Entschlammung
Mehr Wasser in den Löschteichen soll Waldbrandbekämpfung erleichtern

Dieser Löschteich im Eitorfer Wohmbachtal soll entschlammt werden, damit Waldbrände im Ernstfall besser bekämpft werden können. | Foto: Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft Eitorf
  • Dieser Löschteich im Eitorfer Wohmbachtal soll entschlammt werden, damit Waldbrände im Ernstfall besser bekämpft werden können.
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Eitorf - Um die extreme Waldbrandgefahr zu vermindern, mit der durch den
Klimawandel künftig im Naturschutzgebiet „Wälder auf der
Leuscheid“ zu rechnen ist, will das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft
zwei Löschteiche im Eitorfer Gemeindegebiet entschlammen. Dadurch
sollen die Teiche im Brandfall mehr Wasser für die Feuerwehr
bereithalten können. Die beiden Löschteiche liegen im FFH-Gebiet
„Wohmbach und Zuflüsse“ und im Forstbetriebsbezirk Rodder. Weil
eine solche Aktion im Naturschutzgebiet verboten ist, muss die Untere
Naturschutzbehörde in Siegburg allerdings eine Befreiung erteilen.
Dafür gab es jetzt grünes Licht, nachdem der Naturschutzbeirat mit
großer Mehrheit keine Bedenken erhob. Der Löschteich
„Wohmbachtal“ gilt auch als Amphibienlaichgewässer und liegt an
einem stark frequentierten Weg. Der Löschteig „Aeroth“ soll als
Ersatz für den Wolfgangsee entschlammt werden, denn der darf wegen
seiner besonderen Vegetation und Amphibien nicht ausgebaggert werden.
Aeroth ist allerdings inzwischen schon ausgetrocknet. Für die
Entschlammungsaktion wurden jeweils FFH-Verträglichkeitsprüfungen
durchgeführt. Über die Befreiung von den Verboten diskutierte der
Beirat ausgiebig. BUND-Vertreter Ralf Jakob warnte davor, die
Schlämme wie geplant anschließend im Wald vor Ort auszubringen, denn
die könnten durch Ausschwemmungen von Aluminium und anderen Stoffen
schädlich wirken. Außerdem seien die Teiche relativ klein und nicht
geeignet für die Bekämpfung von Großbränden im Wald. Hans-Heiner
Heuser (Bergischer Naturschutzverein) regte an, die Schlämme zu
überprüfen und festzustellen, ob sie belastend sind. Es sei aber
wegen des Klimawandels dringend notwendig, noch im Herbst mit den
Arbeiten zu beginnen. Auch Dr. Christoph Abs (Schutzgemeinschaft
Deutscher Wald) hielt es für dringend erforderlich, die Vorsorge
gegen Waldbrände zu verbessern. Das unterstützte Maximilian Graf von
Nesselrode (Waldbauernverband). Auch Windecks Bürgermeisterin
Alexandra Gauß hatte vor einer extremen Waldbrandgefahr gewarnt und
im Extremfall von sechs bis acht Meter hohen Flammen auf den
kahlgeschlagenen Flächen gesprochen. In den Gebieten, auf denen noch
Fichten stehen, sei sogar mit 60 bis 80 Meter hohen Flammen zu
rechnen. Fachbereichsleiter Armin Hübinger vom Regionalforstamt
Eitorf sicherte zu, dass die Schlämme nur an den Wegerändern
ausgebracht und mit Wasser verdünnt werden sollen. Dr. Michael Pacyna
(Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt) schlug vor, die Schlämme
auf Äckern für starkverzehrende Pflanzen wie Mais auszubringen,
falls sie nicht belastend seien. Der Leiter der Naturschutzbehörde,
Rainer Kötterheinrich, geht allerdings davon aus, dass sie unbelastet
sind.

- Harald Röhrig

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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