Ein ganz besonderes Instrument
Villa Gauhe freut sich über Veeh-Harfe
Eitorf - Groß war die Freude der Bewohner der Villa Gauhe, als jüngst
Vertreter der Eitorf Stiftung dem Förderverein „Weltverrücker"
eine Veeh-Harfe übergaben. Die Veeh-Harfe ist ein
Saitenzupfinstrument, das ohne Notenkenntnisse gespielt werden kann.
Es wurde von Landwirt Hermann Veeh für seinen mit Down-Syndrom
geborenen Sohn entwickelt. Notenschablonen mit einer auf das absolut
wesentliche reduzierten Notenschrift werden bei der Veeh-Harfe
zwischen Saiten und Resonanzkörper geschoben und ermöglichen ein
Spielen „vom Blatt". Große Vorkenntnisse sind dafür nicht
notwendig, wohl aber Konzentration und intensives Üben. Das
Instrument schafft einen unkomplizierten Zugang zum Musizieren, ist
ideal geeignet zur Musikpädagogik und kann als Soloinstrument wie
auch in der Gruppe genutzt werden.
Der Wunsch nach einem solchen Instrument für die Villa-Bewohner
entstand im Kulturbüro, erzählt Ronald Maurer, Leiter des CBT-
Wohnheims. Nicht zuletzt Vorführungen in den Rhein-Sieg-Werkstätten
der Lebenshilfe, die über mehrere dieser Instrumente verfügen,
hätten den Wunsch verstärkt. Dank enger Zusammenarbeit beider
Einrichtungen konnten Marion und Günther Eckert, bei der Lebenshilfe
zuständig für den Unterricht am Instrument, gewonnen werden, auch
Interessierte Villa-Bewohner zu unterrichten. Unterstützt wird das
Musikprojekt von den „Weltverrückern", dem Förderverein für die
Kulturarbeit der Villa Gauhe. Das erste Instrument im Wert von gut 600
Euro finanzierte die Eitorf Stiftung, ein weiteres befindet sich
bereits im Privatbesitz eines Villa-Bewohners, weitere sollen
möglichst folgen.
Ziel ist der Aufbau eines Veeh-Harfen-Ensembles als Angebotsergänzung
der Kreativangebote wie Mal-, Theater- und Trommelgruppe.
Theaterpädagogin Angelika Schadnik erhofft sich auch vernetzte
Aktivitäten, vom Rahmenprogramm bei Ausstellungen bis zur Einbindung
in Theaterprojekte.
Die feierliche Übergabe der Veeh-Harfe in der Villa Gauhe nutzten die
Bewohner Christine Brodhuhn, Margit Krück und Tobias Zolper, von
ersten eigenen Erfahrungen mit dem Instrument zu schwärmen und den
Gästen kleine Kostproben des Klangspektrums zu geben. Die
Stiftungsvorstände Pia Wiedemann und Herbert Tichelhofen sowie
Gründungsstifter Josef Gauchel sehen die Spende gut angelegt und
hoffen auf einen nachhaltigen Erfolg des neuen Kulturprojekts.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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