Es geht nahtlos weiter

Neues Domizil für die Fahrradwerkstatt

Eitorf - Seit Dezember vergangenen Jahres hat sich die Fahrradwerkstatt der
Eitorfer Tafel als soziale Einrichtung unter dem Dach des SKM
Rhein-Sieg etabliert. Hier finden Menschen mit geringem Einkommen gut
gewartete gebrauchte Fahrräder für eine minimale Schutzgebühr und
können ihre eigenen Drahtesel mit fachmännischer Unterstützung
selbst reparieren. Auch der erhoffte Zusatzeffekt als Ort der
Begegnung zur Förderung von Kommunikation und Integration, hat sich
schneller als erwartet eingestellt. Überregionale Aufmerksamkeit
belegen eine Auszeichnung der Pax-Bank für innovatives soziales
Engagement ebenso wie vermehrte Anfragen aus anderen Kommunen zwecks
Beratung und Unterstützung für ähnliche Objekte.

Sorge machte aber seit Juni die Frage, wie lange das
Leuchtturm-Projekt Bestand habe, denn die Unterbringung in einem der
abgängigen Pavillons der Grundschule Brückenstraße war von Anfang
an eine Interimslösung. Doch schneller als erwartet soll der Pavillon
jetzt abgerissen werden um Platz zu schaffen für den Neubau eines
Kindergartens, die Notwendigkeit einer Räumung bis Ende des Jahres
wurde im Juni angekündigt. Umgehend hatte sich daraufhin das Team der
ehrenamtlichen Werkstattbetreuer an die Gemeinde gewandt mit der Bitte
um Bereitstellung alternativer Räumlichkeiten (wir berichteten).

Dieser Bitte kommt die Gemeinde jetzt zeitnah nach, wie Bürgermeister
Dr. Rüdiger Storch in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für
Jugend, Integration, Senioren und Soziales berichtete.

Ein Raum in der ehemaligen Gaststätte „Schweizer Haus“ in
Harmonie, die von der Gemeinde zur Unterbringung von Asylsuchenden
angemietet wurde, kann für die Fahrradwerkstatt kostenlos zur
Verfügung gestellt werden.

Werkstattträger und -betreuer sind erleichtert über die schnell
gefundene und praxistaugliche Lösung, so Günther Lukas, Leiter des
ehrenamtlichen Betreuerteams. Die frühere Gaststätte liegt mit etwas
mehr als einem Kilometer Entfernung vom Eitorfer Bahnhof noch recht
zentrumsnah und gut erreichbar im Ortsteil Harmonie, gleich gegenüber
dem Bahnübergang. Mit rund 35 Quadratmetern sei die Größe für den
Werkstattbetrieb ausreichend, der Raum gebrauchsfertig und mit
Toiletten, Beleuchtung, Heizung und sogar Schränken und Regalen
ausgestattet, freut sich Lukas.

Die hohe Eingangstreppe auf der Frontseite des Hauses stelle kein
Hindernis dar, die Werkstattkunden erhielten Zugang über den
rückwärtigen Hof.

Geplant sei die Aufnahme des Betriebs im neuen Domizil ohne
Unterbrechung ab Anfang Dezember, so lange läuft der Betrieb wie
gewohnt weiter auf dem Gelände der Grundschule. Geöffnet ist die
Werkstatt jeweils dienstags und donnerstags zwischen 14 und 18 Uhr.

Die Ehrenamtler freuen sich auch weiterhin über die Zufuhr
gebrauchter Räder, so Lukas. Besonders hoch sei nach wie vor der
Bedarf an Kinderrädern.