Weihnachtspakete für die Tafel
Große Freude bei frühzeitiger „Bescherung“
Eitorf - Erstmals erfolgte die Ausgabe der Weihnachtspakete der Tafel nicht in
den eigenen Räumen, sondern im Gemeindesaal der evangelischen Kirche.
Dieser war weihnachtlich geschmückt, auf den Tischen lockten
Plätzchenteller und heiße Getränke, unter den Wartenden herrschte
die knisternde Spannung der bevorstehenden Bescherung. An den
Ausgabetischen standen Helfer bereit, hinter ihnen türmten sich die
Pakete.
Eine Ausgabe der Weihnachtspakete in den eigenen Räumen sei
angesichts der hohen Zahl an Tafelkunden nicht mehr möglich,
erklärte Tafelleiter Paul Hüsson. Die normale Lebensmittelausgabe
funktioniere dort nur noch wegen der in einigen Dörfern
eingerichteten Außenstellen und der Aufteilung der Kunden in Gruppen
mit verschiedenen Ausgabezeiten. Doch die Ausgabe der Weihnachtspakete
sollte an alle am Nikolaustag erfolgen. Dies hätte zu langen
Warteschlangen auf der Straße geführt, drinnen wäre kein Platz
gewesen für Bewirtung oder Gelegenheit zu Gesprächen, ja selbst die
Pakete hätte man nicht unterbringen können.
Schon die Vorbereitung sei eine logistische Herausforderung gewesen.
Knapp 200 weihnachtlich verpackte Pakete seien gespendet worden, doch
die Inhalte mussten dann so umgepackt werden, dass sie entsprechend
der Anzahl und Größen der Haushalte bedarfsgerecht verteilt werden
konnten. Fertige Pakete wurden im Tafellager am Spinnerweg
zwischengelagert, um neuen Platz für die Umpackaktion und auch die
reguläre Lebensmittelausgabe zu schaffen.
Zehn Helfer und Fahrer hätten für die Vorbereitung rund 100 Stunden
Zeit investiert. Durch die gute Vorbereitung konnte die Ausgabe im
Gemeindesaal dann zügig und familiengenau erfolgen. Neben den Paketen
stapelten sich zusätzlich Spiele im Wert von 500 Euro, gespendet vom
Förderverein Jugend Eitorf, die je nach Anzahl und Alter der Kinder
zusätzlich zu den Paketen verteilt wurden.
Doch nicht nur die große Zahl von Kindern und Jugendlichen unter den
sozial benachteiligten Menschen macht den Tafelhelfern Sorge. Man
verzeichne einen spürbaren Anstieg von Altersarmut, merkte Hüsson
an. Unter den Senioren gäbe es zudem viele, die keine staatliche
Unterstützung bezögen, sei es aus Scham vor dem Gang zum Sozialamt
oder Unkenntnis von Beratungsangeboten, so Hüsson, unter Verweis auf
die SKM-Beratung jeden Dienstag von 15 bis 16 Uhr in den Tafelräumen
(Bahnhofstraße 5).
- Renate Deitenbach
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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