Konzept für Schulgassenareal
Rat spricht sich für „große Lösung“ aus

Eitorf - Unter Dach und Fach ist das Konzept für das neue Projekt in der
Schulgasse. Nach dem Ausschusses für Planung, Umwelt und erneuerbare
Energien beschloss jetzt auch der Gemeinderat mit großer Mehrheit,
die Entwicklung des Areals mit dem Eitorfer Cafer Sagir voran zu
treiben.

Sagir hatte im Ausschuss noch einmal sein städtebauliches Konzept
vorgestellt, das in der Endstufe bis zu 370 Stellplätze vorsieht. Der
Entwickler ist nach eigenen Angaben bereits mit einem Investor
handelseinig und versprach, in den nächsten drei Jahren stets Politik
und Verwaltung bei der Planung mitzunehmen.

Auf Nachfragen aus dem Ausschuss räumte Sagir allerdings auch ein,
dass ein Flachbau für einen Supermarkt an dieser Stelle rein
städtebaulich gesehen eine Katastrophe sei. Nach seinem Zeitplan soll
der erste Bauabschnitt des neuen Quartiers 2022 baufertig übergeben
werden.

Für die FDP meldete Timo Utsch Zweifel an, ob ein Konzept mit Netto,
Rossmann und Tako einen Mehrwert für das Gebiet ergebe. Schließlich
habe man geplant, dort vorrangig Einzelhandel zu etablieren. „Und
wir sind schon zweimal auf die Schnauze gefallen“, merkte Utsch an
und erinnerte damit an die Rückzieher von Kaufland und ITG. Besondere
Sorgen mache sich die FDP für den Fall, dass die große Lösung nicht
möglich sei und dann die kleine Alternative zum Tragen komme. Die
aber habe sogar Sagir selbst als städtebauliche Katastrophe
bezeichnet.

Nach wie vor fehlt für Jochen Scholz (Grüne) ein Gesamtkonzept. Es
gebe auch noch andere Möglichkeiten als das Konzept von Sagir. Und
über die sollte man in Ruhe nachdenken, sagte Scholz. Beigeordneter
Karl-Heinz Sterzenbach bestätigte dem Entwickler im Ausschuss, dass
sein Konzept mit einem Mehrwert für das Gebiet verbunden sei: „Wer
davon ausgeht, dass Netto und Rossmann an ihrem bisherigen Standort
bleiben, der bewegt sich auf dünnem Eis.“

„Wir sind in der Pflicht, etwas für den Ortskern zu tun“,
appelierte Sarah Zorlu (SPD). Wie es zum Beispiel in der
Bahnhofstraße aussehe, sei besorgniserregend. Deshalb brauche man
einen Magneten und müsse zugleich den Ortskern stärken. Roger Kolf
betonte für die Christdemokraten, man besitze die Planungshoheit und
habe im gesamten weiteren Verfahren ein Mitspracherecht. Es gebe keine
Möglichkeit, ein besseres Ergebnis zu bekommen. Hans-Dieter Meeser
(BfE) bezeichnete die geplante Mischung als großen Vorteil.

Der Gemeinderat sprach sich ausdrücklich für eine große Lösung zur
Gestaltung des Quartiers aus. Die sieht zunächst den Bau eines
Gebäudes mit Fachmärkten, Hotel und Tiergaragen, einem Supermarkt
und einem weiteren Wohn- und Geschäftshaus daneben auf der Nordseite
der Schulgasse zur Bahn hin vor. In einem späteren Bauabschnitt
könnte dann auch das Gebiet südlich der Schulgasse bis zur
Bahnhofstraße mit Gebäuden für Geschäfte, Wohnungen und Büros
bebaut werden.

Der Rat beschloss gleichzeitig, an dem Konzept mit dem Schwerpunkt
Einzelhandel festzuhalten, wobei aber auch Wohnen, Dienstleistung oder
Beherbergungsbetriebe ermöglicht werden sollen. Außerdem wurde
beschlossen, die park-and-ride-Plätze auf 60 bis 90 festzulegen, die
Verwaltung soll noch eine Bedarfsanalyse erstellen.

Wie bereits im Ausschuss sprachen sich CDU, SPD, UWG und BfE sowie
Bürgermeister Dr. Rüdiger Storch für das Sagir-Konzept aus. Dagegen
votierten Grüne und FDP.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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