Schüler basteln für Kinderheim
Verkaufserlös aus Ferienaktion
Eitorf - Schon im Herbst machte sich Carolin Bäcker, Leiterin der Offenen
Ganztagsschule (OGS) an der Grundschule Eitorf, Gedanken um
Weihnachten.
Ziel ihrer Überlegungen war ein Sozialprojekt, bei dem sich die
Kinder aus der OGS-Betreuung für andere Kinder engagieren sollten. So
entstand die Idee, gemeinsam kleine Weihnachtsgeschenke herzustellen
und diese für kleines Geld zugunsten des Kinderheims „Haus
Eichenhöhe" zu verkaufen.
Das Herbstferienprogramm der OGS wurde passend unter das Motto „Hand
& Fuß - mit Freude für den guten Zweck" gestellt.
Kinder und Eltern waren von der Idee begeistert und so wurde während
der Herbstferien zwischen Ausflügen, Schwimmen, Spielen und Singen
auch fleißig gewerkelt.
Es wurde genäht und gebacken, Armbänder geflochten,
„Sorgenfresser" gebastelt und Backmischungen dekorativ in Gläsern
angerichtet. Nach den Ferien fanden die originellen Unikate bei
Schülern, Lehrern und Eltern reißenden Absatz.
Den Erlös der Aktion, 200 Euro, überreichte Bäcker jetzt Anke
Weiß, der Leiterin des Kinderheims.
Die Übergabe fand im Kinderheim statt und Bäcker nutzte gerne die
Gelegenheit, sich einen Eindruck von der Einrichtung in Trägerschaft
des Rheinischen Jugendhilfevereins, in der auch Schüler der GGS
Eitorf betreut werden, zu verschaffen.
Derzeit werden 19 Kinder in drei Gruppen betreut, zwei im Haupthaus in
der Bergstraße, eine weitere in einer Außenwohngruppe. Die Gruppen
sind altersgemischt, die Jüngsten sind sechs Jahre alt, der älteste
Jugendliche aktuell 16 Jahre.
Die Kinder kommen aus Familien, die ihre Versorgung nicht selbst
sicherstellen können. Die Ursachen sind vielfältig, reichen von
psychischen Problemen eines Elternteils oder Überforderung mit der
Erziehung mehrerer Kinder bis zu Auslandsaufenthalten der Eltern. Auch
unbegleitete minderjährige Flüchtlingskinder wohnen zur Zeit im
Kinderheim. Soweit möglich halten die Kinder den Kontakt zu ihren
Familien, besuchen sie an Wochenenden oder erhalten Besuch im
Kinderheim.
Der Aufenthalt in der Einrichtung dient dem Ziel, eine spätere
Rückkehr in die Familien zu ermöglichen. Hierfür sei in der Regel
ein Mindestaufenthalt von etwa zwei Jahren sinnvoll, erklärt Weiß,
doch blieben viele Kinder auch wesentlich länger. Nicht immer sei
eine Rückführung möglich, dann würden die Jugendlichen auf eine
Verselbstständigung vorbereitet.
Für die Betreuung der Kinder stehen gut 30 Personen zur Verfügung,
neben Hauswirtschafts- und Verwaltungskräften allein 17 pädagogische
Fachkräfte in Vollzeit.
Die Spende aus dem Einsatz der OGS-Schüler sieht Bäcker im
Kinderheim gut angelegt, weitere Sozialprojekte möchte sie auch in
Zukunft anstoßen.
- Renate Deitenbach
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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