Senioren lernen Smartphone-Nutzung

Simon und Maurice schulen Senioren

Eitorf - Eine ungewöhnliche Schulung planen Simon Heuser und Maurice
Rademacher. Die beiden Gymnasiasten aus der 12. Klasse des
Siegtal-Gymnasiums wollen nämlich eine Smartphone-Schulung für
Senioren durchführen.

Mehr als nur ein Telefon

Die alten Leute sollen die Geräte nicht länger nur als Telefon
benutzen können, sondern über die einfachen Funktionen hinaus zum
Beispiel auch Apps kennen lernen und mit ihnen arbeiten können. Um
die Senioren mit den Smartphones vertraut zu machen, wollen die beiden
Schüler ihnen zunächst alle technischen Funktionen und die gesamte
Anordnung sowie ihren Aufbau erläutern. Dazu gehören
Tastenkombinationen genauso wie die Funktionen von Sperr- und
Startbildschirmen.

Vom Minibildschirm an die Wand

Bei ihrem Konzept, dass sie selbst erarbeitet haben, nutzen sie eine
Dokumenten-Kamera, um die Bildschirme der kleinen Alleskönner auf
eine Wand zu übertragen. Die Kamera wird ihnen dafür vom
Siegtal-Gymnasium zur Verfügung gestellt. So können gleichzeitig
alle älteren Mitbürger ohne Leseschwierigkeiten den Unterricht
verfolgen, der im Bürgerzentrum an der Bahnhofstraße am Donnerstag,
14. September, 16.30 Uhr eine Stunde dauern wird.

Ehrenamt über die Taschengeldbörse

Simon und Maurice (beide 17) hatten sich bei der Eitorfer
Taschengeldbörse gemeldet und sind so auf die Idee mit dem
Smartphone-Unterricht gekommen. Bei ihrer Schulung wollen sie
möglichst sparsam mit Fachbegriffen umgehen und auch englische
Fachbezeichnungen so wenig wie möglich benutzen.

Fix ausgebucht - zweiter Termin avisiert

Weil die Personenzahl für das Seminar begrenzt bleiben soll und sich
bereits zwölf Senioren angemeldet haben, wollen die beiden
Gymnasiasten Ende Oktober eine weitere Schulung durchführen. Und auch
dafür gibt es schon jetzt, wie Dr. Renate Dietz von der
Taschengeldbörse berichtet, drei Anmeldungen. Überlegungen gibt es
auch schon für einen Fortgeschritte nenkurs.

Anerkennung für das Engagement

Das Engagement der beiden Jugendlichen ist vorbildlich, wie Dietz
feststellt. Auch der Vorsitzende der Eitorfer Seniorenvertretung,
Erwin Sadrinna, findet den Einsatz der Gymnasiasten für die Senioren
prima. Für ihre Schulung erhalten sie eine minimale
Aufwandsentschädigung.

- Harald Röhrig