Schulsozialarbeit
Großes Problem der Personalfluktuation

Schon häufig informierten die Schulsozialarbeiterinnen Politik und Verwaltung über ihren Arbeitsalltag; hier zuletzt 2018. | Foto: Archivfoto Deitenbach
  • Schon häufig informierten die Schulsozialarbeiterinnen Politik und Verwaltung über ihren Arbeitsalltag; hier zuletzt 2018.
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Eitorf - In der ersten Sitzung des Schulausschusses berichtete die Verwaltung
über den aktuellen Sachstand der Schulsozialarbeit. Demnach sind im
laufenden Jahr weiterhin die schon in den letzten Jahren
obligatorischen 3,2 Stellen vorgesehen, allerdings aktuell nicht voll
besetzt. Es fehlen 43 Wochenstunden und damit etwas mehr als eine
volle Stelle am Siegtal-Gymnasium.

Beide Stelleninhaberinnen haben sich anderweitig einen Job gesichert
als die Verlängerung der Zeitverträge erneut zu lange auf sich
warten ließ. Das Problem der Personalfluktuation begleitet Eitorf
schon seit Jahren, weil wegen der stets nur befristet gesicherten
Landesfinanzierung seit dem Start 2011 nur Zeitverträge abgeschlossen
werden. Im letzten Jahr habe die Zusage der Fördermittel für 2021
besonders lange auf sich warten lassen, beklagt Amtsleiterin Kirsten
Vetter. Erst Ende des Jahres habe man Gewissheit über die Zuschüsse
für die beantragten 3,2 Stellen erhalten, und selbst das nur durch
eine informelle Information vom Rhein-Sieg-Kreis.

Personalchefin Oona Grünebaum bedauert ebenfalls die Fluktuation,
kann aber gut verstehen, dass sich Stelleninhaber anderweitig
orientieren, wenn kurz vor Ablauf der Verträge noch keine festen
Zusagen gemacht werden können. Wie wenig Interesse an Zeitverträgen
auf dem leergefegten Markt besteht, zeigte zudem der bislang
erfolglose Versuch, Ersatz für die beiden Kräfte am SGE zu finden.

Bürgermeister Rainer Viehof kritisierte die langjährige Praxis in
Eitorf als unbefriedigend und seines Erachtens auch arbeitsrechtlich
unzulässig. Damit bestätigt er in der Vergangenheit bereits
geäußerte Kritik aus der Politik, die jedoch nie zu einer Änderung
in der Praxis geführt hatte. Für das kommende Jahr müsse sich die
Gemeinde frühzeitig mit dem Problem befassen, so Viehof, und auch
entscheiden, wie man verfahren wolle, sollte die Landesförderung
einmal komplett enden.

Eine Entlastung der aktuellen Situation stellte Tanja Radwan,
Schulleiterin im Verbund Alzenbach/Mühleip, in Aussicht. Für ihre
Schulen sei von der Bezirksregierung die Ausschreibung einer
unbefristeten Sozialarbeiterstelle genehmigt worden. Die
Vollzeitstelle ist unabhängig von den gemeindlichen Stellen und
entlastet damit den Stellenpool der Gemeinde um 20 Wochenstunden, die
anderweitig verteilt werden können. Sie kann ab 1. Mai besetzt
werden, aber auch Radwan ist dabei auf den leergefegten Markt
angewiesen. Die Chancen stehen allerdings deutlich höher, da hier ein
unbefristetes Arbeitsverhältnis offeriert werden kann.

- Renate Deitenbach

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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