Mit dem Lift sanft ins Wasser
Elsdorfer Freibad zu 99,9 Prozent behindertengerecht

Vertreter der Stadt, des Unternehmens Gut Köttenich und des Inklusionsbeirats präsentierten im Freibad den neuen Wasserlift. | Foto: Marco Führer
  • Vertreter der Stadt, des Unternehmens Gut Köttenich und des Inklusionsbeirats präsentierten im Freibad den neuen Wasserlift.
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Elsdorf - Zunächst war Christine Steinmetz ein bisschen skeptisch. Etwas nach
vorne sei der Sitz gekippt. Deshalb habe sie Angst gehabt, ins Wasser
zu fallen. „Aber dann war es schön”. Zum ersten Mal seit langem
habe sie keine Schmerzen auf dem Weg ins Wasser gehabt. Mit dem neuen
Wasserlift können nun auch Gehbehinderte wie Steinmetz problemlos in
das große Becken des Freibades. Steinmetz leidet seit ihrer Geburt an
Spastiken, schwimmt aber gerne. „Ich bin hier groß geworden und
habe im Nichtschwimmerbecken das Schwimmen gelernt”, sagt die
gebürtige Angelsdorferin, die jetzt in Bergheim lebt. Bisher sei sie
immer mit großen Schwierigkeiten die Treppe heruntergegangen. Der
Lift hingegen lässt sie sanft ins Wasser. Nur Abschnallen muss sie
sich selbst. Das Gerät erinnert an eine Hebebühne im Kleinformat –
und funktioniert ähnlich. Eine Person setzt sich vorne auf einen
Stuhl und wird dann von einer weiteren Person per Handkurbel ins
Wasser befördert. Finanziert wurde der Lift vom Unternehmen Gut
Köttenich, das die Seniorenwohnanlage an Gut Ohndorf
betreibt.  „Menschen mit Behinderung haben jetzt ganz andere
Möglichkeiten das Freibad zu nutzen”, sagte Bürgermeister Andreas
Heller. Besonders freute sich Kathy Frimmersdorf vom Inklusionsbeirat
der Stadt über das neue Gerät. Im letzten Jahr ist die Vorsitzende
des Inklusionsbeirat auf das Unternehmen Gut Köttenich zugegangen und
bat um den Wasserlift. Die Vertreter des Unternehmens waren sofort
einverstanden mit dem Vorschlag. Frimmersdorf ist also dafür
verantwortlich, dass das Freibad nun zu „99,9 Prozent
behindertengerecht” sei, wie sie selbst sagt.  „Der Wasserlift
ist ein großer Erfolg für uns und eine große Hilfe für den
Inklusionsbiathlon Ende Juni”. 

Trotz des Erfolgs, den der Inklusionsbeirat erringen konnte, will
Frimmersdorf sich noch bemühen, die letzten Grenzen der
Barrierefreiheit im Freibad abzubauen. Zwei Dinge fehlen nämlich
noch, damit das Elsdorfer Freibad zu 100 Prozent behindertengerecht
ist: Haltegriffe für Gehbehinderte in den Duschen und Umkleiden sowie
eine Behindertentoilette. 

- Marco Führer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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