Ausstellung in der Sekundarschule
Wer sind die Vorbilder?

Anlässlich der Vernisage und der gleichzeitigen Einweihung des Leseraums gab es auch einen kleinen Umtrunk des Kollegiums. | Foto: Deitenbach
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  • Anlässlich der Vernisage und der gleichzeitigen Einweihung des Leseraums gab es auch einen kleinen Umtrunk des Kollegiums.
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Eitorf - Schon der exklusive Rahmen einer Ausstellung von Schülerprojekten zum
Thema „Vorbilder“ in der „Schule an der Sieg“ machte deutlich,
dass es sich hier um mehr als eine einfache Vorstellung von
Unterrichtsergebnissen handelte. Raumgestaltung, Präsentation der
Exponate und festlich drapierte Stehtische für zwanglose
Fachsimpeleien hätten auch der Vernissage eines Künstlers genüge
getan, die Arbeiten selbst zeugten von großer Kreativität,
intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema und aufwändiger
Gestaltung der Ergebnisse.

Die Ausstellung wurde von den Eltern mit Begeisterung aufgenommen, die
Mitschüler der anderen Jahrgänge zeigten sich beeindruckt und das
Kollegium würdigte die Präsentation im Rahmen eines kleinen Umtrunks
zur gleichzeitigen Einweihung des neuen Leseraums.

Entstanden sind die Exponate im Rahmen einer fächerübergreifenden
Unterrichtsreihe der achten Jahrgangsstufe unter Federführung von Ute
Altendeitering und Heiner Meermeyer. Ein halbes Jahr lang
beschäftigten sich die rund 80 Schüler in Deutsch, Kunst,
Geschichte, Politik und Ethik mit dem Thema „Vorbilder“. In den
Klassen 8a und 8c durfte sich jeder Schüler ein persönliches
„Vorbild“ aussuchen, wobei bestimmte Kriterien einer
Vorbildfunktion erfüllt sein mussten und die Auswahl auch einer
Diskussion der Gründe standhalten musste. Zu den Pflichtaufgaben der
14-Jährigen gehörte ein gemaltes Porträt, darüber hinaus wurden
umfangreiche Arbeitsmappen mit Informationen über das Leben der
Personen, ihre Leistungen oder Besonderheiten, erstellt, ergänzt mit
Bildern, Presseberichten, Zitaten oder Kommentaren. Die
Vielschichtigkeit der Ergebnisse belegte die intensive Betrachtung aus
unterschiedlichsten Blickwinkeln. Bei den Porträts verblüfte die
Genauigkeit der Darstellung, die bei den meisten ein problemloses
Erkennen der Personen, wie Heinz Erhardt, Rosa Luxemburg oder Martin
Luther King, erlaubte.

Mit einem anderen Ansatz widmete sich die Klasse 8b dem Thema. Hier
wurden unter dem Motto „In welcher Welt leben wir“ Aktionsprojekte
gestaltet, zu Themen, die die Schüler in der aktuellen Tagespolitik
besonders berührt hatten. So hatte sich Tarkan Wektas mit Mustafa
Atatürk als Vorbild beschäftigt und präsentierte die Veränderungen
der Türkei unter Recep Tayyip Erdogan in Bildern und Schlagzeilen,
die er in einem stilisierten Fernseher zeigte. Mike Stollenberg hatte
eine syrische Stadt aufgebaut, zeigte die zerstörerischen
Auswirkungen von Krieg und Terrorismus als Kontrast zu Fortschritt und
Entwicklung, für die er sich Charles Darwin als Vorbild ausgesucht
hatte. Mit dem Schubladendenken der Menschen beschäftigte sich
Henrique Santos anhand eines interaktiven Automaten, zu dem ihn
Naturforscher Johannes Keppler angeregt hatte. „No one should die
for fashion“ prangte auf einem von Sarah Koten gestalteten Shirt,
Teil einer Präsentation, die sich mit der Billigproduktion von
Kleidung in Schwellenländern, mit Kinderarbeit und Umweltschäden
durch Pestizide auseinander setzte.

Im Kontrast dazu stand Coco Chanel als Vorbild für klassische Mode.
Mit dem Vorbild Albert Schweizer verband Vilinton Rrustemaj, selbst
Flüchtling aus dem Kosovo, ein Modell der von US-Präsident Donald
Trump geplanten mexikanischen Mauer. Tierschmuggel, die Probleme
Alleinerziehender, Gewalt an Frauen oder die Rückkehr der Wölfe
bildeten weitere Projektthemen, die Zerstörung der Natur fand ebenso
Beachtung wie Frauenrechte oder Ehrenmorde.

Von Vielfalt, Intensität und Tiefgang der Projektarbeiten begeistert
zeigte sich auch Schulleiterin Marianne Engländer-Klein, die sich bei
den beteiligten Kollegen für ihr Engagement bedankte. Das
breitgefächerte Angebot des Schulkonzepts und seine praktische
Umsetzung machten die Sekundarschule Eitorf zu einer wertvollen
Einrichtung für ein zeitgemäßes Bildungsangebot, so
Engländer-Klein. Halbjährliche fächerübergreifende Themenreihen
sollen künftig regelmäßig durchgeführt werden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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