Schule an der Sieg
Wettbewerb der Schulsanitäter
Eitorf - (den) „Finger weg, das tut weh!“, schreit Clemens, der mit einem -
sorgfältig geschminkten - offenen Bruch am Unterarm auf der Treppe
liegt. Kurze Zeit später jammert er, dass er sofort nach Hause muss,
um seinen hungrigen Hamster zu versorgen. „Schock“ flüstern sich
die zwei Schulsanitäter zu und versorgen nicht nur den Bruch, sondern
kümmern sich auch um das psychische Wohlergehen des Betroffenen.
Ein Stockwerk tiefer findet sich ein gestürzter Fahrradfahrer, der
das Bewusstsein verloren hat. Er bekommt vorsichtig den Helm
abgenommen und wird in Teamarbeit in die stabile Seitenlage gelegt.
Während Schulsanitäterin Josephine den Notruf absetzt, kümmert sich
Maxim um den Bewusstlosen und deckt ihn sorgfältig zu.
Doch im Schulgebäude erwarten die fleißigen Schulsanitäter der
neunten Jahrgangsstufe noch weitere Aufgaben: Ein Herzinfarkt, eine
stark blutende Schnittwunde, eine Schlägerei mit blutiger Nase und
einem immer noch aggressiven, schwer zu besänftigenden Mitschüler,
eine Kopfverletzung mit Übelkeit, ein verstauchter Fuß und ein
hyperventilierender Schüler wollen versorgt werden. So sind nicht nur
ihre Kenntnisse in Erster Hilfe, sondern auch Teamfähigkeit und
Einfühlungsvermögen gefragt.
Dies waren Szenen des schulinternen Schulsanitätswettbewerbs, der in
der Schule an der Sieg stattfand. An ihrem unterrichtsfreien
Nachmittag erschienen sämtliche Schüler der Profilkurse „Sport und
Gesundheit“ der Jahrgangsstufen acht, neun und zehn, um in
verschiedenen Positionen an dem Wettbewerb teilzunehmen: Die
angehenden Sporthelfer (und zukünftigen Schulsanitäter) der Stufe
acht mimten die verletzten Schüler, die gerade frisch in Erster Hilfe
ausgebildeten Neuntklässler durften in Zweierteams als
Schulsanitäter die Fälle lösen und die Zehntklässler, die die
erfahrensten Schulsanitäter sind, beobachteten das Geschehen und
gaben den Neuntklässlern mit Hilfe eines Fragebogens Rückmeldungen,
an welchen Stellen sie ihr Verhalten noch optimieren können.
Professionelle Rückmeldungen bekamen sie auch von zwei Mitarbeitern
des Deutschen Roten Kreuzes, die den Wettbewerb tatkräftig
unterstützten. Für fünf der Schulsanitäter waren auch ihre
Erfahrungen, die sie bereits bei externen Schulsani-Wettbewerben des
Deutschen Roten Kreuzes sammeln durften, von Vorteil.
Organisiert und durchgeführt wurde die ganze Veranstaltung von
Lehrerin Susanne Max, die den Schulsanitätsdienst in Kombination mit
der Sporthelferausbildung an der Schule leitet. Zufrieden blickt sie
auf die Veranstaltung mit größtenteils sehr engagierten Schülern
zurück, die sich schon auf das nächste Jahr freuen, wenn sie die
ihrem Jahrgang entsprechenden Rollen einnehmen dürfen.
„Die enge Zusammenarbeit mit dem DRK verschafft uns viele
Möglichkeiten, das Engagement der Schulsanitäter angemessen zu
würdigen und sie auch außerhalb der Schule fortzubilden. Der
Profilkurs ‚Sport und Gesundheit‘ mit der Sporthelfer- und der
Schulsanitäterausbildung gestaltet sich somit interessant und
abwechslungsreich“, sagt Max und freut sich über regen Zulauf
weiterer interessierter Schüler, die das Team der Schulsanitäter
erweitern wollen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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