Büste zurückgegeben
„Begleitet und inspiriert“
Elsdorf - (me) Die Eugen-Langen-Realschule Elsdorf trägt bereits seit dem 27.
September 1997 ihren bedeutenden Namen. Doch wer ist der Namensgeber
der Schule, die in diesem Sommer in das letzte Schuljahr vor der
Schulauflösung 2019 gestartet ist? Schüler der Realschule haben
Heidi Langen, die Ehefrau des Enkels von Eugen Langen, besucht und die
Geschichte des Namensgebers kennengelernt.
Mit dabei hatten die Schüler in Begleitung der Schulleitung und des
stellvertretenden Bürgermeisters Heinz-Peter Ruhnke eine Büste von
Eugen Langen. Seit fast auf den Tag genau 21 Jahren hatte diese den
Eingangsbereich der Schule geziert und erinnerte Generationen von
Schülern somit täglich an den Leitgedanken von Eugen Langen: Schau
dich um und mach Dich nützlich! Handle aus persönlicher Einsicht,
nur dann bist Du frei! Nimm deinen Weggefährten ernst!
Die Büste sollte nun im letzten Schuljahr wieder den Weg zurück zur
Familie Langen finden.Heidi Langen (92) freute sich gemeinsam mit
ihrer Tochter Ines sehr über den Besuch aus Elsdorf. Die Familie, die
über Generationen im „Haus Etzweiler“ in Alt-Etzweiler gewohnt
hatte, betreibt nun einen großen Hof bei Zülpich.
Die Ehefrau von Eugen Langens Enkel berichtete aus den alten Zeiten in
Elsdorf: „Mein Mann hatte Anfang der 50er Jahre nach dem Krieg ein
Praktikum in der Zuckerfabrik seiner Familie angefangen. 1953 haben
wir dann geheiratet. Ich erinnere mich gerne zurück an die Zeit in
Elsdorf, ehe wir Etzweiler 1982 wegen der Umsiedlung verlassen
mussten.“ Die Büste soll nun einen Platz in der Hauptverwaltung von
Pfeifer & Langen in Köln finden.
Eugen Langen lebte von 1833 bis 1895 und gründete 1870 gemeinsam mit
Valentin und EmilPfeifer die Elsdorfer Zuckerfabrik.
Mit seinen technischen Kenntnissen erfand er neue
Pro-duktionsmethoden, welche seinerzeit den modernsten Maßstab
setzten. Ebenso war der Ingenieur, Unternehmer und Erfinder an der
Entwicklung des „Ottomotors“ beteiligt, gründete 1864 die erste
Motorenfabrik der Welt und gehört so zu den Pionieren der
Automobil-Geschichte. Bis zu seinem Tode 1895 lebte er insbesondere in
den Sommermonaten in Etz-weiler.
„Die Familie Langen hat Elsdorf maßgeblich beeinflusst,
fortentwickelt und bis heute geprägt. Sie ist wie fast keine zweite
Familie eng mit der Geschichte unserer Stadt verbunden“, betont
Heinz-Peter Ruhnke, erster stellvertretender Bürgermeister Elsdorfs.
„Der innovative Geist von Eugen Langen hat unsere Schule begleitet
und inspiriert. Wir sind sehr stolz, dass unsere Schule den Namen
Ihres Familienahnen tragen durfte“, richtete Schulleiterin Dagmar
Himberg einen Dank an Heidi Langen.
Der Verbundenheit zu Schulen ist die Familie Langen bis heute treu
geblieben. Auf ihrem weitläufigen landwirtschaftlichen Betrieb sind
regelmässig Schulklassen zu Praktikumswochen zu Gast.
Die Schulklassen reisen nicht nur aus der Region, sondern auch aus
Herne, Mainz und Bonn an.
Die Jugendlichen lernen dann die Produktionsschritte in der Molkerei,
Backstube, im Stall, auf dem Feld oder im Nutzgarten kennen. So werden
die Schaffenskraft und der Mut zur Innovation von Eugen Langen auch in
der fünften Generation der Familie noch weitergegeben.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.