Im Fokus steht Ausbau der Ohndorfer Straße
Die Anwohner fürchten mehr Lärm und Verkehr
Elsdorf - (mf) Auf einer Informationsveranstaltung für die Bürger hat die
Stadt ein neues Einzelhandelskonzept vorgestellt. Im Fokus stand der
Ausbau der Ohndorfer Straße als neue Ortsmitte. Auch die
Modernisierung der anliegenden Sportstätten war Thema. Rund 200
Bürger diskutierten im Rathaus mit Vertretern der Stadt über die
Vorschläge. Im vorgestellten Konzept wurden die
Einzelhandelsstandorte Köln-Aachener-Straße, das Erftcenter am
Ortsrand und die Ohndorfer Straße geprüft. Insbesondere letzteres
stieß bei den Anwohnern auf Ablehnung.
Der Ausbau führe zu mehr Lärm und Verkehr, führte eine Bürgerin
an. Ein anderer befürchtete einen Verdrängungswettbewerb. Der
Gutachter Cima empfiehlt im Konzept einen Lebensmittelvollsortimenter,
einen Discounter oder einen Drogeriemarkt dort anzusiedeln. Ein
dritter Lebensmittelmarkt an der Ohndorfer Straße könnte aber für
Umsatzeinbußen sorgen, argumentierte ein Anwohner. „Und das sowohl
bei den zwei Bestehenden an der Straße selbst, als auch am Standort
Erftcenter“.
Anders als die Anwohner sahen es die Besucher des Workshops
„Zukunftswerkstatt“, den die Stadt im März veranstaltete. Dort
begrüßte eine Mehrheit den Ausbau der Ohndorfer Straße als
Einzelhandelsstandort.
„Wir können über alles reden. Noch haben die Ausschüsse keine
Entscheidung getroffen”, sagte Bürgermeister Andreas Heller. Bisher
stehe noch gar nicht fest, wie die Fläche überhaupt genutzt werde.
Zur Debatte stehen Einzelhandels- und Wohnbereiche. Auch ein
gemischtes Gebiet könnte entstehen. Bauen will die Stadt auf einer
Fläche von 2.600 bis 3.000 Quadratmetern. Das entspricht rund einem
Zehntel des 26.000 Quadratmeter großen Areals an der Ohndorfer
Straße. Zusätzlich müsste noch Raum für Parkplätze geschaffen
werden. Das wird ebenfalls von den Anwohnern abgelehnt. „Die Leuten
würden bei uns im Wohngebiet parken. Das passiert jetzt schon, wenn
die Parkplätze der Geschäfte belegt sind”, sagte eine Bürgerin.
Bisher erzielen die fünf Geschäfte an der Ohndorfer Straße mit 6,7
Millionen Euro rund zehn Prozent des stadtweiten Umsatzes. Zum
Vergleich: Die 25 Geschäfte in der Stadtmitte erzielen 16 Prozent des
stadtweiten Umsatzes, das Erftcenter mit 49 Prozent fast die Hälfte.
Ein Ausbau dieses Gebietes könnte aber laut Gutachter die Entwicklung
der Standorte Köln-Aachener- und Ohndorfer Straße beeinträchtigen.
Durch die mögliche Veräußerung der Fläche an einen
Projektentwickler könnten Überschüsse generiert werden, die für
die dringend notwendige Sanierung der angrenzenden Sportanlagen
eingesetzt werden sollen. Die Umwandlung des Naturrasenplatzes in
einen modernen und attraktiven Kunstrasenplatz wäre ebenso möglich
wie ein zusätzliches Kunstrasen- Kleinspielfeld für jüngere
Sportler. Die Laufbahn könnte in eine Tartanbahn umgewandelt werden,
so dass auch die Leichtathletik moderne Bedingungen erhält. In diesem
Zuge könnten auch die Tennisplätze grundlegend erneuert werden.
Miteinbezogen werden soll hierbei auch ein bereits in Auftrag
gegebenes Sportstättenkonzept.
Die Vereine begrüßen den vorgeschlagenen Umbau. Derzeit hat die ASG
Elsdorf rund 2.000 Mitglieder, von denen ein Großteil auf die
Sportstätten angewiesen ist. Auch die 1.000 Schüler des
Schulzentrums nutzen die Anlage für den Schulsport. Eine
Modernisierung würde etwa 600.000 bis 700.000 Euro kosten.
Die Anwohner fürchten, dass durch die Pläne der Stadt die
anliegenden Grünflächen verloren gehen. Das stehe aber auch noch
nicht fest, sagt Stadtpressesprecher Robert Wassenberg. „Wir sind
immer zu Kompromissen bereitet. Die Grünflächen könnten ganz oder
teilweise stehen bleiben”.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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