Tag des Wanderns
Waldbewohner kennenlernen
Eitorf - Seit 2016 gibt es deutschlandweit den „Tag des Wanderns“, zum
Gedenken an den Gründungstag des Deutschen Wanderverbands im Jahr
1883. Im Rhein-Sieg-Kreis fand der „Tag des Wanderns“ erstmals in
großem Rahmen statt, organisiert vom engagierten Wegewart und
Wanderführer Hans-Peter Barrig und unterstützt vom Bienenzuchtverein
Eitorf und dem Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft, das seinen Sitz in
Eitorf hat.
Eingeladen zur Teilnahme waren alle Schüler, Lehrer und Eltern der
beiden Standorte der Gemeinschaftsgrundschule Alzenbach-Mühleip. So
tummelten sich nahezu 300 Wanderer im Eitorfer Naherholungsgebiet
„Hüppelröttchen“. Den hohen Stellenwert des Events betonten die
Besuche von Bürgermeister Dr. Rüdiger Storch und Landrat Sebastian
Schuster.
Busse hatten die Schüler zum Fuß des Wandergebiets gebracht, von
dort ging es gemeinsam bis zum Wanderparkplatz Melchiorweg. Ab da
wanderten die Erst- und Zweitklässler entlang des Bienenlehrpfads,
die Dritt- und Viertklässler über den längeren Melchiorweg und
vorbei an der Friedrichsquelle zum alten Forsthaus. Dort erwarteten
sie vielfältige Vorführungen und Aktivitäten zu den Themen
Waldbewohner, Waldarbeiten und Aufgaben der Bienen in der Natur.
Für die Schüler war der Wandertag Teil einer Projektwoche, in der
sie sich schon intensiv mit den Naturthemen beschäftigt hatten. Jedes
Kind war ausgestattet mit einer Aufgabenmappe, die unterwegs ebenso
lehrreich wie unterhaltsam sein Augenmerk auf interessante Punkte am
Wegesrand lenkte und die Lösungssuche zu einem spannenden
Rätselwettbewerb machte.
Doch auch sonst herrschte während der Wanderung keine Langeweile,
berichteten die Kinder. Es wurde gesungen, vorgelesen, gerastet und
Quellwasser getrunken. Nach eigenem Bekunden macht wandern auch heute
noch vielen Kindern Spaß, so der allgemeine Tenor. Viele wandern
regelmäßig mit Eltern oder Großeltern, sowohl im Urlaub wie auch in
der mit vielen schönen Wanderstrecken lockenden heimischen Umgebung.
So verkündete der siebenjährige Gino stolz, mit seiner Mutter im
Urlaub sogar schon Tagestouren von 20 Kilometer Länge bewältigt zu
haben.
Begeistert zeigten sich die Schüler auch von den vielfältigen
Präsentationen und Mitmachaktionen, die Imker und Forstwirte für sie
bereithielten. Am Waldbienenstand wurden sie von mehreren Imkern in
traditionellen Schutzanzügen begrüßt, konnten Bienen in einem
Schaukasten beobachten, Smoker ausprobieren, Brut-, Honig- und
Drohnenwaben vergleichen und sogar eine lebendige Bienenkönigin
sehen. Natürlich gab es auch Honig zu kosten und für jedes Kind
einen „Melli-“Anstecker, dem putzigen Bienenmaskottchen des
Bienenlehrpfads.
Die Forstwirte zeigten den Kindern das Arbeitsgerät zum Baumfällen
und beeindruckten mit der Gestaltung von Skulpturen aus Holz mittels
Motorsäge. Ein „Streichelzoo“ mit präparierten Waldbewohnern
begeisterte die Kinder ebenso wie ein Tastspiel, bei dem blind
Gegenstände, vom Tannenzapfen bis zu abgeworfenem Gehörn, erkannt
werden sollten. Revierförster Oliver Dreger und Waldpädagoge Manfred
Hören vom Landesbetrieb Wald und Holz sorgten mit Informationen und
Anschauungsmaterial für ein Walderlebnis mit allen Sinnen.
Erfreut über die gelungene Veranstaltung zeigte sich Initiator
Barrig. Als verantwortlicher Wegewart des Natursteigs Sieg, des
Sauerländischen Gebirgsvereins und des Westerwaldvereins Köln kennt
er das Wandergebiet auf dem Hüppelröttchen wie seine Westentasche.
Zweimal im Jahr geht er alle Wanderwege in seinem Bereich ab, erneuert
Wegemarkierungen, räumt Wege frei und beseitigt Vandalismusschäden.
Barrig investiert dafür ehrenamtlich seit fast zehn Jahren mehr als
200 Stunden im Jahr. Zu seinem Amt kam der Naturliebhaber durch den
ehemaligen Bezirkswegewart und amtierenden Vorsitzenden des
Westerwaldvereins Köln, Erhard Schönberg, der seit vielen Jahren im
Advent mit einer Wandergruppe zu Barrigs Weihnachtsbaumverkauf nach
Käsberg kommt.
Auch Barrigs ersten „Tag des Wanderns“ in Eitorf ließ sich
Schönberg nicht entgehen und zeigte sich von den vielfältigen
Angeboten begeistert. Die Begeisterung teilte er mit den Teilnehmern,
die, alle versehen mit der Plakette des Deutschen Wandervereins und
Wildblumensamen zur Unterstützung der heimischen Insekten, voll des
Lobes den Heimweg antraten.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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