Bebauungsplan "Gauhes Wiese"
Verkehr strukturieren und Gewerbe auslagern

Von den früheren Schoellerwerken bis zum angrenzenden Gebiet Eichelkamp reicht der Bebauungsplan Gauhes Wiese. | Foto: Röhrig
  • Von den früheren Schoellerwerken bis zum angrenzenden Gebiet Eichelkamp reicht der Bebauungsplan Gauhes Wiese.
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Eitorf - Die Gemeinde will jetzt zügig eine Änderung des Bebauungsplan
Ortslage 1 für den 8,1 Hektar großen Bereich „Gauhes Wiese“
angehen, um die Probleme der dort bestehenden Gemengelage von Gewerbe
und Wohnhäusern zu entschärfen. Das berichtete der Geschäftsführer
der Ingenieurgesellschaft „StadtUmBau“ aus Kevelaer, Helmut Hardt,
im Ausschuss für Planung, Umwelt und Erneuerbare Energien.

In diesem Gebiet - der gültige B-Plan ist schon 50 Jahre alt - mit
den früher dort ansässigen Schoeller-Werken gibt es viele Probleme
mit Altlasten und Immissionen. Viele der Wohnhäuser wurden seinerzeit
als Werkswohnungen in der Nähe der Industrieanlagen gebaut, sind
inzwischen aber im Privatbesitz.

Die Kommune wird allerdings auch durch einen Beschluss des Kölner
Verwaltungsgerichtes von 2014 angehalten, die Änderung des B-Plans
anzugehen und sie bis maximal 2018 umzusetzen.

StadtUmBau soll jetzt ein Zielkonzept und ein Schallgutachten
erarbeiten, der Eitorfer Rat anschließend in die Änderung des
B-Plans einsteigen.

Seit 1967 hat sich die Struktur des Mischgebietes zwischen Bahnlinie
und Landstraße 333 sowie der Sieg total verändert. In den Gebäuden
der früheren Schoeller-Werke sind inzwischen einige andere
Gewerbebetriebe untergebracht. Auch die Umweltbedingungen des
Gebietes, das fast komplett im Überschwemmungsbereich der Sieg liegt,
sind heute andere.

Es grenzt jetzt unmittelbar an die inzwischen ausgewiesenen
FFH-Flächen der Sieg. Die Wirtschaftsförderung der Gemeinde hat
schon festgestellt, dass einige Betriebe durchaus bereit sind, ihre
Flächen aus dem Gebiet auszulagern. Für die anderen will das
Ingenieurbüro jetzt Anreize für einen solchen Schritt ermitteln. Mit
den Betriebsverlagerungen würde nämlich auch die Verlagerung von
Immissionsquellen einhergehen. Neu geordnet werden soll aber auch der
Verkehrsbereich, denn zur Zeit befinden sich einige Straßen im
Privatbesitz wie die Hardtstraße, An der Kammgarn oder Auf Gauhes
Wiese.

Mit einer Aussiedlung von Gewerbetrieben zeigten sich die
Freidemokraten in der Ausschusssitzung allerdings nicht einverstanden.
Sascha Liene: „Wir brauchen doch dringend Industrie- und
Gewerbeflächen!“

Diplom-Ingenieur Hardt hält es allerdings nicht für machbar, „alle
Wohnhäuser aufzukaufen, abzureißen und dann dort Gewerbe
anzusiedeln“. Ziel müsse vielmehr ein verträgliches Miteinander in
diesem Gebiet sein.

Beigeordneter Karl-Heinz Sterzenbach betonte, der jetzige Bestand
sollte möglichst erhalten, die Umweltbelange abgearbeitet und die
Verkehrssituation geregelt werden, um ein sicheres Planungsrecht für
alle zu schaffen. Eventuell würden sich auch Möglichkeiten bei der
Regionale 2020/25 ergeben.

Im Februar wird die Ingenieurgesellschaft, die jetzt mit allen
Betroffenen intensiv sprechen will, ihre bis dahin erarbeiteten
Ergebnisse vorlegen, damit Lösungsansätze gefunden werden können.

- Harald Röhrig

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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