Netto-Null beim CO2
Klima-Treff regt umfangreiche Maßnahmen für den Klimaschutz an

Mitglieder des Klima-Treffs überreichen die Bürgeranregung an Bürgermeister Dr. Rüdiger Storch (li.). | Foto: Klima-Treff
  • Mitglieder des Klima-Treffs überreichen die Bürgeranregung an Bürgermeister Dr. Rüdiger Storch (li.).
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Eitorf - „Die Klimakrise ist auch eine Gesundheitskrise“, betont der
Klima-Treff Eitorf und überreicht seine Bürgeranregung „Wir in
Eitorf für den Klimaschutz“ an Bürgermeister Dr. Rüdiger Storch.

Darin regen die Initiatoren an, dass Eitorf sich ein Zieljahr setzen
möge, bis zu dem es klimaneutral werden will, dass die Gemeinde dazu
in einem Bürgerbeteiligungsprozess ein Klimaschutzkonzept erstellt
und einen mit Bundesmitteln geförderten Klimaschutzmanager einstellt.

Um den Ausstoß von Treibhausgasen in Eitorf auf Netto-Null zu
bringen, möge der Rat die Mobilitätswende, die Stromwende, die
Wärmewende, die Agrar-/Ernährungswende und die Kon-sumwende in
Eitorf fördern, sodass private und gewerbliche Akteure des
Gemeindegebietes auf ein Leben und Wirtschaften ohne Heizöl, Erdgas,
Benzin, Diesel und Strom aus fossilen Brennstoffen umstellen können.
Zudem regt der Klima-Treff an, als Gemeinde Eitorf der Energieagentur
Rhein-Sieg und dem Klima-Bündnis beizutreten.

Der Klima-Treff betont in seiner Begründung, dass auch die Klimakrise
Krankenhäuser füllen kann: Durch extremer werdende Hitzewellen,
tropische Krankheiten übertragende Stechmücken, Krankheiten durch
vermehrte Zecken, Ernährungsunsicherheit durch Ertragseinbußen der
Landwirte. Der Gruppe liegt es am Herzen, dass das Trinkwasser und die
Sieg nicht „versiegen“ und das Bergische Land und der Westerwald
nicht vertrocknen oder brennen. Die Initiative betont zudem, dass
Klimaschutz hilft, Flüchtlingsströme zu verringern, da beim
„Weiterwirtschaften wie bisher“ der steigende Meeresspiegel und
tödliche Hitze in den Tropen einen Großteil der Menschheit zur
Flucht in noch bewohnbare Erdteile zwingen würde.

Nach Einschätzung des Klima-Treffs muss das Pariser Klima-Abkommen
nicht nur international und national umgesetzt werden, sondern auch
kommunal, in allen Unternehmen, allen Familien, allen Vereinen - jeder
erdenklichen Einheit der Gesellschaft. Auch Kommunen sollten sich gut
überlegen, wofür sie das bis zur Erderwärmung von 1,5 Grad noch
verbleibende Kohlendioxid-Budget „ausgeben“. Klimaschutz sei eine
Herausforderung für die ganze Gesellschaft, keine rein technologische
Aufgabe für Ingenieure. Coronakrise und Klimakrise sollten gemeinsam
gedacht werden. Bei Investitionen in den Wiederaufbau der Eitorfer
Wirtschaft sollte daher die Nachhaltigkeit immer eine zentrale Rolle
spielen.

Der Klima-Treff ist eine offene Gruppe von Menschen aus Eitorf und
angrenzenden Gemeinden, die sich gegenseitig inspirieren, privat
klimaschonender zu leben, und sich auch gesellschaftlich für den
sozial-ökologischen Wandel engagieren, um Kindern und Enkeln ein
gesundes und stabiles Klima zu hinterlassen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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