Ausschuss für Planung und Umwelt
„Schlaue Wiese“ geplant

Industrie, Gewerbe und Wohnen sind im Gebiet Gauhes Wiese zwischen Bahn und Sieg vertreten, für das jetzt ein neuer Bebauungsplan entwickelt wird. | Foto: Röhrig
  • Industrie, Gewerbe und Wohnen sind im Gebiet Gauhes Wiese zwischen Bahn und Sieg vertreten, für das jetzt ein neuer Bebauungsplan entwickelt wird.
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Eitorf - Für das Gebiet „Gauhes Wiese“ zwischen Bahnstrecke und Sieg,
Eichelkamp und Schoeller Wolle will sich die Gemeinde zwei alternative
Optionen offenhalten. Zum einen könnte auf dem Areal, für das nach
Maßgabe des Verwaltungsgerichts schnellstmöglich ein neuer
Bebauungsplan entwickelt werden soll, ein Gesundheitscampus entstehen.
Zum anderen wäre im Rahmen des Projekts „Wohnen und Forschen“ ein
Innovationscampus möglich.

Während das Innovationsprojekt „Forschen“ vom Ausschuss für
Planung und Umwelt verfolgt wird, beschloss der Ausschuss für
Wirtschaft, Marketing und Tourismus jetzt einstimmig, die
Möglichkeiten für einen Gesundheitscampus zu erkunden. Das Gremium
empfahl dabei dem Rat, die Gemeinde strategisch auf das Thema
Gesundheit und Tourismus auszurichten. Für das
Strukturförderprogramm der Regionale 2025 wurde nämlich ein solches
Projekt kreisübergreifend ins Auge gefasst. An dieser Regionalen
nehmen insgesamt 38 Kommunen aus dem Oberbergischen Kreis, dem
Rheinisch-Bergischen Kreis und dem östlichen Rhein-Sieg-Kreis teil.
Bürgermeister Dr. Rüdiger Storch betonte im Ausschuss, eine Prüfung
dieses Themas sei den Kommunen auf Kreisebene „wärmstens ans Herz
gelegt worden“. Neben Wellnessangeboten kämen auch therapeutische
Angebote für Wandern, Radfahren oder Golfen in Frage. In einem
Workshop sollen jetzt zunächst Erkenntnisse über den Bedarf für
einen solchen Campus am Standort Eitorf ermittelt werden. Auf Antrag
von Alexander Jüdes (SPD) beschloss der Wirtschaftsausschuss
gleichzeitig, auch einen Workshop für einen Innovationscampus zu
initiieren. Nach dem Beschluss des Ausschusses für Planung und Umwelt
soll zunächst ein vorgezogenes Beteiligungsverfahren für ein
Mischquartier oder alternativ für einen „InnovationsCampus“
stattfinden. Dafür gibt es von den Planern auch schon einen Namen:
„Schlaue Wiese“.

Für die Fläche, die zu über 95 Prozent im Überschwemmungsbereich
der Sieg liegt, wurden laut Helmut Hardt von der beauftragten
Innovationsagentur StadtUmBau bereits Abstimmungsgespräche mit der
Kölner Bezirksregierung und der Kreisverwaltung geführt. Denn genug
Probleme erschweren die komplizierte Planung:
Altlastenverdachtsflächen verteuern die Bebauung, und direkt nebenan
befindet sich das Naturschutz- und FFH-Gebiet der Sieg. Im gesamten
Gebiet darf - wegen der Altlasten - kein Grundwasser als Trink- oder
Brauchwasser genutzt werden. Bei einer Lösung mit einem
Innovationsprojekt käme die Versiegelung durch Parkplätze, so
betonte Hardt, deshalb einer Sanierungsmaßnahme gleich.

Dazu gibt es Lärmbelastungen durch die angrenzende Landstraße und
die Bahnlinie Köln-Siegen. Deshalb wurde auch schon ein
Schallgutachten erstellt. Gemeinde und Planer gehen davon aus, dass
das Areal durch eine Lärmschutzwand an den Gleisen besonders
geschützt werden muss, falls der im Bundesverkehrsplan vorgesehene
Ausbau der Siegstrecke umgesetzt wird.

Die Bezirksregierung Köln machte klar, dass die Hochwassersituation
im Sieggebiet sich nicht verschlechtern darf. Ein stärkerer
Hochwasserschutz werde dagegen begrüßt. Der ist aus Finanzgründen
und dem Eigenanteil der Gemeinde aber nicht zu realisieren.

Die Zeit drängt, denn zu einem neuen Plan wurde die Gemeinde bereits
vom Gericht aufgefordert, wie Beigeordneter Karl-Heinz Sterzenbach
betonte. Seiner Meinung nach kommt ein Strukturwandel für das Gebiet
eigentlich zu spät. Bis Mitte nächsten Jahres soll erkundet werden,
ob es genügend Interesse für einen Innovationsstandort gibt. Der
könnte im Rahmen der Regionale und in Zusammenarbeit mit Hochschulen
entstehen. Im Wirtschaftsauschuss wurde außerdem ein neues Logo für
die Gemeinde vorgestellt: „EI TO RF“ wird übereinander
angeordnet, daneben werden Häuser, eine Brücke und Wellen
dargestellt.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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