Haushaltsentwurf der Gemeinde
Verzögerungen bei Großbauprojekten

Eitorf - Verzögerungen und Verteuerungen bei öffentlichen Bauvorhaben sind
heute schon fast normal. Auch Eitorf macht hierbei keine Ausnahme, wie
der aktuelle Haushaltsentwurf erneut verdeutlicht. Um den jahrelangen
Investitionsstau aufzulösen, wurde seit 2016 eine Reihe von
Großprojekten geplant, deren parallele Umsetzung sich jedoch als
schwierig erweist. Wie berichtet fiel Ende Januar der Startschuss für
den Neubau von Feuerwehrgerätehaus und Bauhof und auch das
Kleinspielfeld auf der Ewald-Müller-Sportanlage soll im Sommer
realisiert werden. Doch bei den anderen Projekten gibt es aus
unterschiedlichsten Gründen Komplikationen.

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Die Sportstätten sollen zwar im Laufe des Jahres alle wieder in
Betrieb genommen werden können, belastbare Termine gibt es jedoch
nicht. So heißt es beim Schwimmbad aktuell, dass eine
Wiedereröffnung nicht vor Mai erfolgen könne, konkreter sei eine
Festlegung derzeit nicht möglich, so Baudezernent Karl Heinz
Sterzenbach in der letzten Ratssitzung.

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Der Endtermin für die Sanierung des Hermann-Weber-Bads war nach der
Brandstiftung bereits von Ende 2018 auf Ende 2019 verlängert worden,
zusätzlich notwendige Arbeiten, insbesondere im Außenbereich,
verursachen aber neben erneuten Mehrkosten von 700.000 Euro auch eine
weitere Verzögerung. Daher habe der Fördergeber bereits einer
weiteren Verlängerung bis Ende Mai zugestimmt, bestätigt Sterzenbach
auf Nachfrage. Ob das ausreicht, müsse sich zeigen.

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Auch der Ausbau des Theaters wird mit derzeit geschätzten Kosten von
rund 6,7 Millionen Euro deutlich teurer als geplant. Die Verwaltung
geht davon aus, dass die Mehrkosten von rund 1,7 Millionen Euro
alleine von der Gemeinde getragen werden müssen. Ein Förderbescheid
über knapp 3,5 Millionen Euro liegt seit 2018 vor, die finale Planung
ist jedoch noch nicht fertig und ein Baubeginn erst 2021 realistisch.
Die Maßnahme müsste bis Ende 2022 fertig sein, auch hier muss
gegebenenfalls eine Bauzeitverlängerung beantragt werden. Ähnliches
gilt für die Erweiterung der Sekundarschule, wo ein Rückgang der
Schülerzahlen zur Beauftragung eines neuen Schulentwicklungsplans
geführt und damit ebenfalls eine Verschiebung ausgelöst hat.

Nicht zuletzt die personelle Unterbesetzung im gemeindlichen Bauamt
gilt als Grund für die Verzögerungen beim geplanten
Kindergartenneubau neben der Grundschule Brückenstraße. Die bislang
fehlenden Planungsaufträge wurden zwar im November vergeben, wegen
der extrem angespannten Betreuungslage wird jedoch aktuell über die
Herrichtung eines Provisoriums nachgedacht. Mit Blick auf die
bestehenden Umsetzungsprobleme der anderen Projekte wurde der
Marktumbau im aktuellen Haushaltsentwurf nicht priorisiert.
Planungsmittel von 400.000 Euro werden erst für 2021 vorgesehen, eine
Umsetzung ist geplant für die Jahre 2022 bis 2024.

Sorge bereitet die stark sanierungsbedürftige P&R-Anlage am Bahnhof.
Hier hoffen Politik und Verwaltung auf neue, wenn auch reduzierte
Parkflächen für Bahnfahrer im Zuge des privaten
Investitionsvorhabens auf dem Schulgassenareal. Mit einer Bebauung des
Areals wird ab 2022 gerechnet, schwerwiegende statische Probleme des
bestehenden Parkhauses könnten jedoch bereits bald zu einer Sperrung
zumindest des Obergeschosses führen.

Zur Bahnüberführung Brückenstraße hat die Deutsche Bahn
mitgeteilt, dass mit einer Umsetzung nicht vor 2025 zu rechnen sei.
Aktuell untersucht ein Fachbüro, ob das angedachte Bauwerk überhaupt
grundsätzlich so realisiert werden kann. Hierfür wurden für Februar
Probebohrungen vor Ort angekündigt, doch eine Lösung des für viele
Nutzer dringlichen Verkehrsproblems ist in weite Ferne gerückt.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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