Netzwerk „Frühe Hilfen“
Neues Logo - Eigene Hymne
Eitorf/Windeck - Gesetzlich verankert ist der Anspruch von Kindern auf frühzeitige
Unterstützung durch Angebote der Jugendhilfe erst seit 2012, doch das
Jugendamt des Rhein-Sieg-Kreises(KJA) leistete hier bereits 2006
Pionierarbeit.
Aufgeschreckt durch einen besorgniserregenden Situationsbericht des
Jugendhilfezentrums für Eitorf und Windeck(JHZ) begannen die
Fachkräfte mit der Entwicklung eines „Frühwarnsystems" für die
Region. Aus der damals gegründeten „Arbeitsgruppe Kindeswohl"
gingen in Eitorf und Windeck Vernetzungsgremien hervor, um Hilfebedarf
für Kinder und Familien frühzeitig zu erkennen und ihm mit
vielfältigen niederschwelligen und professionsübergreifenden
Angeboten verschiedenster Träger zu begegnen.
Hieraus entwickelte sich ein stabiles Netzwerk. Elterntreffs,
ehrenamtlicher Besuchsdienst, Familienzentren, Familienhebammen,
Präventionsprojekte an Grund- und Förderschulen und ein Angebot für
Kinder psychisch kranker Eltern wurden aufgebaut, Maßnahmen werden
größtenteils von freien Trägern durchgeführt und bis auf wenige
Ausnahmen vom Kreis finanziert. Parallel dazu tauschen sich die
Kooperationspartner in den Facharbeitskreisen aus. Hilfesuchende
finden vertraute Ansprechpartner im gewohnten Umfeld von Kindergarten
oder Schule.
Jetzt feierten die „Frühen Hilfen" ihr 10jähriges Jubiläum im
Eitorfer „Theater am Park". Gut 100 Gäste waren der Einladung von
KJA und der Steuerungsgruppe der „Frühen Hilfen" gefolgt, darunter
die stellvertretende Landrätin Notburga Kunert und die Bürgermeister
von Eitorf, Dr. Rüdiger Storch und von Windeck, Hans-Christian
Lehmann. Auch Pioniere der ersten Stunde hatten sich eingefunden,
darunter Elisabeth Holz, von Ute Krämer-Bönisch, Leiterin des JHZ,
voller Hochachtung als „Urmutter der Frühen Hilfen" gewürdigt, von
der Idee, Konzept und erste Vernetzungen ausgingen.
Krämer-Bönisch ließ die Geschichte der „Frühen Hilfen" Revue
passieren, hob Vertrauen, Verlässlichkeit und „kurze Wege" als
wesentliche Merkmale hervor. Beeindruckend lang war die Liste der
Netzwerkpartner in beiden Kommunen, die sich weit über eine bloße
Zusammenarbeit hinaus durch Unterzeichnung eines Kooperationsvertrags
verpflichtend binden. Die Festredner, Landrätin und Bürgermeister,
würdigten die erfolgreiche Arbeit des Netzwerks als beste Chance für
Kinder auf einen gelingenden Start ins Leben und gleichberechtigte
gesellschaftliche Teilhabe.
Statt des bei den Jahrestreffen der „Frühen Hilfen" sonst üblichen
Fachvortrags boten die Veranstalter den Festgästen im Anschluss
Kabarett auf hohem Niveau von „Dörmer und Kroemer" aus Bonn. Unter
dem Titel „Kinder, muss das sein?" gaben Babette Dörmer und Karin
Kroemer ebenso unterhaltsam wie eindringlich Einblick in das Leben
junger Menschen, veränderte Familienstrukturen und Anforderungen der
Gesellschaft. Ganz nebenbei präsentierten die Kabarettistinnen auch
noch das neue Logo des Netzwerks, erstellt von Mitarbeitern des
Jugendhilfeträgers St. Ansgar, und darüber hinaus eine
selbstkreierte Hymne auf die „Frühen Hilfen".
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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