„Mitten im Leben"
Wie geht es als „nur noch“ Initiative weiter?

Madeleine Rodriguez Startz erarbeitet mit Teilnehmern Strategien zum Aufbau einer eigenständigen Projektgruppe. In Arbeitsgruppen sammeln Teilnehmer Ideen und Vorschläge.  | Foto: Deitenbach
  • Madeleine Rodriguez Startz erarbeitet mit Teilnehmern Strategien zum Aufbau einer eigenständigen Projektgruppe. In Arbeitsgruppen sammeln Teilnehmer Ideen und Vorschläge. 
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Eitorf - Seit dem Start des Pilotprojekts „Mitten im Leben (MiL)“ Ende 2015
in Bach und Merten hat sich ein fester Stamm von Ehrenamtlern
gebildet. Sie treffen sich regelmäßig und beschäftigen sich
intensiv mit Themen, die den Senioren im Dorf dabei helfen sollen
ihren Alltag möglichst lange selbstbestimmt zu gestalten.

Initiator des Projekts ist der Rhein-Sieg-Kreis, die Koordination
erfolgt über den Gesundheitsverein kivi, getragen wird das Projekt
jedoch durch das lokale Projektteam.
Nach dreijähriger Projektzeit in der auch Anschubfinanzierungen für
gezielte Maßnahmen zur Verfügung stehen, soll sich die Kampagne
nachhaltig etabliert haben und eigenständig weiterentwickeln.

Nachdem erste konkrete Schritte zur Verbesserung von Mobilität,
Verkehrssicherheit und Versorgungsinfrastruktur eingeleitet worden
sind, bereitet sich das MiL-Team nun darauf vor, die Steuerung von
Maßnahmen künftig eigenständig zu übernehmen.

Helfen soll ihnen dabei die Schulung durch AWO-Kommunikationstrainerin
Madeleine Rodriguez Startz, die über Kompetenz und Erfahrung im
Projektmanagement verfügt.

Rund ein Dutzend Teilnehmer konnte Rodriguez zur Schulung im
Kaminzimmer von Schloss Merten begrüßen. Die Motivation für ihre
Teilnahme reichte von der Mitgestaltung der eigenen Zukunft über
soziales Engagement zugunsten der älteren Mitbürger bis zur
angestrebten Vernetzung mit unterschiedlichsten Akteuren in
seniorenrelevanten Bereichen der Gesellschaft. Die Erwartungen
spannten sich von der Beratung in Rechtsfragen über Methodik für
Aufbau und Steuerung stabiler Projektgruppen bis zu Praxis-Tipps zur
Gewinnung neuer Mitstreiter, Multiplikatoren oder auch Geldgebern.

Insbesondere beschäftigte die Teilnehmer die Frage nach dem
Stellenwert einer Initiative von Ehrenamtlern ohne das Gewicht von
Kreis oder kivi im Rücken. „Wie kann die Kontinuität von „MiL“
gewahrt werden? Wie lässt sich das Projekt auf andere Ortsteile
übertragen, wie ein Netzwerk aufbauen? Wie reagieren Gemeinde, Kreis
oder auch übergeordnete Behörden, wenn Anträge oder Anregungen
lediglich von einer Bürgerinitiative kommen? Wie können
Projektgelder beschafft werden?“, lauteten die Fragen.

Mit Patentrezepten konnte da auch die Fachfrau nicht helfen, aber mit
dem Vorschlag in Arbeitsgruppen Antworten gemeinsam zu erarbeiten.
So stellte sich schnell heraus, dass zu den anstehenden Aufgaben
unbedingt die Organisation von Kommunikation und
Öffentlichkeitsarbeit gehören, die frühzeitige Kontaktaufnahme zu
Ansprechpartnern in unterschiedlichsten Bereichen und Ebenen, ebenso
die Suche nach Sponsoren.

Die Zusammenstellung bereits vorhandener Ressourcen stimmte
optimistisch. Mit Räumen in Schloss und Dorfgemeinschaftshaus können
die Ehrenamtler auch weiterhin rechnen, Menschen mit Ortskenntnis und
guten Kontakten stehen zur Verfügung und Vereine und Brauchtumspflege
bilden eine gute Grundlage für gemeinsame Aktivitäten im Interesse
aller Dorfbewohner.

Auch mit ganz konkreten Zielen beschäftigte sich eine Arbeitsgruppe.
Die Ideen reichten vom Aufbau einer Vorsorge- Telefonkette über
Einkaufshilfe bis zu regelmäßigen Treffen in der Orangerie des
Schlosses zwecks Austausch, Vermittlung von Hilfsangeboten,
Verabredung zu Unternehmungen oder Kontaktpflege. Auch anderorts
bereits bewährte Angebote wie gemeinsamer Mittagstisch in einer Koch-
und Essgruppe oder eine Tauschbörse für Gebrauchsartikel wie
Werkzeug, aber auch für gegenseitige Hilfeleistungen stehen bisher
auf der Agenda.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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