Wichtiges Zeichen gesetzt
Orangefarbene Bänke und eine Ausstellung im Rathaus
Eitorf - Zum 40. Mal jährte sich der „Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen“, auch bekannt als „Orange Day“. Diesen nahm der „Runde Tisch gegen häusliche Gewalt“ zum Anlass, mit einer kreisweiten Aktion auch hier auf das Thema aufmerksam zu machen. Als Symbol wurden im Rhein-Sieg-Kreis orangefarbene Bänke von und mit Jugendlichen gestaltet und im öffentlichen Raum platziert. In Eitorf wurde das Projekt von der Gleichstellungsbeauftragten Doris Thimm in Zusammenarbeit mit Kulturmanager Thomas Feldkamp organisiert und koordiniert. Die Umsetzung erfolgte in Kooperation mit dem Siegtal-Gymnasium (SGE).
Hier beschäftigten sich gleich mehrere Kunst- und Literaturkurse intensiv mit dem Thema, sodass außer der öffentlichkeitswirksamen Installation vor dem Rathaus und der Mitgestaltung der Gedenkstunde gleich zwei Ausstellungen die lokale Aktion bereichern. Die vorausgegangene Auseinandersetzung der Schüler mit dem Thema sorgt zudem für nachhaltiges Problembewusstsein bei den Jugendlichen.
Kernpunkt der Installation ist nicht die Bank selbst, sondern ein dahinter angebrachtes Kunstwerk. Die im Kunstkurs von Alexandra Wunderlich hierfür erstellten Entwürfe bilden einen Teil der Ausstellung im Rathaus, für die Installation ausgewählt wurde der Entwurf von Leonie Bauer. Die Schülerin stellte ihr Werk, das das Spannungsfeld zwischen Mann und Frau zeigt, im Rahmen der Gedenkfeier persönlich vor.
Der Bank kommt über die Signalwirkung hinaus eine weitere Bedeutung zu. Sie trägt eine Plakette mit QR-Code, über den Interessierte oder Hilfesuchende Informationen zu regionalen Anlaufstellen erhalten können. Dies gilt ebenso für eine weitere orangefarbene Bank, die die Gemeinde vom Berufskolleg in Hennef erhalten hat und die ihren Platz auf dem Campus des SGE finden soll. Auch diese Bank wird mit einem Kunstwerk verbunden.
Wie wichtig Beratungs- und Hilfeangebote sind, belegte Thimm, die das gesamte Projekt vorstellte, mit erschreckenden Zahlen zu häuslicher Gewalt. Erläuterungen zur Projektumsetzung gab Kursleiterin Wunderlich. Bürgermeister Rainer Viehof bedankte sich bei allen Beteiligten für ihren Einsatz. Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine Performance der Literaturkurse von Petra Krogull und Christian Ulmcke. Die Schüler zeigten in ausdrucksstarken Szenen, wie sich verbale Übergriffe und Mobbing zu körperlicher Gewalt steigern.
Im Anschluss an die Gedenkfeier konnten die Teilnehmer in Kleingruppen die Ausstellung im Erdgeschoss des Rathauses besuchen. Hier findet sich neben den Entwürfen für die Bankinstallation auch eine beeindruckende Comicsammlung des Kunstkurses von Gertrud Verbeet. Die Ausstellung soll bis Ende Januar zugänglich bleiben.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Renate Deitenbach aus Eitorf |
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