Bildung für Kinder in Indien
Laufen, um zu helfen
Eitorf - Die GGS Eitorf unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu je einer
Schule in England, Haiti und Indien. Während mit den englischen
Partnern ein regelmäßiger persönlicher Austausch stattfindet, dient
der Kontakt zu den beiden übrigen eher deren Unterstützung und der
Förderung sozialen Engagements.
Besuch aus Indien
Dennoch hatten die Grundschüler jetzt Gelegenheit den Gründer und
Betreuer der Schule, die am Rande der Stadt Madurai im südindischen
Staat Tamil Nadu liegt, persönlich kennen zu lernen. Im Rahmen eines
Deutschlandaufenthalts besuchte der Pallottinerpater Dr. Emmanuel
Savariaradimai zusammen mit Willi Bennerscheidt aus Siegburg die
Schule. Bennerscheidt, Vater einer ehemaligen Lehrerin an der GGS, ist
der deutsche Kontaktmann des Paters.
Geschichten aus dem fernen Land
Die wöchentliche Schulversammlung bot den Rahmen für den Besuch des
Paters, der in einer Powerpoint Präsentation den Schülern die
Partnerschule näherbrachte, vom Alltag der Kinder in der bitterarmen
Region berichtete und in sehr gutem Deutsch zahlreiche Fragen
beantwortete.
Schüler übergeben Schecks
Darüber hinaus nutzten die Schüler die Gelegenheit, dem Pater
symbolisch ihre aktuellste Zuwendung, ein Drittel der Einnahmen des
jüngsten Sponsorenlaufs, zu übergeben. Es handelte sich dabei um die
stolze Summe von 3.333 Euro, die restlichen zwei Drittel dienen der
Finanzierung des Anfang Juli anstehenden Zirkusprojekts. Dr.
Savariaradimai zeigte sich tief berührt davon, dass Kinder sich
persönlich derart anstrengen, um anderen Kindern zu helfen.
Unterschiedliche Spendenprojekte
Die indische Schule erhält regelmäßig Anteile am erlaufenen Erlös
des Sponsorenlaufs, zusätzliche Spenden sichert jährlich der
„Geber-Adventkalender“ der GGS, bei dem im Schnitt 1.200 Euro pro
Jahr zusammen kommen, berichtet Schulleiter Boris Kocea. Insgesamt
habe die GGS die indische Schule in den letzten Jahren so mit gut
20.000 Euro gefördert, schätzt Kocea.
Bildung statt im Seinbruch zu arbeiten
Das Geld wird in die Bildung der Kinder von Tagelöhnern im Steinbruch
investiert, sichert ihnen täglich eine warme Mahlzeit,
Schulmaterialien und Schulkleidung. Als Pater Savariaradimai vor Ort
2001 ein Bildungshaus für katholische Laien aufbaute, stellte er
schnell fest, dass Eltern wie Kinder ein Leben ohne Hoffnung
fristeten. Mit Hilfe kirchlicher Stellen in Deutschland errichtete er
zunächst einen Vorschul-Kindergarten, um wenigstens die Jüngsten aus
den Steinbrüchen zu holen. Es folgten Grund- und weiterführende
Schule, so dass 2016 erstmals Schüler das Abitur ablegen konnten.
Heute findet sich kein Kind mehr im Steinbruch
Rund 500 Schüler besuchen täglich Kindergarten und Schule, für
Frauen ohne Schulbildung unterhält der Pater zudem eine Nähschule.
Er zeigte sich für die Unterstützung sehr dankbar, die den Menschen
in Madurai Bildungsmöglichkeiten und damit Lebensperspektiven
eröffnet.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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