Projekttag Ringen und Raufen

Soziales Lernen an der Sekundarschule

Eitorf - „Soziales Lernen“ bildet seit dem Start der Sekundarschule 2012
einen wichtigen Schwerpunkt im Konzept der Schule, erinnert
Schulleiterin Marianne Engländer-Klein im Rahmen eines Besuchs von
Vertretern der Hermann-Weber-Stiftung.

Das „Soziale Lernen“ dient der Verbesserung des Sozialverhaltens
und dem Erwerb erweiterter Sozialkompetenz. Erlernt werden
Schlüsselqualifikationen wie die Übernahme von Verantwortung für
das eigene Handeln, Konfliktmanagement oder das Respektieren
gemeinsamer Werte und Normen.

Vermittelt werden die Kernkompetenzen durch externe Fachkräfte, um
die nachhaltige Implementierung der Inhalte im Schulalltag kümmern
sich die Lehrer und vor allem die Sozialarbeiter der Schule.

Mit Sabine Schützeichel und Kornelia Piatkowsky verfügt die
Sekundarschule über zwei sozialpädagogische Fachkräfte, die
gemeinsam von Land und Gemeinde finanziert werden.

Als externe Fachkräfte hat die Sekundarschule „Skills4Life“
engagiert, einen Kölner Anbieter für pädagogische
Präventivprogramme. Die Angebote richten sich vorwiegend an die
Schüler der Jahrgangsstufen fünf und sechs, inhaltliche Schwerpunkte
bilden Team- und Kommunikationstraining, Selbstbehauptung und
Cybermobbing.

„Skills4Life“ ist nach Auskunft von Geschäftsführer Ulrich Koj
auch in allen Eitorfer Grundschulen tätig, so dass auf bekannten
Grundlagen der Gewaltprävention aufgebaut werden kann. Für die
Siebtklässler gibt es weitere Maßnahmen durch andere Anbieter, hier
stehen Themen wie „Sucht und Konsum“, „Medien und Konsum“ oder
sexualpädagogische Fragen im Fokus.

Aufgrund der Notwendigkeit von Präventivmaßnahmen im Sozialraum
Eitorf unterstützt das Jugendhilfezentrum des Rhein-Sieg-Kreises
(JHZ) das „Soziale Lernen“ an der Sekundarschule seit dem Start
der Schule beratend und finanziell.

Für einen Teil der Kosten sei jedoch die Schule gefordert selbst
Spenden zu akquirieren, erklärt Engländer-Klein. In der Hermann-
Weber-Stiftung hat die „Schule an der Sieg“ einen verlässlichen
Sponsor gefunden, der die Schule nun bereits im dritten Jahr fördert.
Mit der Zusage für 4.750 Euro konnte die Fortsetzung des „Sozialen
Lernens“ jetzt für das Schuljahr 2017/2018 gesichert werden, freuen
sich die Beteiligten. Die gleiche Summe steuert auch das JHZ bei.

Nach Erlebnispädagogischen Tagen zur Förderung der
Klassengemeinschaft im Rahmen einer Klassenfahrt stand für rund 65
Fünftklässler aktuell ein Projekttag „Ringen und Raufen“ auf dem
Programm.

Die Stiftungsvertreterinnen Sonja Müller und Anna Neißkenwirth
nutzten diesen zur Spendenübergabe ebenso wie dazu, sich einen
persönlichen Eindruck von praktischen Maßnahmen des „Sozialen
Lernens“ zu verschaffen.

Den Vormittag verbrachten die Schüler im Park, wo sie bei
Kooperationsspielen die nur gemeinsam lösbar sind oder Aufgaben wie
dem Führenlassen mit verbundenen Augen, spielerisch die Übernahme
von Verantwortung oder den Aufbau von Vertrauen übten.

Nach einem von engagierten Eltern organisierten Mittagessen ging es in
die Turnhalle, wo mit unterschiedlichen Übungen Fairness im Umgang
mit Kräftemessen, Sieg und Niederlage trainiert wurde.

Der Umgang der Schüler miteinander, die hohe gegenseitige
Rücksichtnahme und die Intensität mit der die Betreuer das
Schülerverhalten mit den Betroffenen reflektierten, belegten
erkennbar die Sinnhaftigkeit der Maßnahmen.

Über weitere sichtbare Erfolge, nicht zuletzt bei schulischen
Veranstaltungen an außerschulischen Lernorten, wusste
Engländer-Klein zu berichten, so dass die Stiftungsvertreterinnen ihr
Geld gut angelegt sahen.

Alle Beteiligten zeigten sich überzeugt, dass die Förderung sozialer
Schlüsselkompetenzen Bildungserfolge auf dem Weg in ein autonomes
Erwachsenenleben deutlich begünstigt.