Sommerfest in Villa Gauhe
Musik, Tanz & Vergnügen

Mit Tanzlehrerin Irene Dumbeck gaben die Behinderten eine Kostprobe ihres Könnens. | Foto: Röhrig
  • Mit Tanzlehrerin Irene Dumbeck gaben die Behinderten eine Kostprobe ihres Könnens.
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Eitorf - Einige hundert Besucher feierten mit den Bewohnern der Villa Gauhe das
Sommerfest zum 35-jährigen Bestehen der Einrichtung.

Für die geistig Behinderten wie für ihre Gäste wurde es ein
rauschendes Fest.

Die Tanzgruppe mit Tanzlehrerin Irene Dumbeck und auch die neue
Harfengruppe mit ihren Trainern Marion und Günther Eckert stellten
sich vor. Ihre Mitglieder spielen auf Veeh-Harfen, die von Hermann
Veeh vor 25 Jahren entwickelt wurden. Veeh tüftelte damals eine
besondere Harfe aus, weil sein Sohn unter dem Downsyndrom litt und er
ihm trotzdem ermöglichen wollte, zu musizieren. Für das Spiel auf
einer Veeh-Harfe sind Notenkenntnisse im herkömmlichen Sinn nicht
erforderlich. Eine einfache und deutliche Notenschrift wurde dazu
entwickelt, die auf das Wesentliche reduzieren soll. Notenschablonen,
die zwischen Saiten und Resonanzkörper geschoben werden, machen die
Noten begreifbar.

Das CBT-Wohnhaus der Villa Gauhe steht übrigens kurz vor der
Übernahme durch die Josefs-Gesellschaft.

Der Vorstandssprecher des neuen Trägers in spe, Dr. Theodor-Michael
Lucas, stellte seine Gesellschaft beim Sommerfest vor.

Die Josefs-Gesellschaft ist an mehr als 100 Standorten in sechs
Bundesländern vertreten. Wie Lucas betonte, steht sie zur Zeit in
vielversprechenden Vertragsverhandlungen mit der CBT (Caritas
Betriebsführungs- und Trägergesellschaft), die noch in diesem Jahr -
möglichst schon zum 1. Oktober - abgeschlossen werden sollen.

Wie Heimleiter Roland Maurer betonte, wird sich bei dem Wechsel
zunächst weder für die Bewohner noch für die Mitarbeiter etwas
ändern. Beide seien ebenso wie die gesetzlichen Betreuer der Bewohner
über den bevorstehenden Wechsel informiert worden. Alle Verträge der
Mitarbeiter bleiben bestehen, sagte Maurer.

Es zeichnet sich ab, dass die Josefs-Gesellschaft die Villa Gauhe
zunächst für vier Jahre von der CBT mieten wird. Bis zu diesem
Zeitpunkt, so Maurer, soll dann ein Neubau am Standort Eitorf fertig
werden.

Der Wechsel bei den Trägern der Behinderteneinrichtung zeichnete sich
im Zusammenhang mit dem neuen Wohn- und Teilhabegesetz ab, das zum
nächsten Jahr greift und konkrete Vorschriften für Barrierefreiheit
und Zimmer macht.

Die CBT wolle sich künftig noch mehr um die Altenbetreuung kümmern,
berichtet Maurer.

In der Villa Gauhe gibt es zur Zeit 26 Plätze für geistig
Behinderte, dazu kommen weitere 16 im Neubau gegenüber. 15 Behinderte
leben in Außenwohngruppen und Singlewohnungen.

Beim Sommerfest stellte sich auch der Verein der Weltverrücker vor,
der Förderverein der CBT-Wohnhäuser Villa Gauhe. Mit ihrem
Vorsitzenden Professor Dr. Dr. Dietmar Jürgens will er eine
langfristige Teilhabe der behinderten Menschen am öffentlichen und
kulturellen Leben erreichen.

Zum künstlerischen Angebot gehören Singen und Tanzen, kreatives
Gestalten, ein Trommelkurs und die neue Harfengruppe. Die Villa Gauhe
beteiligt sich auch an den Eitorfer Kunstpunkten. Ihre Theatergruppe
„Villa Paletti“ ist überregional bekannt.

- Harald Röhrig

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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