaut des ersten Diktats („Ich und Du, Müllers Kuh“) und
einen langen Spottvers auf die erste Klassenlehrerin erinnern.
Unzählige Anekdoten wurden ausgetauscht, zahlreiche Erinnerungen
aufgefrischt, darunter auch schmerzhafte, denn zur Zeit des
Schulbesuchs gehörte die körperliche Züchtigung mit dem Stock noch
zum Schulalltag.
Das Jubiläumstreffen startete am frühen Abend, aber die
Organisatorinnen waren sich aus Erfahrung bereits sicher, dass es für
viele bis in die frühen Morgenstunden dauern würde. „Ein harter
Kern landet meist noch in privater Runde, wenn das Lokal schließt“,
freute sich Scheidt schon auf eine lange Nacht im Kreise von
Weggefährten, deren Freundschaften auch nach 50 Jahren weder Zeit
noch Entfernungen etwas anhaben konnten.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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