Erasmusprogramm der Sekundarschule
Kulturelle Grenzen sportlich überwunden

Im Mittelpunkt stand immer das Thema des Austauschs, nämlich die Förderung der sozialen und persönlichen Kompetenzen durch den Sport. Hierfür hatten die Schüler landestypische Spiele ausgesucht. | Foto: Schule
  • Im Mittelpunkt stand immer das Thema des Austauschs, nämlich die Förderung der sozialen und persönlichen Kompetenzen durch den Sport. Hierfür hatten die Schüler landestypische Spiele ausgesucht.
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Eitorf - (den) „Guten Morgen“, „Dzień dobry“, „Kaliméra“, „Good
morning“ schallte es durch den Raum, als sich die Teilnehmer des
Erasmusplus-Austauschs trafen. Anfangs herrschte unsicheres Schweigen
auf Seiten der Schüler, die sich überwiegend auf Englisch
verständigten. Doch von Stunde zu Stunde näherten sich die Schüler
mehr an, bis sie am Ende der Woche gemeinsam lachend über den
Schulhof schlenderten.

Den aus Polen (acht Schüler, drei Lehrer) und Zypern (sechs Schüler,
zwei Lehrer) angereisten Besuchern bot die Schule an der Sieg ein
abwechslungsreiches Programm, bestehend aus sportlichen, kulturellen
und persönlichen Aspekten. Im Mittelpunkt stand jedoch immer das
Thema des Austauschs, nämlich die Förderung der sozialen und
persönlichen Kompetenzen durch den Sport.

Hierfür hatten die Schüler der einzelnen Länder bereits ein
typisches Spiel aus ihrer Heimat erläutert und führten diese Spiele
nun mit der gesamten Gruppe durch. Bereits im letzten Jahr trafen sich
die Teilnehmer nämlich in Polen zu Workshops für die einzelnen
Sportarten. Ausgewählte Schüler des Profilkurses „Sport und
Gesundheit“ aus Deutschland stellten „Korbball“ vor, eine
Mischung aus Basket- und Handball, während Polen „Smolball“
erläuterte. Bei diesem Spiel gilt es, einen Ball mit Schlägern in
Tore zu befördern. Die Besucher aus Zypern bevorzugten kleinere
Spiele mit Elementen aus Fangenspielen.

Organisiert und betreut wurde das insgesamt zweijährige Projekt durch
Katrin Weißmüller, Holger Schiller und Susanne Max von der Schule an
der Sieg, sowie Lehrer aus Polen und Zypern.

Die Woche in Deutschland begann mit Sporteinheiten, die aufgrund der
Sanierung der Turnhalle nach Mühleip verlegt werden mussten. Das
ursprünglich und sehr aufwändig geplante Turnier in der
Dreifachhalle musste daher umstrukturiert werden. Nichtsdestotrotz
hatten die Schüler viel Spaß und leiteten souverän auf Englisch
ihre Spiele an, wobei die begleitenden Lehrer nur noch selten
unterstützend eingreifen mussten. Zudem stellten die Schüler fest,
dass das Spiel „Völkerball“ offensichtlich in allen drei Ländern
bekannt und gleichermaßen beliebt ist. Faszinierend war es, zu
beobachten, welch geringen Stellenwert die Sprache bekam, wenn die
Schüler zusammen Sport trieben. Auf dem Feld ertönten Anweisungen
und Zurufe in vier verschiedenen Sprachen, und stets war allen
Beteiligten klar, wer oder was gemeint war. Die Schüler spielten in
gemischten Teams zusammen, kommunizierten mit einer Mischung aus
Gesten, Mimik und Sprachenwirrwarr miteinander.

Im Anschluss versuchten sich die Teilnehmer an zwei Tänzen, die
Anette Schöberl in der Zwischenzeit mit dem gesamten Profilkurs
„Sport und Gesundheit“ der Stufe 9 eingeübt hatte.

Nachmittags fanden Ausflüge nach Köln statt, wo die Gruppe nicht nur
die 533 Stufen auf den Kölner Dom hochstieg, sondern auch von der
anderen Rheinseite aus die Stadt von oben betrachten durfte. Zum Abend
hin ging es in ein typisches Brauhaus, wo man sich über den „Halve
Hahn“ und die „Flönz“ amüsierte.

Am nächsten Tag trafen sich die Teilnehmer in Bonn und erhielten dort
eine kleine Stadtführung mit persönlichen Elementen durch Heiko
Fritzsche, der das Team der Schule an der Sieg als langjähriger
Bonner tatkräftig unterstützte. Anschließend durfte natürlich der
„höchste Berg Hollands“, der Drachenfels, nicht fehlen, welcher
per Schiff angefahren wurde. Trotz der morgendlichen Kälte und des
Nebels genossen die Schüler und Lehrer den Ausflug, vor allem das
Ausruhen auf dem Schiff nach dem Besteigen des Drachenfelses, der mit
seiner Höhe von 321 Metern und steilen Pfaden doch einiges an Fitness
verlangte.

Beim Abendessen in der Bonner Innenstadt bahnten sich immer mehr
Gespräche zwischen den Schülern an, da diese inzwischen festgestellt
hatten, dass ihre Englischkenntnisse auf einem ähnlichen Level waren
und sie keine Angst vor Fehlern haben mussten.

Weitestgehend unbekannt in beiden Ländern war der Kletterwald, den
die Teilnehmer ebenfalls besuchten. Mit großem Spaß erforschten die
Schüler aus Polen diese für sie ganz neue Sportart.

Nachmittags trafen sich alle Teilnehmer in der Schule an der Sieg, um
gemeinsam zu kochen. Jedes Land hatte ein eigenes, landestypisches
Gericht vorbereitet, welches im Hauswirtschaftsbereich der Schule
gekocht wurde.

An diesem Abend verabschiedeten sie die Gruppe aus Zypern.

Für die polnischen Gäste blieb noch genug Zeit, eine kleine
Abschlussveranstaltung zu genießen. Mit Unterstützung von Felix
Schonauer führte Anette Schöberl mit ihrem Profilkurs „Musik,
Kunst, Design“ eine Sambaaufführung vor. Anschließend verzauberte
Lucia (Klasse 7) im Schwarzlicht mit ihrer Vorführung des
Lebenstanzes das Publikum, welches sich anschließend selbst
tänzerisch betätigen durfte.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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