Schulsozialarbeit wird fortgesetzt
Hauchdünne Mehrheit für den Erhalt gefunden

Auch Bürgermeister Dr. Rüdiger Storch  gelang es wie einigen Verwaltungsmitarbeitern und Kommunalpolitikern nicht, das technische Problem zu lösen, rechts Sozialarbeiterin Sabine Schützeichel. | Foto: Röhrig
  • Auch Bürgermeister Dr. Rüdiger Storch gelang es wie einigen Verwaltungsmitarbeitern und Kommunalpolitikern nicht, das technische Problem zu lösen, rechts Sozialarbeiterin Sabine Schützeichel.
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Eitorf - Nach anderthalbstündiger Diskussion und einer Sitzungsunterbrechung
beschloss der Gemeinderat mit einer hauchdünnen Mehrheit, dass die
Schulsozialarbeit auch 2018 im bisherigen Umfang fortgesetzt wird.

Die Ratssitzung begann nach Kabel- und Installationsstress allerdings
erst mit über zehn Minuten Verspätung.

Die Sozialarbeiterinnen Sabine Schützeichel und Kerstin Krämer
wollten die große Bedeutung der Schulsozialarbeit auf dem Weg zu
gleichen Chancen für die Kinder mit einem ausführlichen Vortrag
untermauern. Ein an der Decke im Ratssaal installierter Videoprojektor
verweigerte aber den Dienst, obwohl sich Verwaltungsmitarbeiter und
Ratsmitglieder von verschiedenen Fraktionen intensiv bemühten.

Nach den vergeblichen interfraktionellen Versuchen schaffte es auch
Bürgermeister Dr. Rüdiger Storch nicht, das Technik-Dilemma zu
lösen. Deshalb fand der Vortrag schließlich konventionell ohne
Technikunterstützung statt.

Zusammen mit ihren Kollegen führen Schützeichel und Krämer nicht
nur tägliche Gespräche mit den Schülern, sondern auch viele
Gespräche mit Eltern sowie Beratungs- und Hilfestellen durch. Bei dem
Konzept steht das erarbeitete Netzwerk im Mittelpunkt, mit dessen
Hilfe immer wieder Kinder in Not aufgefangen werden können.

In der Diskussion des Rates wurde klar, dass ein solches gut
funktionierendes Netzwerk erst mit jahrelanger Vorarbeit aufgebaut
werden kann.

Das stimmte offenbar einige der Gemeindevertreter noch um, die sonst
wohl gegen die Fortführung votiert hätten.

So reichte es nach der Sitzungsunterbrechung für die knappe
Entscheidung. Mit Ja und damit für die Sozialarbeit stimmten die zehn
SPD-Vertreter, vier Bündnisgrüne, drei FDP-Vertreter inklusive
Bürgermeister Dr. Rüdiger Storch, zwei BfE-Vertreter und der
UWG-Ratsherr, also zusammen 20 Stimmen.

Dagegen votierten die 14 CDU-Vertreter und fünf Liberale, zusammen 19
Stimmen.

Nur dem Umstand, dass sich Sascha Liene (FDP) der Stimme enthielt, ist
es zu verdanken, dass eine hauchdünne Mehrheit für die Empfehlung
des Schulausschusses zustande kam.

Mit dem Ratsbeschluss ist - wie schon beim Vorschlag des
Schulausschusses berichtet - eine Erhöhung der Grundsteuer B um 15
Prozentpunkte verbunden. Diese Steuer muss zum Jahresbeginn 2018 aber
auch schon zur Konsolidierung des Haushaltes um zehn Prozent angehoben
werden.

Falls sich jetzt bei den Beratungen für den nächsten Haushalt im
Herbst herausstellen sollte, dass die zehn Prozent zur Konsolidierung
doch nicht benötigt werden oder sich andere Möglichkeiten zur
Finanzierung der Sozialarbeit ergeben, soll dies wieder von der
Steuererhöhung abgezogen werden.

Ohnehin fällt die Erhöhung für die Eitorfer moderat aus, wie
Kämmerer Klaus Strack betonte, nämlich durchschnittlich um 15 Euro
pro Familie im Jahr.

Alle Parteien waren sich aber einig, dass die Schulsozialarbeit
eigentlich eine Sache des Landes sei. Deshalb beantragte Alexander
Jüdes (SPD) eine Resolution an das neue Schulministerium.

- Harald Röhrig

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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