Beeindruckendes Benefizkonzert
Liedermacherei trifft Jazz
Eitorf - Ein grandioser Erfolg war das Benefizkonzert zum 15jährigen Jubiläum
des Ökumenischen Ambulanten Hospizdienst Windeck/Eitorf in der
Biologischen Station.
Trotz schwül-heißer Witterung waren viele Gäste der Einladung
gefolgt und füllten den Saal nicht nur bis auf den letzten Sitzplatz
sondern nahmen auch Stehplätze in Kauf, um das zweieinhalbstündige
Programm zu genießen.
Unter dem Motto „Liedermacherei trifft Jazz“ brachten die Eitorfer
Combo „Jazz´N ´Bo“ und die Windecker Formation „Liedermacherei
Heimpel“ das Publikum zum Schwitzen.
Die eigentlich aus sechs Musikern um Lead-Sängerin Nelah Moorlampen
bestehende Band „Jazz´N´Bo“ wurde zum Konzert durch
Gast-Gitarrist Andreas Ziebarth verstärkt.
Zum Stammensemble gehören Ralf Dierenfeldt (Schlagzeug), Sabine Sauer
(Tenorsaxophon), Gunther Köster (Jazzgitarre), Rainer Berg (Bass) und
Matthias Ludewig (Piano).
Ludewig, auch Mitglied im Vorstand des Hospizdienstes, zeichnet auch
verantwortlich für die Arrangements des vierstimmigen
„Chorgesangs“, mit dem er selbst, Moorlampen, Köster und Sauer
das Publikum begeisterten. Im Gepäck hatte die Band, die seit fast 20
Jahren ebenso bekannt ist für ihre beschwingten Jazz-, Funk- und
Latinsongs wie für sanfte Balladen und kraftvolle Blues- und
Soultitel, einen bunten Strauß bekannter Melodien. Ohrwürmer wie
„Sweet Georgia Brown“ von 1925 oder Gershwins „Summertime“ von
1935 waren genauso vertreten wie Werke aus den 50er und 60ern und auch
Fans von Herbie Hancock oder Steve Perry kamen auf ihre Kosten.
Unter den bekannten Titeln dennoch behaupten konnte sich auch die 2011
von Matthias Ludewig komponierte Homage an den Jazzpianisten- und
-komponisten Michel Camilo.
Eine ganze Reihe von Eigenkompositionen präsentierten die seit 2013
zusammen spielenden Liedermacher vom Trio „Heimpel“ aus Windeck.
Die meisten davon stammten aus der Feder von Mieke Stoffelen, die als
Sängerin genauso brillierte wie mit Akkordeon, Cajon und Ukulele.
Stoffelen moderierte auch das Programm des Ensembles, versprühte
Charme und Temperament mit der gleichen Intensität mit der sie
Melancholie und Trauer Raum gab. Ihr leichter, fast heiterer Umgang
mit traurigen Themen brachte immer wieder in Erinnerung, dass der Tod
zum Leben gehört und schuf eine Verbindung zur Arbeit der Ehrenamtler
im Hospizdienst.
So beschäftigt sie sich im Text von „Wenn ich größer bin“ mit
dem „Loslassen“, dem nicht erst beim Tod eine große Bedeutung
zukommt, sondern auch bereits wenn Kinder flügge werden und eigene
Wege gehen. Persönliche Erinnerungen, ob die Atmosphäre beim
Abschied von einem guten Freund („Ich lieb den Sonnenschein“) oder
bei der Begleitung ihrer dementen Mutter („Verweilen“) hält
Stoffelen in berührenden Liedern fest.
Auch Gitarrist Hermann König verarbeitet eigene Erlebnisse wie die
Geburt seines Enkels, zu Texten, wie das „Leben im Hier und Jetzt“
im Song „Von jetzt nach da“.
Virtuos begleitet wurden die Texte von Petra Herdtle auf der Geige,
donnernden Applaus erhielt sie auch für eine gelungene Pfeifeinlage.
Die bunte Mischung aus Folk, Chanson und Klezmer, der Wechsel von
Eigenkompositionen und Traditionals, begeisterte das Publikum.
Die Besucher geizten weder mit Beifall noch mit Spenden zugunsten des
Hospizdienstes, zu dessen Gunsten die Künstler auf Honorare
verzichtet hatten.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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