Neubau Feuerwache
Mehrkosten von rund zwei Millionen

Die alte Feuerwache soll durch einen zeitgemäßen Neubau im Gewerbegebiet ersetzt werden. | Foto: Deitenbach
  • Die alte Feuerwache soll durch einen zeitgemäßen Neubau im Gewerbegebiet ersetzt werden.
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Eitorf - Kostenexplosion bei Neubau von zentraler Feuerwache und
Baubetriebshof

Erst im April hatte der Rat grünes Licht gegeben für die Umsetzung
der Planung zum Neubau von Feuerwache und Baubetriebshof. Basis des
Beschlusses waren der Entwurf des Büros kplan und eine
Kostenschätzung aus November 2015 von rund 9.000.000 Euro.

Eine aktuelle Kostenberechnung weist jedoch mit mehr als elf Millionen
Gesamtkosten gut zwei Millionen Mehrkosten aus, ungefähr 1,5
Millionen davon entfallen auf den Gemeindehaushalt, der Rest auf die
Gemeindewerke.

Präzisierte Bauplanungen

Das Gros des Mehraufwands sei dabei der Präzisierung der
beschlossenen Planung geschuldet, erläutert die Verwaltung in der
Sitzungsvorlage. So sei die Planung der Außenanlage erst auf Basis
des Beschlusses fertiggestellt worden, Abstimmungen mit externen
Fachberatern erfolgt, Bodenproben ausgewertet oder statische
Berechnungen vervollständigt worden.

Nur ein geringer Anteil an Mehrkosten sei Folge von wesentlichen
Planänderungen oder geänderten Anforderungen der Nutzer.

Utsch (FDP) hat "Bauchschmerzen"

Die Ausführungen überzeugten nicht wirklich, kritisierte
FDP-Fraktionsvorsitzender Timo Utsch im Bauausschuss. Schon die neun
Millionen seien viel Geld und nun weitere zwei, somit bereits eine
Steigerung von 22 Prozent, obwohl man sich noch immer in der
Planungsphase befinde. "Bauchschmerzen" bereite ihm zudem die Sorge um
weitere Mehrkosten im Zuge der Ausschreibung.

Detaillierte Finanzplanung hatte nicht vorgelegen

Dem hielt Baudezernent Karl Heinz Sterzenbach entgegen, man habe
damals bewusst frühzeitig die Planungen vorgestellt und
Beschlussfassungen vorbereitet, obwohl noch Fragen offen waren und
eine detaillierte Finanzplanung noch nicht möglich. Das dürfe der
Verwaltung jetzt nicht zum Vorwurf gemacht werden. Nicht außer Acht
lassen dürfe man zudem allgemeine Baukostensteigerungen.

CDU und SPD zeigen Verständnis

Eigentlich müsse Jedem klar gewesen sein dass es nicht bei den neun
Millionen bliebe, gab ihm Roger Kolf (CDU) recht, und auch Claudia Kau
(SPD) konnte sich erinnern, dass damals gesagt worden sei, es seien
noch nicht alle Kosten erfasst.

Scholz regt spätere Beschlussfassungen an

Vor dem Hintergrund, Steigerungen seien inzwischen mehrfach
vorgekommen, gab Jochen Scholz (GRÜNE) zu bedenken, ob
Beschlussfassungen nicht generell sinnvoller erst in fortgeschrittenem
Planungsstadium erfolgen sollten.

Neben den Mehrkosten hatte die Vertiefung der Planung auch
Einsparpotential ergeben über das der Ausschuss zu entscheiden hatte.
Dabei handelte es sich jedoch um kleinere Positionen, die nach
Abwägung nur rund 100.000 Euro plus anteilige Baunebenkosten
ausmachen.

Ausschuss empfiehlt einstimmig Beschlussfassung

Einstimmig empfahl der Ausschuss dem Rat, den Neubau in der aktuellen
Fassung zu beschließen und die Verwaltung mit der Ausschreibung zu
beauftragen. Die ungedeckten Mehrkosten müssen über einen
Nachtragshaushalt veranschlagt werden.

Übungsturm vertagt

Vertagt wurde eine Entscheidung über einen Übungsturm, der bisher im
Planungsumfang nicht enthalten, aber für die Ausbildung der Wehrleute
wünschenswert wäre. Dieser würde mit weiteren 130.000 Euro zu Buche
schlagen, zu denen der Förderverein der Feuerwehr 10.000 Euro
Zuschuss in Aussicht gestellt hat.

- Renate Deitenbach

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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