Voller Einsatz
Gute Fortschritte beim Filmprojekt der Theatergruppe „Villa Paletti“

Zur Akkordeon-Begleitung von Daniel Dresbach sangen Thomas Schäfer und Margit Krück (v.li.) mit Opernsängerin Ulrike Eitel (hi.re.). | Foto: Villa Paletti
  • Zur Akkordeon-Begleitung von Daniel Dresbach sangen Thomas Schäfer und Margit Krück (v.li.) mit Opernsängerin Ulrike Eitel (hi.re.).
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Eitorf - „Ordnung ist das Ordnung ist das halbe Leben…“ schmettert Thomas
Schäfer aus voller Brust, und Gesangskollegin Margit Krück fällt
zunächst zaghaft ein. Gemeinsam mit der Neusser Opernsängerin Ulrike
Eitel studieren die beiden Ensemble-Mitglieder der „Villa Paletti“
im Park der Jovita Rheinland Wohnhäuser Villa Gauhe einen Kanon nach
der Melodie „Bruder Jakob“ ein. Der Gesang ist Teil des aktuellen
Filmprojekts der Theatergruppe und soll in einer Jahrmarktszene
erklingen. „Können wir das etwas mystischer singen?“, fragt
Projektleiterin Angelika Schadnik, die bei der Gesangsprobe zuhört.
Kein Problem: Ulrike Eitel stimmt das Lied einige Töne tiefer an.

Seit 2005 bereichert die Theatergruppe, die aus Bewohnern der Villa
Gauhe mit einer kognitiven Beeinträchtigung besteht, mit ihren
Aufführungen das Kulturleben der Gemeinde. Als im vergangenen Jahr
die Pläne für das neue Theaterstück der „Villa Paletti“ zum
Thema „Wenn das Licht den Schatten umarmt“ von der Pandemie
durchkreuzt wurden, entschlossen sich die Theatergruppe und das
begleitende Team, stattdessen einen Film zu produzieren. Treffen und
Aktionen wurden umgeplant und fanden so weit wie möglich digital
statt. Mit Unterstützung konnten einige Tablets, die den Mitgliedern
der Theatergruppe zur Verfügung stehen, dafür genutzt werden. So
tauschte man sich zunächst in mehreren Gesprächen mit
Projektleiterin Angelika Schadnik per Skype lebhaft über
Gestaltungswünsche und Ideen für das Filmprojekt aus. Die Darsteller
waren mit Spaß und Interesse dabei und dachten oder gestalteten
eifrig mit. So entstanden erste Ideen zu Szenenbildern, Rollen und der
Garderobe. Jennifer Tromm beispielsweise, die eine der Hauptrollen
spielt, wollte rote Schuhe tragen und Christine Brodhuhn meinte: „Es
soll romantisch sein, nicht zu ernst. Das Leben ist ernst genug“. Im
Januar wurde die erste Szene entwickelt und die Ensemble-Mitglieder
äußerten erste Vorstellungen zum Thema oder zur Musik. Passend zum
Thema wurde mit eigens angefertigten Figuren ein mobiles
Schattentheater ausprobiert. Requisiten und Kostüme wurden
angefertigt und besondere Drehorte gesucht. Längst sind sämtliche
Ensemble-Mitglieder Feuer und Flamme für das Filmprojekt. „Da geht
echt die Post ab“, erzählt Einrichtungsleiter Ronald Maurer, der
selbst auch eine Rolle übernommen hat, begeistert. „Ich bin ein
totaler Fan von dem Film“. Kameramann Michael Feldhaus hat
inzwischen schon einige Szenen im Kasten. Die erste Klappe fiel
bereits im April. Dafür wurde Hauptdarsteller Alexander Zielinski
abends „zur blauen Stunde“ im Hof der Villa Gauhe ins rechte Licht
gerückt. Nach einem Ideenwettbewerb zur Findung einer malerischen
Kulisse wurde auch in der Brucher Kapelle auf der Mertener Höhe eine
Szene gedreht. Doch der liebste und schönste Drehort ist immer noch
der Wohnort der Darsteller, die Gründerzeit-Villa an der Parkstraße.
Zum Inhalt des Films darf natürlich noch nichts verraten werden. Nur
so viel ist durchgesickert: Unter anderem spielen ein Graf, ein
Prinzesschen und eine Wahrsagerin mit, und ein goldener Stuhl spielt
auch eine Rolle.

Der kürzlich einstudierte Kanon „saß“ übrigens schon nach
kurzer Zeit. Ulrike Eitel war begeistert von den Sängern und von
Daniel Dresbach, der sie am Akkordeon begleitete. Bis zur Premiere des
45-minütigen Films im Herbst 2022 dauert es noch eine ganze Weile,
doch alle Beteiligten hoffen darauf, dass es ein „rauschendes
Filmfest“ wird.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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