Sitzung des Gemeinderates
Werden Vereine bald an den Kosten beteiligt?

Für die Nutzung der Sportanlagen, wie hier des Ewald-Müller-Platzes an der Brückenstraße, könnten die Vereine bald an den Unterhaltungskosten beteiligt werden. | Foto: Röhrig
  • Für die Nutzung der Sportanlagen, wie hier des Ewald-Müller-Platzes an der Brückenstraße, könnten die Vereine bald an den Unterhaltungskosten beteiligt werden.
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Eitorf - Den Sportvereinen drohen neue Belastungen: Zum einen könnten die
Hallennutzungsgebühren angehoben werden, wenn die Siegparkhalle und
die Turnhalle am Gymnasium wieder fürs Training zur Verfügung
stehen. Die Hebesatzgebühren für die Nutzung der Sporthallen sollten
nach den Betriebskosten ausgerichtet werden, weil sie zur Zeit nicht
kostendeckend sind, sagte die Gemeindeprüfungsanstalt (gpaNRW) aus
Herne in einer Sitzung des Gemeinderates.

Zum anderen könnte die Gemeinde die Vereine auch an den
Unterhaltungskosten für die Sportplätze beteiligen. Das empfahl
ebenfalls die gpa. Sie überprüft vergleichend alle 430 Kommunen und
Kreise im Land und hatte von Mai bis Dezember vergangenen Jahres die
Eitorfer Finanzlage unter die Lupe genommen. Aus den daraus gewonnen
Erkenntnissen machte sie den Gemeindevertretern jetzt mehrere
Vorschläge. Neben den höheren Belastungen für die Sportvereine
schlugen die Vertreter der gpa unter anderem auch vor, den
Schülerspezialverkehr regelmäßig auszuschreiben, eine Inventur der
Verkehrsflächen durchzuführen sowie das Straßenbauprogramm der
Gemeinde umzusetzen. Eitorf weise eine unterdurchschnittliche
Kaufkraft auf, sollte aber nicht nur sparen, sondern auch die Gemeinde
attraktiv machen und halten sowie dabei den Blick auf die Finanzen
nicht vergessen, sagte Abteilungsleiter Thomas Nauber. Voraussetzung
für den angestrebten Haushaltsausgleich im Jahr 2022 sei der Abbau
des jährlichen strukturellen Defizits von 3,2 Millionen Euro, betonte
Prüfer Thomas Malek. Durch die negativen Etatabschlüsse seit 2010
habe sich zudem auch das Eigenkapital erheblich reduziert und sich von
ehemals 50 Millionen auf 27 Millionen Euro fast halbiert. Bis zum
nächsten Jahr sei ein weiterer Rückgang auf 20 Millionen Euro zu
erwarten.

Die Verbindlichkeiten sind dagegen kontinuierlich angewachsen und
lagen 2016 in Eitorf bei rund 1.477 Euro je Einwohner. „Die
Maßnahmen zur Konsolidierung der Gemeinde tragen aber erste
Früchte“, meinte Malek. Es bleibe abzuwarten, wie sich die
Steuereinnahmen entwickeln, die nach den neuesten Prognosen nicht so
hoch ausfallen sollen wie bisher erwartet.

Lob gab es für den Bauhof bei der Unterhaltung der 14 Spiel- und drei
Bolzplätze in der Gemeinde. Die Kosten seien niedriger als in anderen
Kommunen.

Auch Projektleiter Heinrich Josef Baltes hatte Lob parat und betonte,
die Offene Ganztagsschule sei wirtschaftlich sehr gut aufgestellt. Am
Standort Brückenstraße sei allerdings die Kapazität erreicht.
Positiv seien auch die Schulsekretariate zu bewerten. Hier fallen auf
eine Stelle 757 Schüler, was deutlich über dem Durchschnitt von 630
liegt. Trotz der ungünstigen Topografie Eitorfs fallen auch die
Kosten zur Schülerbeförderung unterdurchschnittlich aus. Die gpa
empfahl aber, den Schülerspezialverkehr regelmäßig neu
auszuschreiben.

Bei den Verkehrsflächen mahnten die Prüfer an, nicht zu wenig zu
investieren, weil das künftig den Haushalt stärker belaste. Die
Leistungen des Bauhofes sollten wirtschaftlich hinterfragt werden und
Projekte, die über Flickarbeiten hinausgehen, besser extern vergeben
werden. Ihren Prüfbericht wird die Anstalt auch der Kommunalaufsicht
zur Verfügung stellen. „Sie haben das Heft das Handels noch in der
Hand“, stellten die gpa-Prüfer in Eitorf abschließend fest.

- Harald Röhrig

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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