Genervte Anwohner
Inakzeptable Situation für alle Beteiligten auf dem Krankenhausberg

Die eh schon teils engen Wohnstraßen sind nahezu dauerhaft zugeparkt. Überwiegend von Mitarbeitern, Besuchern und Patienten der Einrichtungen auf dem Krankenhausberg. Die Anwohner finden keine Parkplätze und die Straßen können nicht ordnungsgemäß gereinigt werden. | Foto: Deitenbach
  • Die eh schon teils engen Wohnstraßen sind nahezu dauerhaft zugeparkt. Überwiegend von Mitarbeitern, Besuchern und Patienten der Einrichtungen auf dem Krankenhausberg. Die Anwohner finden keine Parkplätze und die Straßen können nicht ordnungsgemäß gereinigt werden.
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Eitorf - Die Parksituation auf dem Krankenhausberg ist seit Jahren angespannt.
Aktuell haben Anwohnerbeschwerden die CDU-Fraktion veranlasst, sich
mit der Bitte um Vorschläge für eine verträgliche Lösung für alle
Beteiligten an die Gemeindeverwaltung zu wenden. Zugeparkte
Wohnstraßen zwängen die Anwohner immer wieder zu langwieriger
Parkplatzsuche, die Fahrzeuge verhinderten darüber hinaus eine
ordnungsgemäße Reinigung der Straßen, so der Tenor.

Direkt an ein großflächiges Wohngebiet grenzen mit dem Sankt
Franziskus Krankenhaus, dem Seniorenwohnhaus Sankt Elisabeth und der
Dependance der LVR-Klinik Bonn gleich drei wichtige Einrichtungen mit
hohem Parkbedarf. Über den vorhandenen Parkplatz mit knapp 120
Stellplätzen hinaus stehen keine Erweiterungsflächen zur Verfügung.
Mitarbeiter, Bewohner, Patienten und Besucher konkurrieren mit den
Anwohnern. Die CDU strebe eine einvernehmliche Lösung an, betont
Pressesprecher Markus Reisbitzen auf Nachfrage, man wolle keinen
benachteiligen. Konkreter Anlass für die Initiative seien
Anwohnerbeschwerden vom Höhenstein und aus dem Buchenweg gewesen.
Nach eigenen Beobachtungen von Ratsfrau Petra Pipke zeigten sich
ähnliche Probleme aber auch in anderen Straßen wie beispielsweise
Hospitalstraße und Finkenweg.

Auch Hermann Neulen, Leiter des Ordnungsamts, ist die unbefriedigende
Situation hinlänglich bekannt. Die Gemeinde sei hierzu im
regelmäßigen Austausch vor allem mit dem Krankenhaus, die
Gemengelage jedoch schwierig. So ist die Gemeinde schon seit der
ersten Teilprivatisierung der Klinik nicht mehr Eigentümer der
öffentlich zugänglichen Parkplatzfläche am Krankenhaus, sondern
bewirtschaftet diese nur. Damit seien weitreichende Strukturierungen
durch die Gemeinde nur eingeschränkt möglich. Allerdings habe man
schon vor Jahren den oberen Parkplatzbereich mit gut der Hälfte der
Plätze für Mitarbeiter der Klinik reserviert, der untere stehe für
Besucher zur Verfügung. Der Platz ist laut Neulen eher über- als
ausgelastet. Das Ausweichen auf Wohnstraßen hält der Amtsleiter für
weniger den Gebühren als dem Mangel geschuldet. Ein
Überwachungsschwerpunkt sei der Krankenhausberg in jüngerer Zeit
nicht gewesen, Ordnungswidrigkeiten wegen Parkverstößen gebe es
jedoch häufiger. In einigen Straßen, darunter Buchen- und Finkenweg,
habe man längst Parkverbote angeordnet weil nicht zuletzt die geringe
Straßenbreite zu Verkehrsbeeinträchtigungen geführt habe. Diese
Maßnahmen hätten den Unmut der Anwohner jedoch eher vergrößert.
Anwohnerparkausweise seien bisher kein Thema gewesen, so Neulen auf
Nachfrage, aber auch diese Option sei denkbar. Generell habe man sich
wegen der Pandemie noch nicht mit dem aktuellen Antrag befasst und
könne daher noch keine Lösungsvorschläge offerieren.

Doch nicht nur die Anwohner haben großes Interesse an einer
Problemlösung. Auch das Krankenhaus suche seit langem nach Lösungen,
bestätigte Pressesprecherin Kristina Gatzmanga auf Anfrage. Die
Auslastung des Parkplatzes sei unterschiedlich in Abhängigkeit von
Wochentagen und Uhrzeiten, in Stoßzeiten werde es jedoch oft eng.
Dies nicht zuletzt für Mitarbeiter beim Schichtwechsel, denn Besucher
ignorierten durchaus auch häufiger die Reservierung für Mitarbeiter.
Diese müssten dann am Fuß des Berges Stellplätze finden und
zusätzlich zu den Reservierungskosten weitere Gebühren zahlen.

Über eine für alle tragfähige Lösung würde sich auch Stefan
Kallfelz, freuen. Der Einrichtungsleiter des Sankt
Elisabeth-Seniorenzentrums bedauert, dass mit der Privatisierung des
Krankenhauses die Parkberechtigung für seine Mitarbeiter aufgehoben
wurde. Auch die Mieter von 38 Seniorenwohnungen hätten teilweise noch
Fahrzeuge, dazu kämen Besucher. Sein Haus verfüge nur über wenige
eigene Stellplätze, die Suche nach zusätzlichen Flächen in
zumutbarer Entfernung sei bisher erfolglos geblieben.

Weniger Probleme scheint es bei der LVR-Klinik zu geben. Das Haus
verfügt laut Pressesprecher Tillmann Daub über fünf eigene
Stellplätze und im Gegensatz zum Seniorenzentrum gibt es hier für
Mitarbeiter auch noch Berechtigungsscheine für den
Krankenhausparkplatz. Besucherbeschwerden seien kein großes Thema,
der Parkdruck seit Eröffnung des MVZ am Krankenhaus jedoch spürbar
gestiegen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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