Eigeninitiative und Sorgfaltspflicht
Tafel eröffnet Fahrradwerkstatt

Die künftigen Betreiber, Vertreter von Tafel und SKM, Gemeinde, Schule und Sponsoren trafen sich zu einer kleinen Feierstunde in der neuen Self-Service- Fahrradwerkstatt. | Foto: Deitenbach
  • Die künftigen Betreiber, Vertreter von Tafel und SKM, Gemeinde, Schule und Sponsoren trafen sich zu einer kleinen Feierstunde in der neuen Self-Service- Fahrradwerkstatt.
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Eitorf - Gelegenheit für selbständige Fahrradreparatur unter fachkundiger
Anleitung.

Rund ein Jahr hat es gedauert, doch ab sofort verfügt Eitorf über
eine Fahrradwerkstatt, in der Menschen mit geringem Einkommen
eigenständig unter fachkundiger Anleitung ihre Fahrräder reparieren
können.

Angesiedelt ist die Werkstatt im Pavillion auf dem hinteren Gelände
der Grundschule Brückenstraße, betrieben wird sie von der Eitorfer
Tafel, fachkundige Hilfe bieten ehrenamtlich Günter Lukas, Paul
Hüsson und Norbert Herkenrath.

In einer kleinen Feierstunde mit Vertretern aller am Zustandekommen
Beteiligten, wurde die Werkstatt jetzt eröffnet.

Aus sponataner wird langfristige Hilfe

Entstanden ist die Idee im Zuge des hohen Flüchtlingszuzugs im
vergangenen Jahr. Zur Förderung der Mobilität der Schutzsuchenden
arbeiteten Mitglieder der Flüchtlingsinitiative Hand in Hand mit
Günter Lukas, Seniorchef des Fahrradfachgeschäfts Lukas. Während
die Flüchtlingshelfer sich um die Beschaffung alter, nicht mehr
genutzter Fahrräder bemühten, übernahm Lukas ehrenamtlich deren
fachmännische Instandsetzung.

Fast 150 Fahrräder in technisch einwandfreiem Zustand konnten so im
an Flüchtlinge kostenlos abgegeben werden.

Fast den Betrieb lahm gelegt

Doch schon bald führten unsachgemäße Handhabung, fehlende sichere
Abstellgelegenheiten und normaler Verschleiß zu Reparaturbedarf, der
zeitweise drohte den regulären Betrieb des Fahrradgeschäfts lahm zu
legen.

Dennoch sorgte Lukas auch hier wieder für kostenlose Abhilfe.
Nebenher sannen er und seine Mitstreiter jedoch auf Abhilfe.

Hilfe zur Selbsthilfe

 

Eine Werkstatt zur Selbsthilfe sei die sinnvollste Lösung wurde
schnell erkannt. Sie fördert Eigeninitiative, erhöht die
Sorgfaltspflicht, gibt sinnvolle Beschäftigung, stärkt das
Selbstbewusstsein durch Erfolgserlebnisse und fördert Kommunikation
und Integration.

Sachkundige Ehrenamtler waren schnell gefunden, eine Umsetzung der
Idee scheiterte aber lange an einem geeigneten Raum und einem
Maßnahmenträger als Garant für rechtliche Rahmenbedingungen wie
Versicherungen.

Unerschütterlich gekämpft

Inzwischen führte die Hartnäckigkeit der engagierten Ehrenamtler
dennoch zum Erfolg.  Die Gemeinde stellt nun den Raum in der GGS
Eitorf zur Verfügung, die Trägerschaft übernahm die von Lukas
geleitete Eitorfer Tafel unter dem Dach ihres eigenen Trägers, des
SKM Rhein-Sieg.

Finanzielle Hilfe

Zur Grundfinanzierung für Einrichtung und Ausstattung der Werkstatt
trug die Eitorf Stiftung mit 1.000 Euro bei, die Volksbank Bonn
Rhein-Sieg mit 750 Euro, weitere 500 Euro konnten vom gemeinsamen
Flüchtlingshilfe-Konto der beiden christlichen Kirchen- und der
Zivilgemeinde beigesteuert werden.

Nicht jeder darf die Werkstatt nutzen

Um keine Konkurrenz zu kommerziellen Händlern zu schaffen, kann die
Werkstatt nur genutzt werden von Flüchtlingen und Menschen, die ihre
finanzielle Bedürftigkeit mit Tafelausweis belegen können. Die
personelle Unterstützung ist kostenlos, Ersatzteile werden zum
Einkaufspreis zur Verfügung gestellt.

Geöffnet ist die Werkstatt, die über drei Arbeitsplätze verfügt,
montags, dienstags und donnerstags jeweils von 14 bis 17 Uhr. In
dieser Zeit werden auch Fahrrad- oder Werkzeugspenden gerne entgegen
genommen.

- Renate Deitenbach

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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