Feuerwehrgerätehaus
Richtspruch preist wohlgelungenes Werk
Eitorf - Über Rohbau und Aufschlagen der Dachkonstruktion ist der Neubau des
Feuerwehrgerätehauses in Mühleip eigentlich schon hinaus, aber das
etwas verspätete Richtfest bot so bereits einen anschaulichen
Eindruck der künftigen Dependance der Eitorfer Wehr.
Auf 300 Quadratmetern Grundfläche reihen sich an eine Fahrzeughalle
ein Aufenthaltsraum mit Teeküche und geschlechtergetrennte Dusch- und
Umkleideräume. Von hier aus können künftig die ehrenamtlichen
Wehrleute aus dem südlichen Gemeindegebiet ohne Umweg über die
Zentralwache direkt zu ihren Einsätzen starten. Wichtig ist
Feuerwehrleiter Jürgen Bensberg dabei, dass es keine „Löschgruppe
Mühleip“ geben wird, sondern eine „Löscheinheit Süd“
innerhalb der gemeinsamen Freiwilligen Feuerwehr Eitorf. Ebenso weist
er darauf hin, dass die Löschgruppe Süd durchaus auch Einsätze im
Zentralort leisten kann.
Erstmals zwei Feuerwehrstandorte
Notwendig wurde die Dependance, weil die im Brandschutzbedarfsplan
vorgeschriebenen Hilfefristen von einer Zentralwache aus nicht
eingehalten werden können (wir berichteten). Mit dem Gerätehaus in
Mühleip verfügt die Flächengemeinde Eitorf erstmals über zwei
Feuerwehrstandorte. Nach dem ersten Spatenstich im April letzten
Jahres verlief der Baufortschritt planmäßig und ohne größere
Komplikationen, bestätigen unisono Baudezernent Karl-Heinz
Sterzenbach und der ortsansässige Generalunternehmer Dirk van der
Wiehlen, der den Bau in Kooperation mit Architekt Werner Viehof
realisiert. Eine leichte Verzögerung entstand durch über die Planung
hinausgehende Notwendigkeit der Verdichtung des Baugrunds, aber die
Fertigstellung im Frühjahr sei dadurch nicht beeinträchtigt, sind
sich die Verantwortlichen sicher. Die Inbetriebnahme des Gerätehauses
plane die Feuerwehr für Mai, so Bensberg.
Eingehalten wird nach aktuellem Sachstand auch die Kostenschätzung.
Für das Gebäude eingeplant sind rund 465.000 Euro, dazu kommen 5.000
für Einrichtung und 70.000 Euro für die Außenanlagen.
Zum Richtfest konnte Bürgermeister Dr. Rüdiger Storch neben
Vertretern von Politik, Verwaltung und beteiligten Firmen auch eine
Abordnung der ehrenamtlichen Feuerwehrleute begrüßen. Diese freuen
sich, dass der Bau der Dependance und die verstärkte Werbung um
Wehrleute aus dem Eitorfer Süden ihnen bereits fünf neue Mitglieder
beschert haben. Derzeit verfügt die Eitorfer Wehr damit über 98
Köpfe, berichtet Bensberg, die Sollstärke betrage allerdings 120
Aktive. Für die Einsätze sieht er die Wehr zwar gut aufgestellt,
würde aber weiteren Zulauf sehr begrüßen.
Alter Tradition folgend blieb es beim Richtfest nicht bei Reden,
Besichtigung und Anstoßen auf das Bauwerk, sondern Generalunternehmer
van der Wiehlen ließ es sich nicht nehmen, einen klassischen
Richtspruch auszubringen. Hierzu stieg er zusammen mit Bürgermeister
Storch auf das Dach zum Richtbaum, ließ in launigen Versen den
Bauablauf Revue passieren und wünschte Bauwerk und Nutzern Glück und
Segen. Nachdem Baumeister und Bauherr gemeinsam ein Glas auf das
wohlgelungene Werk geleert und traditionsgemäß die Gläser
zerschlagen hatten, mündete das Richtfest in ein geselliges
Beisammensein mit Bewirtung.
- Renate Deitenbach
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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