Seit 25 Jahren

"Weihnachten im Schuhkarton" auch im Corona-Jahr

Eitorf - Seit 25 Jahren erhalten Kinder in über 100 Ländern in Osteuropa und
Zentralasien zu Weihnachten Geschenkpakete aus dem deutschsprachigen
Raum. Organisiert wird die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton" von
der Initiative „Samaritan´s Purse". Liebevoll gepackt werden die
Geschenkpakete von vielen Menschen, die bedürftige Kinder in aller
Welt unterstützen und beschenken möchten. Unzählige Ehrenamtler
engagieren sich in Sammelstellen und als Verteilpaten.

In Eitorf sind seit fünf Jahren Dajana Maaß, Tanja Bergmann und
Katja Haak für die gute Sache im Einsatz. Maaß hatte bereits vor
mehr als zehn Jahren die Aktion unterstützt und eine Sammelstelle in
der Grundschule Harmonie eingerichtet. Irgendwann verlief diese
Initiative jedoch im Sande, bedauert Maaß und so ließ sie die Aktion
dann vor einigen Jahren in ihrem eigenen Geschäft, dem
„Taschenzimmer", wieder aufleben. Ihr ist die Unterstützung von
Kindern ein großes Anliegen, ob hier vor Ort, wo sie sich seit vielen
Jahren im „Förderverein Jugend Eitorf" engagiert, oder dort, wo
Kinder oft unter größten Entbehrungen aufwachsen. Weitere
Informations- und Sammelstellen in Eitorf sind „Kunstgewerbe Vendel"
und die „Physiotherapie im Bürgerhaus". Hier können Schenkwillige,
die nicht selbst einen Schuhkarton besorgen und weihnachtlich
verzieren möchten, auch fertige Faltkartons zum Befüllen abholen.
Diese Kartons erfreuen sich großer Beliebtheit, weil sie auch
gleichzeitig die ideale Größe des Päckchens vorgeben. Auch stehen
in den Sammelstellen Spendendosen bereit, da der Transport der
Geschenke zu den Empfängern laut Organisator mit rund zehn Euro pro
Päckchen zu Buche schlägt. Idealerweise übernimmt diese Kosten der
Schenker, andernfalls werden sie aus dem Spendenaufkommen gedeckt.

Bei der Befüllung der Päckchen ist den Initiatoren aus Gründen der
Wertschätzung wichtig, dass es sich bei Kleidung und Spielzeug um
Neuware handelt. Bei Süßigkeiten sind Zollbestimmungen und auch
Speisegebote der häufig muslimischen Empfänger zu beachten. Probleme
bereiten beispielsweise Gummibärchen auf Gelatinebasis, mit Nüssen
gefüllte Schokolade oder Lebensmittel mit kurzem Haltbarkeitsdatum.
Neben Kleidung, Spielsachen und Süßwaren sind auch Hygieneartikel
von der Zahnbürste bis zum Duschgel beliebt, Schulbedarf wie Hefte,
Blocks und Stifte oder alles, was Kindern Freude macht - von
Haarspangen über Malbücher bis zu Farbkästen. Damit der Inhalt zum
Empfänger passt, wird auf dem Karton Altersgruppe und Geschlecht
vermerkt.

Eine Kontrolle der Pakete ist unerlässlich und bereitet den
Ehrenamtlern den größten Aufwand. Ungeeignete Artikel werden
aussortiert und durch passende ersetzt. Für Ersatz sorgen mehrere
Geschäfte und Unternehmen, die gezielt das spenden, was fehlt, freuen
sich die engagierten Ehrenamtler. Aussortierte Artikel werden an
Institutionen vor Ort verteilt.
Das Eitorfer Team kontrolliert jedoch nicht selbst. Es bringt die
gesammelten Pakete zur zentralen Sammelstelle nach Hennef. Hier
kümmert sich Sabrina Maas um die Kartons von 15 Annahmestellen aus
der Region und sorgt für ihre Weiterleitung nach Berlin, von wo aus
sie dann in alle Welt gehen. Beim Hennefer Lager fällt mit der
Kontrolle auch der Löwenanteil der Arbeit an. Die
Sammelstellenleiterin ist mit gut einem Dutzend Helfern mehrere Tage
lang ganztägig damit beschäftigt.

Aus Eitorf kommen im Durchschnitt 80 bis 90 Pakete pro Jahr. Maaß ist
jedoch sicher, dass die Bereitschaft zum Schenken trotz Pandemie auch
in diesem Jahr ungebrochen ist.