Der Ausschuss sagt „Nein“
Weder Straßenausbau noch Memorial Cube
Eitorf. Die Straße Auelswiese im Zentralort wird zunächst noch nicht ausgebaut. Entgegen der Empfehlung der Gemeindeverwaltung lehnte der Ausschuss für Bauen und Sportstätten neben diesem Ausbau auch drei weitere Straßenbaumaßnahmen in Mühleip mit Mehrheit ab. Klusenbitze, Dammweg und Wiesenweg sollen jetzt ebenfalls noch nicht ausgebaut werden. Quer durch die Fraktionen sprachen sich die Kommunalpolitiker dafür aus, den Bürgern die Ausbaubelastungen mit den Anliegerbeiträgen jetzt nicht zuzumuten. Die Maßnahmen, die zum Teil schon seit vielen Jahren auf dem Plan standen, wurden verschoben. Nachdem zum Ausbau der Auelswiese eine Bürgerinformation stattgefunden hatte, sah es eine Zeitlang so aus, als ob sich die Anlieger zu einer Interessengemeinschaft zusammenschließen und gegen den Ausbau wehren wollten. Sie sollten dort 90 Prozent der Kosten tragen, und das sollten 78 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche sein. Als dann die Verwaltung bekannt gab, dass die Anlieger nur noch mit 38 Euro zur Kasse gebeten werden sollten, reagierten die Anwohner gespalten: Ein Teil wollte zustimmen, ein Teil lehnte die Maßnahme weiterhin ab. Im Ausschuss sprachen sich dann bei einer Enthaltung neun Mitglieder dagegen aus, dem Verwaltungsvorschlag zu folgen, nur vier stimmten dafür. Verschoben wurden auch die Baumaßnahmen für die drei Straßen Klusenbitze, Dammweg und Wiesenweg in Mühleip, bei denen die Anliegerbeiträge zwischen 17 Euro je Quadratmeter und 31 Euro betragen sollten.
Auch das Projekt, auf dem Alten Friedhof einen sogenannten Memorial Cube zu bauen, lehnte der Bauausschuss in seiner Sitzung ab. Der Denkmalschutz hatte zuvor erhebliche Bedenken angemeldet und darauf hingewiesen, dass der Friedhof für Neubestattungen dann wieder geöffnet werden müsste. Außerdem sei ein großer Cube für die Anlage zu gewaltig. Man könne sich bestenfalls kleinere Gebäude vorstellen. Stark gemacht für ein solches Projekt hatte sich der Eitorfer Heimatverein. Eine Truppe des Vereins pflegt regelmäßig die alten Grabstätten auf der Anlage. Wie Ausschussvorsitzender Bernd Thienel (SPD) betonte, wird der Alte Friedhof von vielen Eitorfern zum Verweilen, Nachdenken und Spazieren genutzt. Das sei dann so nicht mehr möglich, wenn dort wieder neue Gräber eingerichtet würden. Auch ein fremder Betreiber für ein solches MC passt nicht ins Konzept der Kommune. Denn die ist gehalten, dass bei den Friedhöfen kein Gewinn gemacht werden darf, was für einen anderen Betreiber nicht zur Debatte steht. Laut dem ebenfalls einstimmig verabschiedeten Friedhofsentwicklungsplan sollen alle fünf Eitorfer Friedhöfe erhalten bleiben, die Bestattungen aber auf Kernflächen beschränkt werden. Die Gesamtflächen sollen dabei bestehen bleiben. Denn die Gemeinde will auf keinen Fall Areale auf den Friedhöfen verkaufen. Nicht genutzte Flächen sollen künftig als Rasen weiter gepflegt werden.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Harald Röhrig aus Siegburg |
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