Organisation „foodsharing“
Wir retten Lebensmittel

Ausschließlich unverkäufliche Lebensmittel holen die Helfer von foodsharing bei den Betrieben ab und verteilen sie. In der Mitte Botschafter Matthias Jühlen.  | Foto: Röhrig
  • Ausschließlich unverkäufliche Lebensmittel holen die Helfer von foodsharing bei den Betrieben ab und verteilen sie. In der Mitte Botschafter Matthias Jühlen.
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Eitorf/Windeck - In der Gemeinde hat sich eine neue Gruppe der Organisation
„foodsharing" vorgestellt, in der schon 40 Helfer ehrenamtlich
mitarbeiten. Foodsharing tritt an gegen die Verschwendung von
Lebensmitteln und holt aussortierte und unverkäufliche Lebensmittel
bei Betrieben ab und verteilt sie dann.

So kann verhindert werden, dass wertvolle Lebensmittel im Müll
landen. Denn weltweit sind das jedes Jahr 1,3 Milliarden Tonnen
Lebensmittel, in Deutschland jährlich über elf Millionen Tonnen.
Unter dem Motto „Verwenden statt Verschwenden" engagieren sich immer
mehr Menschen gegen diese immense Verschwendung.

Bei foodsharing sind so genannte Retter (Foodsaver) im Einsatz, die
die Esswaren anschließend an Vereine, Nachbarn, Freunde und über das
Internet verteilen oder auch selbst verwerten. Die Freiwilligen von
foodsharing sehen sich aber nicht als Konkurrenz der Tafeln, die
überschüssige Lebensmittel an Bedürftige verteilen. „Wir
verstehen uns vielmehr als Ergänzung und Unterstützung der Tafeln",
betont Matthias Jühlen, der als „Botschafter" (Koordinator) der
neuen Gruppe in Eitorf fungiert. Das beweist auch die Kooperation
zwischen dem Bundesverband der Tafeln und der Bundesbewegung
foodsharing.

Während die Tafeln dank ihrer guten Logistik große Spendenmengen
verteilen können, werden von foodsharing meist nur kleinere Mengen
und auch Produkte bei Betrieben abgeholt und verteilt, bei denen das
Mindesthaltbarkeitsdatum schon abgelaufen ist. Die Lebensmittelretter
sind relativ flexibel und können zudem auch an Wochenenden und
Feiertagen sowie ganz spontan Lebensmittel abholen. In anderen
Regionen werden bundesweit auch schon so genannte Fair-Teiler
angeboten. Das sind meist öffentliche Regale und Kühlschränke für
die überflüssigen Lebensmittel.

In Eitorf arbeitet die Gruppe mit mehreren Betrieben zusammen und
rettet so derzeit jede Woche rund 80 Kilogramm, betont Jühlen. Bei
den Betrieben, die mit der Tafel zusammenarbeiten, würden nur
Lebensmittel abgeholt, die die Tafeln aus rechtlichen oder
logistischen Gründen nicht verwerten können. Die neue Gruppe kann
noch weitere „helfende Hände" gut gebrauchen, sagt Botschafter und
Organisator Jühlen. In Hennef sind die foodsaver schon seit über
einem Jahr im Einsatz. In Windeck muss das Netzwerk erst noch
aufgebaut werden.

Interessenten für die Mitarbeit, aber auch interessierte Betriebe
können sich bei Matthias Jühlen (Telefon 0176-29089525) oder über
eitorf@lebensmittelretten.de
melden. Neue Lebensmittelretter werden zunächst mit dem Konzept von
foodsharing vertraut gemacht und erhalten Startinformationen. Sie
müssen auch an einem kleinen Quiz teilnehmen und erhalten dann einen
Ausweis. Teilnehmende Betriebe, mit denen Verträge abgeschlossen
werden, profitieren unter anderem durch Einsparungen bei Sortierung
und Entsorgung.

- Harald Röhrig

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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