Sankt Franziskus Krankenhaus
Neue Wege bei der Suche nach Pflegekräften
Eitorf -
Neue Wege beschreitet das Sankt Franziskus Krankenhaus beim Wettbewerb
um neue Pflegekräfte. Denn der wird für die Krankenhäuser immer
härter. Während man anderorts Pfleger inzwischen schon mit
Einkaufsgutscheinen ködert, setzt man am Eitorfer Hospital auf ein
„Rund-um-Sorglos-Paket“ für ausländische Mitarbeiter.
Mit dem sowie großer Flexibilität in der Organisation und weiteren
besonderen Maßnahmen will Pflegedienstleiter Oliver Timpanaro
künftig Lücken bei den Pflegekräften schließen. Derzeit müssen
die Engpässe nämlich mit teuren Zeitarbeitsfirmen gestopft werden.
Timpanaro will Engpässe mittelfristig vermeiden, indem ausländische
Mitarbeiter aus EU-Ländern eingestellt werden, aber auch aus Staaten,
die nicht zur europäischen Gemeinschaft gehören. Inzwischen gibt es
im Eitorfer Hospital schon sieben solcher Beschäftigte aus
verschiedenen Nationen, die auch bereits in ihren Heimatländern als
Pfleger arbeiteten. Bis zu ihrer Anerkennung als deutsche Pfleger
wurden sie zunächst als Pflegehelfer eingestellt.
Werden sie dann nach Prüfung der Kölner Bezirksregierung und des
Siegburger Kreisgesundheitsamtes als Pfleger für den Dienst in der
deutschen Pflege zugelassen, kann mit ihnen der Mangel an
Pflegekräften gemindert werden.
Den Rumänen, Albanern, Bosniern oder Serben wird in Eitorf bei allen
Problemen geholfen: Bei der Wohnungssuche, der Anmeldung von Strom,
Gas und Telefon, bei Behördengängen, Bankgeschäften bis hin zum
Onlinebanking und auch bei der Besorgung eines Fernsehers sowie der
Verständigung. Von einer Bonner Sprachenschule haben die Eitorfer
extra einen Deutschlehrer verpflichtet. Der Inder Deepak Pootheril
vermittelt den Helfern von montags bis freitags während ihrer
Arbeitszeit ein Sprachniveau, mit dem sie eine Prüfung für B-1- oder
B-2-Kurse bestehen können. Dieser Unterricht ist vor allem auch auf
die Gesundheits- und Krankenpflege ausgerichtet.
Und die Helfer sind fast alle rundum zufrieden. Der Serbe Darko
Olovic, der schon seit einem Jahr in Deutschland ist und mit seiner
Familie in Eitorf gerade eine Wohnung gefunden hat, betont: „Ich bin
sehr zufrieden hier und hoffe auf eine Festanstellung als Pfleger.“
Bei den Arbeitszeiten gibt es im Eitorfer Haus ebenfalls eine große
Flexibilität und Rücksichtnahme. So gestaltet der Pflegedienstleiter
die Dienstpläne sogar so, dass die ausländischen Mitarbeiter zum
Beispiel Billigflüge nutzen können, wenn sie in ihrer Heimat die
Familie besuchen wollen. Timpanaro: „Es ist wichtig, dass sie
regelmäßig ihre Kinder und Partner sehen können, es gibt nämlich
nichts schlimmeres als Heimweh.“
Eine so gute Betreuung spricht sich auch in den Heimatorten der neuen
ausländischen Mitarbeiter schnell herum. Dort wirkt sich die
Mund-zu-Mund-Werbung sogar besonders gut aus. Langfristig setzt das
Eitorfer Hospital, in dem derzeit auch vier junge Leute ihr
Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren, auch auf eigene Ausbildung
für Krankenpfleger oder medizinische und operationstechnische
Assistenten.
Für den Pflegepool gibt es noch eine weitere Besonderheit. Hier
werden auch Kräfte beschäftigt, die nicht um sechs oder acht Uhr
ihre Schicht beginnen können, weil sie ihre Kinder zuvor noch in
Schulen oder Kindergärten abliefern müssen. Sie gehören keiner
Station an und organisieren sich selbst.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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