Pilotkommune für "GesA"
Förderung der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen

Einige Teilnehmer der Videokonferenz zum Projekt „Gesund Aufwachsen“. | Foto: Deitenbach
  • Einige Teilnehmer der Videokonferenz zum Projekt „Gesund Aufwachsen“.
  • Foto: Deitenbach

Eitorf. Schon im letzten Jahr hat der Rhein-Sieg-Kreis mit „GesA“ ein neues kommunales Entwicklungsprojekt zur Förderung von Kinder- und Jugendgesundheit aufgelegt. „GesA“ steht für „Gesund Aufwachsen“ und soll Kommunen im Kreis dabei begleiten, die Bedingungen für gutes und gesundes Aufwachsen aktiv und nachhaltig zu verbessern. Im November hatte Projektleiter Karsten Heusinger den Fachpolitikern das Konzept im Ausschuss für Soziales, Integration, Generationen und Inklusion vorgestellt. Die Gemeinde Eitorf will als Pilotkommune am Projekt teilnehmen.

Die Förderung der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen hat in Eitorf lange Tradition. Bereits 2006 gab es erste Gut-Drauf-Projekte, ab 2008 hat der „Förderverein Jugend Eitorf“ im Rahmen der Aktion „Gut Drauf“ als Koordinator im Auftrag der Gemeinde ein großes Netzwerk aufgebaut, Schulen und Vereine bei der Qualifizierung unterstützt und die Gemeinde 2010 zur Zertifizierung als bundesweit zweite „Gut-Drauf-Kommune“ geführt. Auch die weiteren, kreisweit angebotenen Programme wie „Tutmirgut“ oder „kita vital“ sind im Alltag vieler Eitorfer Einrichtungen fest verankert und werden noch immer aktiv gelebt.

Auf dieser Basis möchte Bürgermeister Rainer Viehof nun aufbauen und gemeinsam mit dem Rhein-Sieg-Kreis Eitorf zur „Kommune mit Kindergesundheit“ entwickeln. Der Startschuss dazu fiel mit einer kick-off-Veranstaltung, die corona-bedingt digital stattfinden musste. Auf Einladung Viehofs trafen sich rund drei Dutzend Teilnehmer aus Schulen, Kindertagesstätten und Jugendeinrichtungen, Vertreter von Vereinen, medizinischen Einrichtungen und politischen Gremien sowie Fachkräfte verschiedener Ämter auf Kreis- und Gemeindeebene.

Moderiert wurde die Veranstaltung von der neuen Leiterin des gemeindlichen Amtes für Schule und Jugend, Verena Aurbek, das Konzept von „GesA“ erläuterte Projektleiter Karsten Heusinger vom Kreis und die zugrunde liegenden Erhebungsdaten zur Kinder- und Jugendgesundheit in Eitorf präsentierte Frank Lehmann-Diebold vom Kreis-Gesundheitsamt.

Diese Daten wurden vom Rhein-Sieg-Kreis kreisweit erhoben und bilden Parameter ab wie Armutslagen, Bildung und Erziehung oder Demographische Fakten. Um kleinräumliche Ergebnisse zu erzielen, wurde der Kreis in „Quartiere“ aufgeteilt, Eitorf besteht aus den vier Quartieren Nord, Süd, Mitte und Ost. Extreme Aufmerksamkeitsbedarfe weist Eitorf demnach nicht auf, Sozialprobleme zeigten sich aber sehr wohl. Im internen Vergleich weist beispielsweise „Mitte“ eine hohe Quote von Migration, Langzeitarbeitslosigkeit und Armutslagen auf. Im Kreisvergleich zeigen sich ebenfalls deutlich Armutsindikatoren. Aber auch Defizite in der Kinderentwicklung konnten durch Auswertung von Schuleingangsuntersuchungen erkannt werden. Anhand einer Reihe weiterer Analysedaten sollen nun konkrete Handlungspläne entwickelt und schrittweise Strukturen und Angebote in den Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen in den Quartieren verändert werden. Dafür soll ein Netzwerk aus Politik, Verwaltung und Kommunikationspartnern aufgebaut und Strategien entwickelt werden. Das Netzwerk ist offen für weitere Interessierte über den bisherigen Teilnehmerkreis hinaus. Der Rhein-Sieg-Kreis wird die lokalen Akteure auf dem Weg zur „Kommune mit Kindergesundheit“ beraten und unterstützen. Als erster Schritt soll nun aus dem Kreis der Akteure eine Lenkungsgruppe gebildet, Ziele formuliert und ein Handlungsplan entwickelt werden.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Renate Deitenbach aus Eitorf

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