Mutabor-Fest
Großer Bedarf im Bereich von Inklusion und Kinderschutz
Eitorf - (den) Mit den Worten „von Herzen und voller Dankbarkeit für jeden
Beitrag, der geleistet wurde“ verneigte sich Jürgen Sellge,
Gründer von „Mutabor Mensch & Entwicklung“, vor allen kleinen und
großen Anwesenden. Der gemeinnützige Träger der Jugendhilfe mit
Sitz in Eitorf hatte alle Familien und Mitarbeitenden eingeladen.
Gemeinsam feierten sie das 15. Jubiläum.
Drei engagierte Mitarbeiterinnen stellten ein buntes Tages- und
Abendprogramm auf die Beine für die aus dem Westerwald bis vom
Rheinland angereisten 150 Gäste. „Die Ideen für den Tag sind durch
unseren Austausch miteinander entstanden“, erzählt Martina
Friedrichs von den Vorbereitungen, wozu sie fachbereichsübergreifend
Vorschläge erbeten hatten. Und Alexandra Mekic ergänzt: „Wir haben
dadurch einen anderen Blick auf andere Abteilungen des Hauses
gewonnen.“
So gestaltete zum Beispiel eine Schulbegleiterin aus dem Bereich
Inklusion zum Jubiläumsfest einen Workshop „Achtsamkeit“, weil
sie in diesem Feld ebenfalls tätig ist. Auch der geschäftsführende
Gesellschafter Jürgen Sellge brachte sich mit dem Workshop
„Waldspaziergang“ ein. Vor Beginn aller gemeinsamen Aktivitäten
gewährte er im Rahmen der Begrüßung Einblicke in seine persönliche
Geschichte.
Die positive Familienerfahrung als Kind ließ Sellge sein Berufsleben
im sozialen Bereich beginnen. Später schwenkte er aus Frustration um
in die Wirtschaft und gründete einige Handelsunternehmen. Letztlich
stellte Sellge fest: „Die Arbeit mit Menschen muss immer ein Teil
meines Lebens sein.“ Und so führte er beide Erfahrungsbereiche
unter dem von seiner Frau Katja gefundenen Namen Mutabor zusammen.
Kinder und Jugendlichen ein Zuhause zu geben, war fortan sein Thema.
Der erste Auftrag als Einzelfallhilfe kam aus der Verwaltung des
Rhein-Sieg-Kreises, nämlich ein verschwundenes Kind zu finden. Heute
umfasst die ambulante und stationäre Jugendhilfe acht verschiedene
Angebote. „Am Anfang war ich Mädchen für alles“, erinnerte er
sich. Das rasante Wachstum durch immer mehr Fachbereiche und Zunahme
der Standorte erforderte eine immer stärkere Professionalisierung. Es
sei für ihn persönlich ein großer Schritt gewesen, als 2014
Matthias Holland dazu kam und er ihm 2017 die Position eines
Geschäftsführers antrug. Nun arbeite der Kollege im und er selber am
Unternehmen mit dem Ziel, das Tempo rauszunehmen.
„Mit dem Ziel, es beruflich ruhiger angehen zu lassen, bin ich zu
Mutabor gekommen“, gibt Holland – auch pädagogischer Leiter - bei
seiner Begrüßung freimütig zu, aber daraus sei bislang nichts
geworden. Nur 47 Angestellte wären es damals gewesen, zwei Jahre
später doppelt und heute dreimal so viele.
Die Bedarfe, besonders im Bereich der Inklusion und des
Kinderschutzes, wären enorm gestiegen. Es sei jedoch schwer, ihnen
gerecht zu werden aufgrund des bestehenden Fachkräftemangels – vor
allem im ländlichen Raum. Deshalb müsse der Arbeitgeber attraktiv
sein und sich von anderen Arbeitgebern unterscheiden.
Mit der Freischaltung der neuen Homepage, der Erklärung des neuen
Leitspruchs „Weil Leben Veränderung ist“ und der Präsentation
des modernen Logos mit sechs angedeuteten Menschen in einem Kreis, die
beim Anklicken unterschiedliche Aspekte der Arbeit zeigen, ging der
offizielle Teil zu Ende. Weitere Infos unter
www.mutabor-mensch.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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